Die Schwerter von Fortrus von Benjamin K. Hewett
Reihe: Der Dieb und der Paladin Band 2
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Teemus ist Beschaffungskünstler, kein Dieb. Mit dieser Auffassung steht er zwar ziemlich alleine da, aber solange er seine Kinder ernähren kann und sich niemand bei der Garde beschwert, kommt er mit dem schlechten Gewissen zurecht.
Nur ist das mit dem Beschaffen schwieriger geworden, seit ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wurde. Als die Meuchelmördergilde schließlich ein Magierpärchen schickt, um ihn umzubringen, macht sich Teemus mit fragwürdigen Reliquien, seinen beiden Kindern und einem verletzten Ritter im Schlepptau auf den Weg nach Norden. In der Hoffnung auf Schutz, Vergebung und ruhigere Nächte sucht er Zuflucht in Fortrus, dem größten aller Paladin-Klöster.
Aber so einfach ist das natürlich nicht: Fortrus befindet sich in Aufruhr und die Paladine stecken bis über beide Ohren in Schwierigkeiten. Zu spät erkennt Teemus, dass ein Schutzversprechen nur dann etwas wert ist, wenn es auch eingehalten wird. Mit dem Rücken zur Wand und der Gilde im Nacken wird für ihn immer deutlicher, dass nicht er derjenige ist, der am Dringendsten Hilfe braucht, sondern Fortrus.
Rezension:
Bisher konnte sich Teemus als ›Beschaffungskünstler‹ zufriedenstellend über Wasser halten. Hätte er sich nur nie mit der Meuchelmördergilde angelegt. Spätestens als die einen Großangriff auf sein Zuhause startet, dem er und seine beiden Kinder nur knapp entkommen können, ist es höchste Zeit für eine Flucht. Zusammen mit dem verletzten Paladin Magnus, seiner ›Kollegin‹ Lucinda und natürlich den Kindern macht er sich auf zu Magnus’ Kloster Fortus. Doch ist das wirklich ein sicherer Unterschlupf?
Nachdem der 1. Band (Die Ringe von Ector) aus Benjamin K Hewetts Fantasy-Abenteuer-Reihe hauptsächlich der Vorstellung des Protagonisten und der Handlungswelt diente, geht es jetzt voll ins Abenteuer hinein.
Das Geschehen um den Protagonisten herum wirkt jetzt verständlicher, und zusammen mit ihm wird auch dem Leser die Rolle der Ringe, die er in Band 1 erbeutete, klar. Natürlich gibt es auch wieder Gegenspieler und eine ganze Reihe von Charakteren, deren Zuordnung zu den Seiten lange offen bleibt. Auch bekommen Teemus’ Kinder diesmal eine größere Rolle. Der Aufbau des Ordens mit seinen Paladinen stellt ein interessantes Element der Geschichte dar, da er sich deutlich von ähnlichen Organisationen in der Fantasy-Literatur unterscheidet. Alles in allem empfinde ich diesen Band noch gelungener als seinen Vorgänger. Dass am Ende wieder ein interessanter Wendepunkt auf den Leser wartet, um zu Band 3 überzuleiten, überrascht natürlich kaum.
Auch in diesem Band präsentiert der Autor seinen Lesern die Geschichte wieder aus der Ich-Perspektive des Protagonisten.
Fazit:
Teemus’ Abenteuer schwimmen sich in diesem Band nach der Charaktereinführung im 1. frei. Die Welt wird jetzt verständlich(er).