Die Seele der Nacht von Ulrike Schweikert
Reihe: Die Legenden von Phantasien
Rezension von Christoph Weidler
Das Mädchen Tahâma ist die Einzige, die ihr Volk vor dem Schattenlord retten kann, neben dem selbst das Nichts zu verblassen scheint. Auf ihrer gefahrvollen Reise durch die Wälder Phantásiens lernt sie Cerédas kennen, der bereit ist, ihr zu helfen. Tahâma kann nicht ahnen, dass der junge Mann nach einem Angriff des Werwolfs Gmork selbst ein dunkles Geheimnis hat ...
Klappentext:
"Was für ein herrliches Land!"
"Vielleicht", brummte er leise, "vielleicht aber auch nicht."
In Phantasien ist alles möglich - auch, dass ein einzelnes Land wächst und wächst und wächst ... Und dies ist nicht das einzige Gehemnis von Nazagur. Die junge Tahama muss sich auf eine gefahrvolle Reise begeben, um sie zu lüften. Dabei begegnet sie dem Jäger Ceredas, zu dem sie sich leidenschaftlich hingezogen fühlt. Doch der trägt selbst ein dunkles Gehemnis in sich ...
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Das Volk der Tashan Gonar - die "Blauköpfe" in der Hochsprache Phantasiens - lebt friedlich in einem sanften Tal zwischen bewaldeten Hügeln. Doch ihr Land ist in Gefahr. Von allen Seiten werden sie von seltsamen Ungehauern bedroht, und so entschließen sie sich, einen Boten zur Kindlichen Kaiserin zu entsenden. Als dieser jedoch nicht zurückkehrt, beschließt der Ältestenrat des Dorfes, im mächtigen Nachbarland Nazagu Zuflucht zu suchen. Alle machen sich auf dem Weg, nur Tahama, ein Mädchen von 15 Jahren, bleibt zurück: Sie will auf ihren Vater, den Boten, warten.
Als dieser schließlich schwer verwundet zurückkehrt, ist er entsetzt über die Neuigkeiten - denn er weiß, wer in Nazagu herrscht und welcher Bedrohung sich die Tashan Gonar dort aussetzen. Tahama kann sich auf die letzten verwirrenden Warnungen, die er ihr mit auf den Weg gibt, keinen Reim machen, doch sie begreift, dass ihr Volk in großer Gefahr schwebt. Alleine macht sie sich aif den Weg nach Nazagu.
Unterwegs trifft sie auf Ceredas, einen jungen Mann aus den Schwarzen Bergen. Er wurde von einem Wolf angefallen und am Fuß schwer verletzt. Tahama pflegt ihn, und er beschließt, sie zu begleiten. Beide wissen nicht, dass es der Werwolf Gmork war, der Ceredas angefallen und verletzt hat ... Langsam schreitet in seinem Körper die Verwandlung voran, und als der erste Strahl des Mondes ihn trifft, verwandelt er sich vollends in einen Wolf. Hilft er tagsüber tatkräftig Tahama bei ihrer Suche nach ihrem Volk, so wird er nachts zu ihrem Gegenspieler, der dem Schattenlord, der in Nazagu herrscht, in die Hände spielt. Doch davon ahnt das Mädchen nichts ...
Entgegen ihren Kollegen verknüpft Ulrike Schweikert ihre Geschichte nicht so stark mit Phantasien, so dass man als Leser teilweise nicht so ganz dieses Feeling, dieses phantastischen Landes verspürt, wie es in den anderen Bänden aus dieser Reihe vorhanden war. Aber das tut der Geschichte an sich keinen Abbruch, im Gegenteil, die Autorin überzeugt dafür umso stärker mit ihrer Handlung und charakterlichen Darstellung um die beiden Protagonisten Tahama und Ceredas. Mit "Die Seele der Nacht" wird hier dem Leser eine düstere Geschichte aus den "Legenden von Phantasien" dargeboten, welche durch ihre Darstellung und Stimmung überzeugt. Die Autorin versteht es gekonnt, mit dunkler Atmosphäre ein Spiel zwischen Hoffnung und Verzweiflung zu schaffen, welche den Leser von Anfang bis zum Ende in ihren Bann schlägt.
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