Die Stadt der gläsernen Träume von Linda Rottler
Rezension von Christel Scheja
Die 1994 geborene Linda Rottler lebt und studiert in Stuttgart. Inspiriert durch das Stadtleben und ihre Träume schrieb sie ihren Debütroman Die Stadt der gläsernen Träume, der nun bei dtv erscheint.
Irgendwo in einer magischen Stadt lebt Nevya, eine junge Frau, deren Träume für sie so real sind wie das echte Leben und in denen sie sich mehr als wohl fühlt. Mit der harten Wirklichkeit kann sie sich nur wenig abfinden. Doch als sie mit einem Schlag nicht mehr träumen kann, muss sie in der Realität aktiv werden, um einen Weg zu finden, ihre Phantasie zurück zu gewinnen, was nicht gerade einfach ist, denn Verrat und Verbrechen behindern ihre Bemühungen. Zum ersten Mal im Leben wird sie auch mit brutalen Albträumen konfrontiert.
Auch wenn die Geschichte nicht an einem realen Ort spielt und vielleicht auch in einer nahem Zukunft, so ist der Roman doch dem Genre der Urban Fantasy zuzurechnen, denn Technik und modernes Leben vermischen sich mit einem ordentlichen Schuss Magie und unwirklich scheinenden Ereignissen.
Die werden sehr schön ausgearbeitet, dagegen bleiben „Great Shell“ und der Hintergrund seltsam un-ausgearbeitet und schwammig. Die Autorin konzentriert sich bewusst auf den kleinen Kosmos der Heldin, ihren »Inner Space«, der ganz offensichtlich auch direkte Auswirkungen auf die Welt hat.
Der Verlauf der Handlung ist durchaus klassisch zu sehen und bietet nur wenige Überraschungen, denn es ist fast schon klar, dass die Heldin auf der Suche nach ihrer Phantasie auch den Drahtziehern und Gründen, die ihr Unvermögen zu träumen verursacht haben, begegnet. Die Spannung bleibt daher eher moderat. Die Action auf einem niedrigen Niveau.
Der Roman selbst lebt von der teilweise recht poetisch-versponnenen Erzählweise und den Interaktionen der Heldin mit anderen Figuren. Natürlich darf bei einem solchen Buch auch die Romantik nicht fehlen, sie ist allerdings auch nicht das Hauptthema.
Fazit:
Das macht »Die Stadt der gläsernen Träume« zu einem interessanten, wenn auch etwas behäbigen Urban-Fantasy-Roman, auf den man sich als Leser schon ein wenig einlassen sollte, wenn man an der Geschichte Spaß haben will. Vor allem junge Leserinnen werden durch die gefühlvollen Momente angesprochen. Die Magie selbst ist weniger im Roman als in der Art der Erzählung zu finden.
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