Die Sternträumerin (Autor: Nina Horvath)
 
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Die Sternträumerin

Autorin: Nina Horvath

 

Sie war keine Heldin im eigentlichem Sinn, sondern eine nicht unbedingt ungewöhnliche junge Frau, die an jenem Sonntagabend in einem Coffeeshop auf einem Barhocker saß und einen großen Becher mit ungezuckertem Milchkaffee, den man in derartigen Läden als "Café Latte" bezeichnete, trank. Sie drückte sich ganz dicht an die Wand, als wolle sie sich verstecken, sah aber gleichzeitig mit großen, dunklen Augen durch das offene Fenster auf die Straße.

 

Selbst für einen Tag Ende Mai war es ungewöhnlich warm, noch dazu, wo es bereits dunkel wurde. Das laue Wetter hatte viele Leute unternehmungslustig gemacht, inbesondere die Paare, die sich zu Beginn des Frühlings gefunden hatten und deren junge Liebe nun in voller Blüte stand. Sie aber war immer noch allein, sie wartete auf keinen und wurde nicht erwartet. Sie suchte auch keinen, wie man an ihrer offensichtlich nicht gerade sorgsam ausgewählten Kleidung, ausgewaschenen Blue Jeans und einem goldgelbem, etwas kindlichem T-Shirt unschwer erkennen konnte.

 

Wie gesagt, sie war keine Heldin, sie war sogar für die wenigen, die sie kannten, nichts besonderes. Sie war nicht mutig und machte meist einen eher verschlafenen als intelligenten Eindruck, obgleich sie sehr eifrig las. Sie studierte sogar, wenn auch mit weitaus weniger Begeisterung, als sie für Bücher erübrigen konnte. Sie war nur eine von vielen, die glaubte, bei dem warmen Wetter in der Stadtwohnung ersticken zu müssen, aber dennoch, etwas an ihr war anders: Sie war eine Sternträumerin. Wenn sie in den nächtlichen Himmel auf die fernen Gestirne blickte, so verwoben sich ihre Träume zu einem schicksalhaftem Ganzen und dort, wo sich ihre Visionen konzentrierten, in einer der ungezählten Galaxien, entstand allein durch die Kraft ihrer Gedanken eine neue, wunderbare Welt.

 

Unerkannt und unauffällig wandelte sie, die Sternträumerin, die Schöpferin neuer Welten unter den Menschen und genauso unerkannt ist da noch jemand, weit weg, in einem unendlich weit entfernten Teil des Kosmosses, ein Sternträumer, der seine Augen auf einen kleinen leuchtenden Punkt in der Schwärze des Alls richtet, genau auf unsere Erde und voller Verzückung denkt: "Was für ein wundervoller Traum!"

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328200128c2b9fefc
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Erstellt: 10.06.2005, zuletzt aktualisiert: 27.09.2016 09:58, 433