Die Stimme des Nichts (Autor: Alan Dean Foster; Pip und Flinx)
 
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Die Stimme des Nichts von Alan Dean Foster

Reihe: Pip und Flinx

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Flinx wird von düsteren Träumen und lähmenden Kopfschmerzen heimgesucht. Seine mentalen Kräfte geraten außer Kontrolle. Er sucht die einzige Person auf, der er vertraut - seine Freundin Clarity. Doch die Träume scheinen ansteckend zu sein. Schon bald leidet auch Clarity darunter. Das Böse selbst scheint aus den Tiefen des Universums nach ihnen zu greifen.

 

Rezension:

Was hat sich Alan Dean Foster da nur gedacht. Ein nerviges Eifersuchtsdrama bildet den größten Handlungsbogen in einer Pip und Flinx Geschichte - kein Wunder, dass die Fans reihenweise die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Anstatt mit galaktischen Rätseln aufzutrumpfen, bezaubernde Pflanzen und Tiere zu kreieren, macht er Flinx zum Opfer eines verschmähten Liebhabers.

Vielleicht würde die Kritik dieses Teiles der Handlung weniger harsch ausfallen, wenn der böse Typ etwas plastischer und vor allem glaubwürdiger ausgefallen wäre, aber leider wirkt der gesamte Aufenthalt auf New Riviera überstrapaziert. Flinx braucht jemand zum Reden, ohne Zweifel. Seine empathischen Fähigkeiten werden immer unkontrollierbarer, der Ruf in seinen Albträumen immer lauter. Doch anstatt es bei einem klärenden Gespräch bewenden zu lassen, lässt Foster seinen Protagonisten Wochen mit diesem Gerede verbringen. Kein Wunder, dass der vernachlässigte Freund durchdreht. Warum aus dem langweiligen Managertyp nun aber ein Psychopath wird, klärt der Autor nicht zufriedenstellend auf, zumal es einige Fragen bezüglich des Intellektes von Clarity Held (und nicht Charity, wie der Klappentext behauptet) aufwirft.

Natürlich soll Flinx nicht einfach zum Weltenretter werden. Er muss sich erst zieren, die Verantwortung scheuen, an seinen Fähigkeiten zweifeln und von den Umständen überzeugt werden. Etwas Liebe kann da auch nicht schaden. Soweit ist das alles auch verständlich, nur muss man das nicht unbedingt künstlich ausdehnen. Zwar würzt Foster die Geschichte routiniert mit Action und Exotik, aber dennoch bleibt der fade Geschmack eines Lückenfüllers zurück. Da hilft es auch nicht, querbeet aus älteren Romanen Reminiszenzen und Figuren herbeizuwinken.

Ohne Zweifel bleibt Foster ein amüsanter Erzähler. Er spielt mit den Eigenschaften seiner Figuren, behält ihre Macken und Probleme im Auge und vermag es auch jederzeit geschickt, durch Perspektivenwechsel Spannung aufzubauen. Das bezieht sich hier zwar eher auf die Zwischensequenzen, aber Foster durchdringt damit dennoch den gesamten Roman. Wer sich den ärgerlichen Lover wegdenkt, erhält sogar eine recht kurzweilige Flinx-Episode, an deren Ende wir zumindest etwas mehr wissen. Und eine menschliche Freundin gönnen wir Flinx ja auch.

So bleibt uns dennoch die Vorfreude auf den Kampf von Flinx gegen die große Leere. Wahrscheinlich bin ich nicht der Einzige, der dabei an einen Ennox namens Philip denken muss. Seltsame Ähnlichkeiten ...

 

Das Titelbild von Arndt Drechsler ist zwar farblich wieder sehr ansprechend, sein Flinx aber merkwürdig proportioniert und in einer seltsamen Pop-Star Geste erstarrt. Zumindest erkennt man, dass hier ein Künstler um eine eigene Interpretation ringt.

 

Fazit:

Ein eher unspektakulärer Pip und Flinx-Roman mit Lückenfüllercharakter.

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Buch:

Die Stimme des Nichts

Reihe: Pip und Flinx

Original: Flinx's Folly, 2003

Autor : Alan Dean Foster

Übersetzerin: Angela Koonen

Bastei/Lübbe, 11. November 2008

Taschenbuch: 285 Seiten

Titelbild: Arndt Drechsler

 

ISBN-10: 3404243781

ISBN-13: 978-3404243785

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.05.2009, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 8694