Die Rettungsexpedition an den Amazonas steht unmittelbar bevor, doch dann erfahren Daisy und ihre Freunde, dass nur Erwachsene teilnehmen dürfen. Natürlich beschließen sie, sich heimlich an Bord zu schleichen. Eine überraschende Nachricht teilt ihnen allerdings mit, dass sie unbedingt Hilfe organisieren müssen. Der Ort, wo diese Hilfe zu finden ist, gilt jedoch als Mysterium, das vielleicht gar nicht existiert.
Dass Pari Thomson den 2. Band ihrer Weltenreise-Urban-Fantay-Trilogie Greenwild direkt an die Handlung des 1. Bandes (Die Jagd nach dem Wunderlicht) anschließen lässt, stellt sicher keine große Überraschung dar. Dass es sowohl für die Protagonistin, die 11-jährige Daisy, wie auch für den Leser neue Überraschungen geben wird, natürlich auch nicht.
Nachdem in Band 1 die grüne Magie der Pflanzen das Herz der dargestellten Welt darstellte, treffen die Akteure diesmal im legendären Riffenfels – ich frage mich übrigens, wie das im Original heißt, in Band 1 wurden die fiktiven Ortsnamen schließlich nicht übersetzt – auf die blaue Magie des Wassers. Mit dem etwa gleichaltrigen Max kommt ein neuer Co-Protagonist hinzu, der diesmal eine wichtige Rolle einnimmt.
Insgesamt erscheint mir die Geschichte sogar noch ›runder‹ als die des 1. Bandes. Am Ende deutet dann alles darauf hin, dass sich der abschließende 3. Band dann wirklich auf die Amazonas-Mission konzentrieren könnte.
Die Autorin stellt in diesem Band wechselweise Daisy und Max in den Fokus der aus Erzählersicht berichteten Geschehnisse. Auch diesmal wird die Geschichte wieder durch Illustrationen Elisa Paganellis geschmückt.
Was sich allerdings deutlich verschlechtert hat, ist die Qualität der deutschen Übersetzung. Fielen beim Vorgänger-Band gelegentlich Gender-Formulierungen auf, nehmen diese diesmal inflationär überhand. Ständig nerven Aufzählungen wie Botanistinnen und Botanisten, Matrosinnen und Matrosen, Fischerinnen und Fischer, … Auch jungen Lesern dürfte auch ohne diesen Unsinn schnell klar sein, dass es da überall beide Geschlechter gibt. (Da in der Story eine Schauspiel-Truppe eine Rolle spielt, würde mich sehr interessieren, wie das da im englischen Original gehandhabt wurde, da der Beruf des Schauspielers je einer der wenigen ist, bei dem es Im Englischen geschlechtsspezifische Bezeichnungen gibt.) Mit einer vernünftigen deutschen Sprache hätte dieser 2. Band eindeutig 5 Sterne verdient.