Die Teufelshaube (Autor: Ariana Franklin)
 
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Die Teufelshaube von Ariana Franklin

Rezension von Heike Rau

 

England im Jahre 1172: Adelia hat sich zurückgezogen. Mit ihrem Kind lebt sie im Sumpfland Cambridgeshires. König Henry, der begeistert von ihren Fähigkeiten als Totenleserin ist, hat ihr die Rückkehr nach Italien verweigert.

Es überrascht Adelia, dass Prior Geoffrey sie hier aufsucht. Er hat einem Boten den Weg hierher gewiesen. Adelia soll auf Befehl des Königs einen versuchten Mord untersuchen. Das Opfer ist Lady Rosamund Clifford, die Mätresse des Königs. Sie sollte mit giftigen Pilzen ermordet werden. Als Adelia Pilzreste untersucht, wird ihr sofort klar, dass das kein Mordversuch ist. Die Teufelshaube ist tödlich giftig. Lady Rosamund weilt mit Sicherheit nicht mehr unter den Lebenden.

Adelia muss vor Ort ihre Untersuchungen weiterführen. Sie muss zum Wormhold Tower bei Oxford, wo der Mord geschah.

Da eine Frau in diesen Zeiten aber nicht als Ärztin auftreten kann, wird wieder Mansur, ihr Diener, vorgeschoben. Für Adelia kommt es auch nicht infrage, ihr Baby zurückzulassen. Auch Gyltha, ihre enge Vertraute, kommt mit.

Es geht vor allem um den Schutz der Königin, auf die der Verdacht gefallen ist, die Mörderin zu sein, auch wenn so ein feiger Mord nicht ihr Stil ist.

Ziel der Unternehmung ist es, die Königin zu finden, bevor es der König tut, um sie in Sicherheit zu bringen. Um einen Krieg zu verhindern, muss der wahre Mörder entlarvt werden.

 

Nach „Die Totenleserin“ wird in diesem Buch nun der zweite Fall der Pathologin aus Salerno geschildert. Die Autorin hat aufwändig recherchiert und bedient sich, wie sie im Nachwort schreibt, vor allem der Lücken in mittelalterlichen Dokumenten, die sie gekonnt mit viel Fantasie ausfüllt.

Adelia ist nicht begeistert davon, für die Zwecke des Königs eingespannt zu werden. Im Grunde ist sie eine Frau, die nicht in ihre Zeit passt, was ihr berufliches Engagement angeht, aber auch ihr Verhalten. Es ist spannend, ihr durch die Geschichte hindurch zu folgen. Und die hat es in sich. Immer wieder bringt die Autorin den Leser zum Erstaunen. Viele der geschilderten Situationen sind, wenn sie gerade geschehen für alle Beteiligten eine Katastrophe. Später mit etwas Abstand und aus der Ferne besehen, wirken sie jedoch urkomisch. Solch makabere Szenen mit Gleichmut zu schildern, ist eine Kunst und verfehlt ihre Wirkung auf den Leser nicht. Man braucht diese Auflockerung, denn es gibt auch Situationen, die so makaber sind, dass einem der Atem stockt und man wegsehen möchte. Man ist fasziniert und abgestoßen zugleich. Die Autorin spielt also ganz geschickt mit den Nerven des Lesers. Man kann das Buch bald nicht mehr aus der Hand legen.

Adelia, in diesem Chaos gefangen, hält an ihrem Ziel fest, den Mord aufzuklären. Sie ist eine kluge Beobachterin, die geschickt agiert und Menschen manipuliert. Und dass der Fall schwierig zu lösen sein wird, ist sofort klar.

Das Buch lässt sich gut lesen. Die Autorin schreibt ganz wunderbar. Es ist ein Abenteuer, diesen großartigen historischen Roman zu lesen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202410081526176fb52f59
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Die Teufelshaube

Autor: Ariana Franklin

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann

448 Seiten, gebunden

Droemer, März 2008

ISBN-10: 3426197405

ISBN-13: 978-3426197400

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.03.2008, zuletzt aktualisiert: 07.08.2024 18:44, 6038