Die Todesreiter von Laredo (DVD)
 
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Die Todesreiter von Laredo

Rezension von Björn Backes

 

Inhalt:

Jim, Lord und Wahoo verdienen ihren Lebensunterhalt seit geraumer Zeit mit dem Überfall auf größere Viehtreiber und sind mittlerweile im ganzen wilden Westen berüchtigt. Ihre Wege trennen sich erst, als sie auf einer Farm die junge Rannie kennen lernen, die sowohl von Jim als auch von Lorn umworben wird. Während einer Verfolgungsjagd verliert sich ihre Spur, so dass Jim und Wahoo fortan notgedrungen auf der Seite des Gesetzes kämpfen. Lorn hingegen setzt sein Leben als Outlaw fort und gerät alsbald mit seinen ehemaligen Gefährten in Konflikt. Obwohl den Männern ihre Freundschaft über alles geht, fühlt sich Lorn verraten und wird an der Seite der Texas-Reiter zu einem gefürchteten Banditen. Rannie, die unterdessen nicht von seiner Seite gewichen ist, fühlt sich allerdings mehr zum vernünftigen Jim hingezogen –und führt die einstigen Kumpel in eine erbitterte Feindschaft.

 

Rezension:

“Die Todesreiter von Laredo“ gehört zu den eher unbekannten Western der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, obschon mit William Holden alias Jim ein durchaus prominenter Genre-Mitstreiter in der Hauptrolle seinen Platz gefunden hat. Der niedrige Bekanntheitsgrad ist jedoch in erster Linie darauf zurückzuführen, dass es sich bei „Streets Of Laredo“, so der weitaus sinnigere Originaltitel, um keinen typischen Beitrag handelt, sowohl auf inhaltlicher, als auch auf darstellerischer Ebene. Der Plot erzählt stattdessen von einer ungewöhnlichen Männerfreundschaft, die immer wieder auf eine harte Probe gestellt wird und dazu von einer wechselseitigen Liebschaft geprägt wird. Dies geschieht zwar im klassischen Setting und auch vor einer ganz anständigen, texanischen Kulisse, entwickelt sich aber im Laufe des Plots mehr und mehr zum Drama mit einigen tragischen Zügen, gleichzeitig aber auch mit einer gewissen Prise Humor, die erst zum Schluss gegen ein paar ziemlich harte Entwicklungen aufgegeben wird.

Zunächst jedoch mutet die Story wie ein fröhlicher Abenteuerstreifen an, der sich zwar an entsprechender Stelle mit Gesetzeswidrigkeiten beschäftigt, die Initiatoren der illegale Machenschaften aber nichtsdestotrotz als sympathische Charaktere einführt, die man sofort in sein Herz schließt. Das Ganze entwickelt schon in den ersten Szenen ein ungewöhnlich nostalgisches Gefühl, das hier und dort mit einigen Karl May-Schnipseln vergleichbar ist, bevor dann die Trennung der Protagonisten einen entscheidenden Break ins Handlungs-Arrangement bringt und die Voraussetzungen für den Plot radikal ändert.

Nachfolgend beschäftigt sich Regisseur Leslie Fenton vorwiegend mit der Charakterisierung der drei Burschen, presst aber grundsätzlich alle drei Figuren in leichte Klischees, die die Geschichte sehr gut verdaulich gestalten. Jim ist der aufrichtige Sympathieträger, Lorn der Rachegeier und Wahoo das knuffige Mädchen für alles, das selbst für die gemeinsten Ereignisse noch irgendwie Verständnis aufbringt. Dass es in dieser Konstellation zwangsläufig krachen muss, hängt aber auch an der vierten Person, der teils aber ziemlich nervigen Rannie, die als Nebenelement eigentlich gar nicht vonnöten gewesen wäre, um den Split der Freundschaft zu dokumentieren. Sie ist letzten Endes zwar eine Art Zünglein an der Waage, aber nicht der entscheidende Punkt, von dem die Entwicklung der Story abhängig gemacht wird – und das macht sie, schauspielerisch sowieso, absolut entbehrlich.

Davon abgesehen, und auch von der Tatsache, dass man mit traditionellen Genre-Versatzstücken deutlich spart, ist die Handlung ansprechend gestaltet und gerade im zweiten Abschnitt richtig unterhaltsam. Der Weg von der Freundschaft in eine tödliche Feindschaft ist nachvollziehbar arrangiert und auch mit den passenden Emotionen verknüpft, was die Geschichte jederzeit glaubwürdig erscheinen lässt. Und gerade dieser Aspekt ist im Hinblick auf die Inhaltsbeschreibung ungeheuer wichtig. Was hingegen nicht so recht harmonieren will, ist die rasante Entwicklung am Schluss und die träge, übertrieben fröhliche Idylle in den Anfangssequenzen. Gerade Lorns Rolle ist hier ein bisschen merkwürdig und nicht immer authentisch. Einschneidende Einflüsse auf den Streifen selber hat dies aber Gott sei Dank nicht.

 

Was die Aufarbeitung der DVD betrifft, kann man durchaus zufrieden sein. Der Ton ist zwar ziemlich verrauscht, aber gut verständlich, und auch das Bild gibt trotz leichter Verschmutzungen keinen Anlass zum Ärgernis, wenn man sich das Alter des Films vor Augen führt. Bei den Extras hat man rausgeholt, was rauszuholen war: Ein Trailer, die Bildergalerie und das obligatorische Info-Booklet schlagen hier zubuche.

 

Fazit:

„Die Todesreiter von Laredo“ ist ein unterhaltsamer Mix aus Abenteuer- und Western-Streifen, von dessen Titel man sich nicht täuschen lassen sollte, und von dem man nicht erwarten darf, dass er ein brutaler Western ist. Mit William Holden ist zudem ein Mann an Bord, der der Story den nötigen Halt verleiht und einzelne Diskrepanzen mit seiner eleganten Ausstrahlung wieder fast vollständig ausmerzt.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240418061322a6f978aa
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DVD:

Die Todesreiter von Laredo

USA 1949

Regisseur: Leslie Fenton

Format: Dolby, PAL

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Region: Region 2

Bildseitenformat: 4:3

FSK: 16

Koch Media, 30. Januar 2009

Spieldauer: 89 Minuten

DVD-Features:

* Originaltrailer

* 4-seitiges Booklet

* Bildergalerie mit seltenem Werbematerial

 

ASIN: B001K90M3K

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

William Holden

Mona Freeman

William Bendix


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Erstellt: 12.03.2009, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 8414