Die Totenleserin (Autorin: Ariana Franklin)
 
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Die Totenleserin von Ariana Franklin

Rezension von Katrin Kress

 

Rezension:

Cambridge 1170: Um entsetzliche Kindermorde aufzuklären, wird aus Salerno ein Totenarzt gerufen – auch wenn diese Kunst alles andere als gottgefällig ist. Keiner ahnt, dass es sich dabei um eine junge Frau handelt, die Beste ihres Fachs. Mit ihrer direkten Art, Aberglauben und Vorurteilen entgegenzutreten, irritiert sie die Mächtigen der Stadt. Der Steuereintreiber des Königs dagegen hat andere Gründe, auf Adelia aufmerksam zu werden ...

 

Ein kleiner Junge wird tot aufgefunden, angeblich von den Juden gekreuzigt. Als drei weitere Kinder sterben, droht in Cambridge ein Aufruhr. Heinrich II., König von England, muss den wahren Mörder finden und sendet nach einem Totenarzt.Ausgebildet an der berühmten Hochschule von Salerno ist Adelia eine der wenigen Medizinerinnen ihrer Zeit – von ihrem Vater hat sie im Verborgenen sogar das Handwerk der Pathologie gelernt.

 

Doch um als Frau überhaupt ermitteln zu können, muss sie im kalten, barbarischen England ihre wahre Identität verbergen. Undurchsichtige Stadtväter versuchen die Aufklärung der Morde zu vereiteln, das nahe gelegene Kloster ist nur am schwunghaften Reliquienhandel mit den Gebeinen des toten Jungen interessiert – und auch Sir Roland, der Steuereintreiber des Königs, scheint verdächtige Ziel zu verfolgen. Zugleich weckt er in Adelia Gefühle, die sie vollkommen verwirren.

 

Wem kann sie vertrauen?

Ariana Franklin ist ein wunderbarer Erstling gelungen. Die Untersuchung der Leichen und die Aufklärung der Morde, werden detailliert, wenn auch historisch sehr fragwürdig beschrieben. Alle Personen sind detailreich beschrieben und besitzen eine gewisse Tiefe. Vor allem die Hauptpersonen sind mit Stärken und Schwächen geschildert und dabei sehr menschlich. Die Autorin versteht es, die Abgründe der menschlichen Seele zu schildern, ohne Grenzen zu überschreiten. Trotz des ab und an etwas abfallenden Spannungsbogens, welchen die Autorin leider nicht kontinuierlich aufrechterhalten konnte, steigt der Leser an keiner Stelle des Buches aus. Da dieser Raum mit der persönlichen Entwicklung der Hauptpersonen und der detailreichen Schilderung des Lebens in Cambridge Raum gefüllt ist der einen gewissen Hintergrund schafft. Leider hat man manchmal das Gefühl das die Autorin den Leser zum Mitraten und lösen des Falles animieren und daher falsche, nicht gut ausgearbeitete, Fährten legt, dies ist ihr leider nicht wirklich gut gelungen.

Der Roman liest sich leicht und flüssig, ist aber leider sprachlich an manchen Stellen ein wenig zu modern geraten. Die Autorin erklärt zwar im Nachwort die Notwendigkeit der modernen Sprache auch in einem historischen Roman des 12. Jahrhunderts, aber trotz allem wären manche Begriffe besser zu wählen gewesen.

Der Roman hebt sich deutlich von den momentan modernen historischen Romanen mit einer rebellierenden Protagonistin in der Hauptrolle ab. Adelia muss zwar trotz allem darauf achten mit ihren Medizinischen Fähigkeiten im altmodischen England nicht zu sehr aufzufallen, schlüpft aber zu keiner Zeit in die Rolle der Rebellin.

 

Fazit:

Alles in allem ein wunderbarer Schmöker für alle, gerne eine historische Kriminalgeschichte lesen.Ich jedenfalls bin gespannt auf ihr neues Buch Die Teufelshaube.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328232011c7165050
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Buch:

Die Totenleserin

Autorin: Ariana Franklin

Droemer/Knaur; April 2008

496 Seiten - Taschenbuch

 

ISBN-10: 3426634902

ISBN-13: 978-3426634905

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 14.04.2008, zuletzt aktualisiert: 27.02.2024 17:30, 6284