Die Tür zur Zeit von Pierdomenico Baccalario
Reihe: Ulysses Moore Bd.1
Rezension von Julia Krause
Spätestens seit den Spiderwick-Büchern scheint es bei den Autoren groß in Mode zu kommen so zu tun, als wären die Geschichten, von denen sie berichten, wahr. Dafür gibt es dann auch immer viele Beweise, Zeichnungen, Landkarten, Fotografien und dergleichen. Für Kinder ist das eine wunderbare Sache, so können sie in eine Welt eintauchen, die wundersam und magisch ist und die ihnen kein Erwachsener kaputt machen kann, indem er sagt, dass das alles ja nicht möglich ist. Denn in diesem Buch behaupten die Erwachsenen, das diese Geschichte auf wahren Tatsachen beruht.
Jason und Julia sind Zwillinge. Während Jason nichts dagegen hat, dass er von der Stadt aufs Land zieht, vermisst Julia die vielen Vorteile die ein Stadtleben nuneinmal hat schon gleich am ersten Tag. Ihre Eltern haben eine alte Villa gekauft, ein großes Gebäude mit vielen Zimmern, zahlreichen Antiquitäten, dem Zugang zu einem kleinen Strand und einem verschrobenen Gärtner. Glücklicherweise hat Jason in der Schule gleich Anschluss gefunden und sich mit Rick angefreundet, dessen Vater vor einiger Zeit gestorben ist. Jason ist ein Träumer, der sich immer wieder die wildesten Abenteuer ausdenkt und er liebt es das alte Haus zu erkunden.
Als Rick eines Nachmittags zu Besuch ist, gehen die drei Kinder schwimmen, bis sie von einem plötzlichen Regenschauer überrascht werden. Eilig laufen sie die glitschige Holztreppe zur Villa hinauf, als Jason stürzt und über die Klippen fällt. Er kann sich gerade noch an einem Felsen festhalten und entdeckt dabei eine alte Kiste, die er an sich nimmt. Als er von seiner Schwester und seinem Freund wieder hochgezogen worden ist und sie sich in dem sicheren Haus befinden, öffnen sie die Kiste. Dort finden sie einige Tonkugeln und ein Pergament, auf dem seltsame Zeichen geschrieben sind. Mithilfe eines Wörterbuches gelingt es ihnen die Wörter zu entschlüsseln, doch das Rätsel das dort zum Vorschein kommt hilft ihnen nicht unbedingt weiter.
Die drei Kinder spüren, dass sie etwas ganz Großem auf der Spur sind und beginnen Nachforschungen anzustellen. Dabei stoßen sie auf einen Abholschein für ein Paket. Als sie dieses Paket in Händen halten und dessen Inhalt erkunden, eröffnet sich ihnen ein unglaubliches Abenteuer.
Das wundersamste an diesem Buch ist, dass man am Anfang nicht weiß worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Immerhin spielen drei Kinder die Hauptrolle und sie befinden sich in einem alten Haus. Die Geheimnisse die sie erforschen und denen sie folgen sind spektakulär, aufregend und haben ihren ganz eigenen Reiz.
Der Stil des Autors ist dabei überaus ansprechend. Man folgt der Geschichte gebannt und fragt sich wo das alles denn noch enden wird. Dabei zeigen die Kinder viel Intelligenz und Scharfsinn um die zahlreichen Rätsel zu lösen, die ihren Weg kreuzen.
Jason, Julia und Rick sind dabei sehr sympathisch dargestellt worden und typische junge Menschen auf dem Weg zu Jugendlichen. Julia ist ein zickiges Mädchen, das gerne Recht hat und bodenständiger ist als ihr Bruder Jason der mit seinem Kopf scheinbar immer in den Wolken schwebt.
Rick leidet noch immer unter dem Tod seines Vaters und überlegt sich, was dieser wohl an dieser Stelle getan hätte, was er immer gesagt hat und vergisst ihn dadurch nicht.
Die einzelnen Kapitel sind angenehm kurz und die Schrift recht groß, damit ist dieses Buch auch für Leseanfänger geeignet, da man noch schnell ein Kapitel vor dem Einschlafen lesen kann.
Begleitet wird das Buch mit hübschen Zeichnungen, die vor jedem Kapitel zu sehen sind. Auch das Äußere des Buches ist mit seinem Prägedruck auf dem Einband sehr ansprechend. Zudem gibt es ein Lesebändchen.
Leider ist das Ende sehr abrupt und unbefriedigend, da es an einer spannenden Stelle erfolgt. Da jedoch schon der zweite Band erschienen ist, kann man hier schnell Abhilfe schaffen.
Alles in allem ist dieses Buch allen jungen und alten Abenteuern zu empfehlen, die sich einmal wieder auf die Reise begeben wollen.
Nach oben