Die Tulpe des Bösen (Autor: Jörg Kastner)
 
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Die Tulpe des Bösen von Jörg Kastner

Rezension von Heike Rau

 

Jeremias Katoen ist Amtsinspektor. Deshalb kommt es ihm zu, den seltsamen Mord an Balthasar de Koning zu untersuchen. Der Bankier ist einer der einflussreichsten Männer Amsterdams. Katoen kennt ihn. Nach einem Raubmord sieht die Sache nicht aus. Aber das Blatt einer seltenen Tulpenart, das der Tote in der Hand hält, könnte ein Hinweis auf den Mörder sein. Es geschah bereits ein ähnlicher Mord. Der Tote war auch eine hochgestellte Persönlichkeit, Jacob von Rosven, der Werftbesitzer. Der Amtsrichter denkt an einen Attentäter, der im Auftrag der Franzosen oder Engländer handelt.

Beide Männer gehörten einer Vereinigung an, die sich „Verehrer der Tulpe“ nennt. Katoen beginnt mit der Zeugenbefragung. Dabei muss er sehr vorsichtig vorgehen, denn die Bevölkerung soll um keinen Preis beunruhigt werden. Katoen findet Seltsames heraus. Möglicherweise hat eine Frau die Morde begangen. Die Spur des Tulpenblattes zu verfolgen, ist nicht einfach, handelt es sich doch hier um eine sehr seltenen und ausgesprochen wertvolle Züchtung, nämlich die Tulpe des Bösen, auch Bluttulpe genannt. Einer weiß scheinbar ganz genau über den Fall Bescheid. Die Informationen, die ein Unbekannter an die Zeitung gibt, könnten von Mörder selbst stammen, so detailliert sind sie. Davon, die Bewohner Amsterdams nicht zu beunruhigen, hält der Fremde wohl nichts. Die Ermittlungen führen Katoen schnell auf eine gefährliche Spur. So wie es aussieht ist eine Verschwörung im Gange. Der nächste Mord lässt nicht lange auf sich warten.

 

Das Buch ist äußerst spannend geschrieben. Eins greift eins ins andere und bald wird ein grandioser historischer Krimi vor dem Leser ausgebreitet. Die Geschichte ist perfekt ausgearbeitet und liest sich ganz wunderbar. Fiktion und historische Fakten werden zum Einklang verwoben. Das Buch ist sicher mit großer Ernsthaftigkeit geschrieben und dennoch muss man darüber schmunzeln, wie die Tulpe zum Mythos hochstilisiert wird.

Katoen ist eine interessante Persönlichkeit. Am Anfang wirkt er etwas langweilig, doch bald zeigt er seine wahres Gesicht. Er ist ein Mann der Tat, der auch auf Frauen eine anziehende Wirkung hat. Gleich zwei haben es auf ihn abgesehen, doch könnten sie möglicherweise auch in den Fall verstrickt sein.

Mit unmöglichen Verwicklungen im Mordfall wird der Leser stets bei Laune gehalten. Katoen wird immer wieder getäuscht oder auf die falsche Fährte gelockt. Doch er gibt sich nie geschlagen. Er kombiniert haarscharf und zieht im Verlauf die richtigen Schlüsse. Und um so näher er der Auflösung des Falles kommt, um so gefährlicher wird es. Das bekommt der Leser überdeutlich zu spüren. Seite für Seite fiebert man mit. „Die Tulpe des Bösen“ ist ein Buch, das viel zu schnell zu Ende ist, trotz der beinahe 500 Seiten.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425133348467ce2ba
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Die Tulpe des Bösen

Autor: Jörg Kastner

Gebundene Ausgabe: 464 Seiten

Verlag: Knaur (5. November 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3426662620

ISBN-13: 978-3426662625

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.12.2008, zuletzt aktualisiert: 12.04.2024 09:51, 7944