Reihe: Kleine Prinzessinnen Bd.1
Rezension von Christine Schlicht
Rosie zieht mit ihren Eltern und ihrem Bruder für zwei Jahre in das Schloss ihrer Großtante Rosamund, die mal wieder in der Welt herum reist, wie sie es schon immer gern getan hat. Rosie ist ihre „Prinzessin“ und das Mädchen kann auch nicht von den Geschichten genug bekommen, die ihre Großtante zu erzählen weiß. In ihrem Zimmer findet sie eine Botschaft ihrer Tante in der sie neben den Grüßen auch die Anweisung niedergeschrieben hat, den Brief auch noch mal am Feuer zu lesen. Dabei offenbart sich eine Geheimschrift. Rosie solle im Schloss nach Prinzessinnen suchen und ihnen höflich mit einem Knicks begegnen.
Auf einem Wandteppich entdeckt Rosie eine Prinzessin auf einem fliegenden Teppich und macht vor ihr einen Knicks. Ein starker Wind bringt sie daraufhin nach Persien, wo sie Prinzessin Azara begegnet. Ein böser Dschinn hat sich aus seinem Gefängnis, einer Lampe befreien können, hat Azaras Vater in den Kerker geworfen und dem Mädchen die Stimme geraubt, um sie daran zu hindern, den fliegenden Teppich zu benutzen. Magische Glöckchen verhindern zudem, das sich Azara davon stehlen kann oder an den schlafenden Dschinn heranschleichen. Rosie hat keine Glöckchen und kann tatsächlich Azaras Stimme zurückholen. Mit dem Teppich machen sich die beiden auf die Suche nach der Lampe, um den Dschinn wieder zu bannen. Rosie erinnert sich, dass die Lampe auf dem Teppich auf der Spitze eines Berges abgebildet war. Tatsächlich finden sie die Lampe und können danach mit einem Trick den Dschinn wieder darin einsperren.
Das Buch hat rund 100 Seiten mit großer Schrift und ist durchgehend illustriert. Über die Qualität der Illustrationen kann man lautstark streiten, sie wirken sehr kindlich, sind eher skizzenhaft und wenig ausgearbeitet. Das ist schade, denn Kinder – in diesem Fall ist die Zielgruppe klar weiblich – im Zielgruppenalter von 8 Jahren stellen an solche Bilder schon gehobenere Ansprüche. Die Titelillustrationen sind zwar auch kaum detaillierter, dafür aber sehr sauber ausgeführt und die Prinzessinnen sind auch mit wenigen Strichen zu echten Persönlichkeiten geworden.
Nichtsdestotrotz – die kleinen Prinzessinnen im heimischen Kinderzimmer werden diese Bücher lieben. Sie können mit Rosie in Traumwelten abtauchen und mit ihr Prinzessin spielen. Hier entschwinden sie in eine Welt aus 1001 Nacht. Vielleicht eine gute Vorbereitung auf eben jene Märchenwelt. Die Lösungen für die Probleme erfordern Rosies ganzen Mut und viel Gehirnschmalz... da soll noch mal ein Junge sagen, Mädchen seien doof. Einfach wunderschön, mitreißend und zum schwelgen in Traumwelten.
Als Altersempfehlung ist 8 Jahre angegeben. Da die Schrift recht groß ist und die Kapitel kurz, können auch Leseanfänger ab 6 die Geschichten gut lesen. Endlich mal reines Lesefutter für kleine Möchtegern-Prinzessinnen.