Anne Lück lebt in Leipzig und arbeitet als Krankenschwester und Schreibtherapeutin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Seit 2021 veröffentlicht sie aber auch New-Adult-Romane. Bei Ravensburger erschien bereits die
Silver & Poison-Dilogie. Nun legt sie mit Die Wächter von Knightsbridge, dem ersten Band von Jewel & Blade, den nächsten Zweiteiler vor.
Harper liebt es, in der Goldschmiede ihrer Familie Schmuck herzustellen, weil ihr die Arbeit mit den Metallen einfach zu liegen scheint. Als aber ein junger Mann den Laden betritt, verändert sich alles, trägt der doch einen Ring, der bei Berührung eine Vision bei ihr auslöst.
Warum sieht sie den Tod des legendären König Artus vor sich? Und ein anderes Mal den Tod ihres vor acht Jahren verschwundenen Vaters? Sie geht nach London, um Antworten zu finden.
Dort begegnet sie einer Londoner Elite, die ein uraltes Erbe pflegt, weil sie behaupten, von den Rittern der Artuslegende abzustammen. Auch Harper soll zu diesem illustren Kreis gehören, immerhin ist durch den Ring eine Gabe erwacht, die in jeder Generation und Familie nur einmal vorkommt. So lässt sie sich auf ein gefährliches Spiel ein, bei dem am Ende nicht weniger dabei herumkommen soll als Excalibur zu finden, das magische Schwer des Sagenkönigs.
In New-Adult-Roman, vor allem denen, die sich dem Fantasy-Genre zurechnen lassen, ist es eigentlich immer so, dass die junge Heldin eine magische Gabe besitzt oder ein Erbe annehmen muss, weil es so das Schicksal bestimmt.
Natürlich ist sie zunächst unwissend und muss in die Aufgabe hinein wachsen, aber das löst auch den letzten Schritt zum Erwachsenwerden und die Übernahme der vollen Verantwortung aus.
Anne Lück bedient diese Handlungsmuster sehr routiniert und solide, denn sie weiß genau, welche Strippen sie ziehen muss und wann es wichtig wird, überraschende Wendungen einzubinden. Dabei schafft sie es auch die eigentlich vertrauten Elemente und Klischees angemessen abzuwandeln und dadurch die Spannung auf einem hohen Niveau zu halten.
Auch die Figuren sind ansprechend ausgearbeitet, wenn auch die wenigsten Ecken und Kanten haben. So werden Sympathien aufgebaut und erste Ahnungen geweckt. Und auch romantische Herzen dürften einatmen, auch wenn die Liebesgeschichte lange Zeit im Hintergrund bleibt und einiges an Dramatik für den Cliffhanger beiträgt.