Die Wormworld-Saga 1: Die Reise beginnt
 
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Die Wormworld-Saga 1: Die Reise beginnt

Rezension von Christel Scheja

 

Daniel Lieske wurde 1977 am Rande des Teutoburger Waldes geboren und träumte schon früh davon, Comics zu zeichnen. Da die Vernunft siegte und er arbeitete später als Illustrator, vor allem für Computerspiele. Sein Traum ließ ihn aber niemals los, ebenso wenig eine Idee, die 2003 erstmals konkrete Formen annahm und sich bis 2010 so weiterentwickelte, dass er sie als Webcomic zu veröffentlichen begann. Nun erscheint „Die Wormworld-Saga“ endlich auch als Graphic Novel.

 

Jonas hat es nicht gerade leicht, denn er ist ein Träumer. Das macht sich an seinen Schulnoten bemerkbar und dem Ärger, den er mit seinem Vater bekommt, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht und nur Leistung akzeptieren kann.

So sollen die Sommerferien auf dem Land und bei der Großmutter diesmal auch Lernferien werden. Das bedeutet, dass Jonas weniger Zeit für seine Spiele im Haus und Garten oder auf dem geheimen Dachboden hat. Denn dann schlüpft er in die Rolle eines tapferen Helden, der mit Monstern kämpft und Leute beschützt.

Anfangs weiß er seinen Vater auszutricksen, doch als das ans Licht kommt, beginnt es eng zu werden. Gerade jetzt aber hat Jonas entdeckt, dass ein Bild ein Tor in eine fremde Welt zu sein scheint. So entscheidet er sich zu einem folgenschweren Schritt und seine Reise in das Ungewisse beginnt...

 

Das Thema ist klassisch und wird immer wieder gerne benutzt, aber es kommt immer darauf an, wie viel Herzblut der Autor oder Künstler in die Geschichte steckt, um ihr Leben zu verleihen. Und das ist bei „Die Reise beginnt“, dem Auftakt der „Wormworld“-Saga der Fall, spiegeln die Seiten doch sehr viel von den den Gefühlen und der Begeisterung von Daniel Lieske wieder. Er legt die realen Szenen bewusst in die Zeit seiner eigenen Kindheit, was dem ganzen einen märchenhaft-archaischen Stil gibt und es authentisch wirken lässt. Die Farbgebung sorgt ebenfalls für eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Liebevoll arbeitet der Künstler die Figuren aus, legt dabei sehr viel Wert auf eine warmherzige Darstellung der Gestalten, damit man schnell eine Bindung zu ihnen aufbaut. Denn ansonsten verläuft die Geschichte zunächst eher ruhig, spielt mit den eigenen Kindheitserinnerungen der Leser und weckt Gedanken an das, was sie verloren haben. Erst zum Ende hin zieht die Spannung etwas an und lässt mit einem Cliffhanger zurück. So gesehen stimmt auch der Titel des Bandes – Jonas’ Reise beginnt erst und lässt noch offen, was er dabei erleben wird.

Einen kleinen Ausblick können das Interview und der Bericht über die Entwicklung der Saga am Ende geben.

Alles in allem ist die Umsetzung der Graphic Novel sehr gelungen. Auch die edle Gestaltung macht das Buch zu einem Sammlerstück – das Hardcover hat eine schimmernde Prägung auf Vorder- und Rückseite, eine Postkarte mit dem Schlüsselbild liegt ebenfalls bei.

 

„Die Wormworld-Saga“ ist damit eine spannende Geschichte, die nicht nur Fantasy-Fans anspricht, sondern auch andere Leser, die sich gerne an die Träume und Abenteuer der Kindheit zurückerinnern. Die warmherzige Geschichte schlägt jedenfalls schnell in ihren Bann und macht einfach nur Lust darauf, zusammen mit Jonas die neue Welt zu erkunden, um dadurch mehr über sich zu erfahren.

 

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Comic:

Die Wormworld-Saga 1: Die Reise beginnt

Autor und Künstler: Daniel Lieske

Comicformat, Hardcover, vollfarbig, 128 Seiten

Tokyopop, Hamburg, erschienen Oktober 2012

ISBN-10: 3842005288

ISBN-13: 978-3842005280

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404251722089322c31a
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Erstellt: 10.02.2013, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:11, 12965