Diebe der Nacht (Autor: Thilo Corzilius)
 
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Diebe der Nacht von Thilo Corzilius

Rezension von Christel Scheja

 

Der 1986 geborene Thilo Corzilius ist eigentlich Theologe.schreibt aber seit einigen Jahren auch erfolgreich Fantasy-Romane. Seine Leidenschaft für die Langfinger und Gauner in den Medien und der Literatur hat er nun in seinem neusten Buch Diebe der Nacht verewigt, das der Auftakt einer Reihe werden könnte, es aber nicht muss.

 

Nach außen hin wirken die „Herbstgänger“ wie eine ganz normale Schaustellertruppe, die mit einigem Tam-Tam Stücke aufführen und so die Bewohner von Städten und Dörfern unterhalten. Aber sie gehen im Geheimen noch einer anderen Profession nach – als Diebe und Gauner verdienen sie sich nebenher etwas hinzu.

Bisher war ihnen das Glück hold, aber als sie in die sagenhafte Lagunenstadt Mosmerano kommen, bricht alles mit einem Mal zusammen, denn ein mächtiger Magier kommt hinter ihre Pläne und nimmt sie deswegen ins Visier, denn auch er will etwas von ihnen. Ehe sie sich versehen, stecken die Helden inmitten eines tödlichen Netzes aus Rachsucht, politischen Intrigen und Ränkespielen, durch die es schwierig werden könnte, überhaupt zu überleben …

 

Diebe und Gauner haben schon immer eine gewisse Faszination auf die Menschen ausgeübt, denn nicht wenige fühlen sich den Schurken, gerade wenn sie mit Herz und Verstand in Erscheinung treten, angezogen. Das liegt vermutlich daran, dass sie den meisten durch ihre Denkweise näher sind als gesetzestreue oder einem moralischen Kodex folgende Krieger und kopflastige Magier.

So gewinnt der Autor für seine Gruppe auch gleich Sympathiepunkte, denn er beschreibt sie als eine Familie, die trotz der Gegensätze und Unterschiede zusammen halten und durch dick und dünn gehen. Dazu kommen Charakterzüge mit denen sie gelegentlich auch aus den archetypischen Verhaltensweisen ausbrechen. Allerdings kommt auch für sie ein bitterer Wendepunkt – als sie an Gegner geraten, die ihnen überlegen scheinen und sie in einen tödlichen Sumpf ziehen, in dem ihnen nur wenige Möglichkeiten bleibt, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

In Rückblenden erfährt man zudem, wie die Gemeinschaft zueinander gefunden hat, so dass die Bindung zu den Figuren noch stärker wird. Sie sind es auch, die die Handlung tragen, denn viele Versatzstücke dürften kundigen Lesern vertraut sein und erfüllen die Erwartungen obwohl es ein paar überraschende Wendungen gibt. Auch der Hintergrund ist so gut ausgearbeitet, dass man sich die Schauplätze gut vorstellen kann und zudem eine Ahnung bekommt, dass da noch mehr sein könnte.

Alles in allen fiebert der Leser tatsächlich mit den Figuren mit und bangt stellenweise auch um sie, denn eines ist von Anfang an klar: Die Schausteller müssen auch Opfer bringen. Der Roman ist zudem in sich geschlossen, so dass man sich nicht unbedingt auf eine Trilogie einlassen muss, auch wenn sich der Autor durchaus Hintertürchen offen lässt.

 

Fazit:

»Diebe der Nacht« ist eine spannende und kurzweilige Diebesgeschichte für alle Fans abenteuerlicher Fantasy, in der Tricks, Magie und Intrigen Hand in Hand gehen. Die Handlung ist abwechslungsreich und lebt dabei vor allem durch die Hauptfiguren, um die man stellenweise regelrecht bangen darf.

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Buch:

Diebe der Nacht

Autor: Thilo Corzilius

Hardcover, 480 Seiten

Klett-Cotta Hobbit-Presse, 19. September 2020

Titelillustration: Federico Musetti

 

ISBN-10: 3608983309

ISBN-13: 978-3608983302

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B087N5G91B

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 18.01.2021, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:47, 19373