Doctor Strange 1: Der Oberste Zauberer der Galaxis
 
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Doctor Strange 1: Der Oberste Zauberer der Galaxis

Rezension von Christel Scheja

 

Nichts macht offensichtlich mehr Spaß, als Superhelden-Serien immer wieder aufs Neue zu starten. Wenigstens geht man in den letzten Jahren dazu über, die vorhergehenden Ereignisse nicht ganz zu negieren, sondern darauf aufzubauen, so wie auch in der neuen Doctor Strange-Serie, die den Obersten Zauberer aus irdischen Banden befreit.

 

Die Erde ist immer noch so gut wie ohne Magie. Das bekommt der Oberste Zauberer mehr und mehr zu spüren. Konnte er sich in den letzten Monaten noch sicher sein, auch die schlimmsten Kreaturen des Multiversums von der Erde zu vertreiben, so ist es jetzt anders – er verliert Schritt um Schritt alles.

Aus diesem Grund bittet er Tony Stark, ihm ein Raumschiff zu leihen. In den Weiten des Weltalls will er Magie und andere Zauberer finden, die ihm helfen können, zu seinen Kräften zurückzufinden, so wenig wie ihm das auch behagt.

Doch natürlich gerät er vom Regen in die Traufe … erst als auch die letzte Hoffnung schwindet, eröffnet ihm eine junge Außerirdische einen ganz neuen Weg und Chancen, an die er schon nicht mehr geglaubt hat.

 

Konnte man in der zuletzt hier erscheinenden Serie miterleben, wie der Oberste Zauberer der Erde damit kämpfen musste, dass die Empirikul die Magie zerstörten und ihm all die Macht nahmen, auf die er sich immer verlassen konnte oder wie seine angeschlagene Position immer wieder von anderen in Frage gestellt wurden, so ist der Prozess, der sich jetzt bemerkbar macht, viel schlimmer – schleichend verliert der Magier seine Fähigkeiten und muss damit leben, wieder nur ein Mensch zu sein.

Es ist deshalb mehr eine Verzweiflungstat, ins Weltall zu reisen und sich dort dem Unbekannten zu stellen und schön, mitzuerleben, dass er auch hier seinem Charakter treu bleibt, kein Kämpfer zu sein und roher Gewalt nichts entgegen setzen zu können, zugleich aber auch süchtig nach der Magie zu sein.

Aber auch eine andere Lektion muss Stephen Strange neu lernen – die der Geduld. Zwar findet er recht schnell den Schlüssel zu neuen Kräften, aber die sind nicht unbedingt so stabil, wie er sie sich erhofft hat. Erst als er anfängt, einen neuen Weg zu gehen und sich dem zu öffnen, was er in seiner Überheblichkeit bisher übersehen hat, verändert sich etwas in ihm. Ein neuer oberster Zauberer wird geboren.

Es macht wirklich Spaß, diesen Weg mitzuverfolgen und zu sehen, wie sich der Held langsam aber sicher aus seiner Verzweiflung freistrampelt und sich an die Dinge erinnert, die er schon so lange vergessen hat.

Dazu gibt es einiges an netten Reminiszenzen an die Comics, aber auch Fans, die bisher nur die Filme des MCU gesehen haben, werden das ein oder andere Versatzstück wiedererkennen und genießen können. Zugleich ist es lustig, das ein normalerweise sehr erdgebundener Held, der keine Probleme mit Multiversen hat, im normalen Weltraum in die ein oder andere Falle tappt.

 

Fazit:

»Doctor Strange 1: Der Oberste Zauberer der Galaxis« macht auf eine besondere Weise Spaß, sorgt er doch einerseits dafür, dass der Held endlich aus seinem Selbstmitleid heraus kommt und alte Stärke zurückgewinnt, andererseits aber auch lernen muss, in einen ihm noch sehr fremden neuen Universum zurecht zu kommen – mit allem, was dazu gehört.

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Comic:

Doctor Strange 1: Der Oberste Zauberer der Galaxis

Original: Doctor Strange: Sorcerer Supreme of the Galaxy # 1-5, 2018

Autor: Mark Ward

Zeichnungen: Jesus Saiz

Übersetzer: Marc-Oliver Frisch

Panini Comics, 05/2019

Taschenbuch, 116 Seiten

 

ISBN-10: 3741613274

ISBN-13: 978-3741613272

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 21.07.2019, zuletzt aktualisiert: 20.02.2024 18:38, 17748