Doctor Strange 7: Duell der Meisterzauberer
 
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Doctor Strange 7: Duell der Meisterzauberer

Rezension von Christel Scheja

 

Die „Legacy“-Ära bringt auch für die „Doctor Strange“-Serie neue Veränderungen mit sich. Nicht nur, dass man im Original zu einer hohen Nummerierung der Ausgabe zurückgekehrt ist, um an die ganz alte Serie anzuknüpfen, auch ein paar andere Dinge sind auf den Kopf gestellt worden.


Was ist auf der Erde los? Die Besucher der magischen Kneipe und auch Thor zeigen sich ganz und gar nicht begeistert von der Tatsache, dass nicht mehr Stephen Strange, sondern Loki den Mantel und Titel des Meisterzauberers trägt und im Sanctum Sanctorum lebt.

Wo ist der ehemalige Arzt und Chirurg abgeblieben, und was ist eigentlich mit Wong los, denn auch der ist schon gar nicht mehr gesehen worden. Allein seine Bibliothekarin und neuen Schülerin Zelma hält die Stellung.

Loki beteuert den Zweiflern gegenüber immer wieder, dass er den Titel nicht geraubt habe und es wirklich ehrlich meine, aber wirklich glauben mag ihm das keiner – eher im Gegenteil, denn immerhin versucht er auch im Sanctum Sanctorum – so wie es seine Art ist – alles herauszufinden, was noch vor ihm geheim gehalten wird.

Es ist Scarlet Witch, die nun nach Strange sucht und ihn kurzerhand zur Rede stellt, damit er diese Scharade beendet – aber das ist leichter gesagt als getan.


Der neue Band verbindet ganz offensichtlich die klassischen Geschichten mit den letzten Entwicklungen, um die Serie auf ein neues Fundament zu stellen. Man merkt dabei schon, dass sich die Künstler auch auf Ereignisse und Figuren beziehen, die eher in Crossovern aufgetaucht sind, dennoch wird genug erklärt, um der Geschichte auch ohne das Vorwissen verstehen zu können.

Gleichzeitig werden ein paar Dinge gerade gerückt, die durch die Empirikul zerstört worden sind. Und es ist fast rührend zu sehen, wie sich Loki auch weiterhin bemüht gut und edel zu sein, auf der anderen Seite aber auch nicht wirklich aus seiner Haut kann.

Ebenso wenig wie Stephen, der sich nun erst einmal zurückgezogen hat, und wieder praktiziert, wenn auch auf andere Weise als je zu vor.

Das ganze ist sehr amüsant zu lesen, kurzweilig gestaltet und fängt auch wieder einmal den Geist ein, der neue und alte Ausprägungen der Serie miteinander verbindet. Natürlich bleibt der neue Doctor Strange ein eher unwilliger und frustrierter Held, der gerne in Fettnäpfchen tritt, aber es besteht Hoffnung, dass er nach und nach wieder zur alten Form zurückkehrt – das merkt man auch im Zusammenspiel mit Loki, der sich tatsächlich deutlich verändert hat und nicht wieder nur der Trickster ist, der auf Kosten der anderen seinen Spaß haben will.


Duell der Meisterzauberer“ ist ein interessanter Band, der neuen Lesern durchaus einen Einstieg bieten kann, auch wenn es ein paar Rückbezüge zu früheren Ereignissen gibt. Aber mit diesem Abenteuer schafft es die Serie wieder einen gewissen Status Quo zu dem „Doctor Strange“ herzustellen, den viele kennen und lieben – einschließlich eines gewissen Mantels.


(cs)


Wie man sich denken kann, verlangt das Crossover ein gewisses Vorwissen, das man aber auch nach und nach bekommt, da die Handlung in die Dinge einführt die man wissen muss und nicht wirklich mehr.

Doctor Strange ist so wie immer – er schlägt sich mit Artefakten und Sprüchen durch, lässt sich aber trotz des Zynismus in seinen Worten nicht wirklich unterkriegen und versucht das Beste aus jeder Situation zu holen.

Eigentlich ist er auch nicht wirklich der Teamplayer, aber hier findet er sich mit einer Gruppe zusammen, die beweist, dass man in Zeiten der Not zusammen stehen kann, auch wenn man sich sonst bekämpft. Gerade Wilson Fisk alias „Kingpin“ bringt die Skrupellosigkeit mit, die den anderen Helden abgeht und wird dabei zu einem Zünglein an der Waage.

Die weiteren Abenteuer sind eine Stufe tiefer angesiedelt und verbinden die Gegenwart mit der Vergangenheit, bietet einen schönen Einblick in das Treiben des früheren Doctor Strange, der noch weitaus selbstsicherer auftrat als sein heutiges Ich und auch noch mehr Magie zur Verfügung hatte. Scheinbar ist dies eine gute Vorbereitung auf das, was in den kommenden Bänden Thema sein könnte.

Alles in allem wird gute Unterhaltung geboten – mit viel Action und ein wenig Mystik, Charakteren die erstaunlich menschlich reagieren und auch schon einmal Schwächen und Ängste zeigen, so dass sie alles andere als „super“ sind. Und das macht sie tatsächlich alle irgendwie sympathisch, selbst den Kingpin.



Fazit:


Auch wenn man „Secret Empire“ nicht kennt, bleibt diese Ausgabe der „Doctor Strange“-Reihe gut lesbar und spannend. „Der Hexer von New York“ bietet Kämpfe satt, aber auch jede menge Mystik und Magie.


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Comic:

Doctor Strange 7: Duell der Meisterzauberer

Doctor Strange (1968) # 381-385. Marvel, USA, 2016/7

Taschenbuch, 116 Seiten

Panini Comics, 09/2018

Autor: Donny Cates

Zeichnungen und Tusche : Niko Henrichon, Gabriel Hernandez Walta

Farbe: Jordie Bellaire, Niko Henrichon

Übersetzer: Marc-Oliver Frisch

 

ISBN-10: 3741608351

ISBN-13: 978-3741608353

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.10.2018, zuletzt aktualisiert: 20.02.2024 18:38, 17018