Doctor Who: Der elfte Doctor 4: Damals und Heute
Rezension von Christel Scheja
„Damals und Heute“ führt den Timelord zurück in seine eigene Vergangenheit, denn nun scheint es so zu sein, dass die Taten und Untaten seiner Inkarnation während des großen Zeitkrieges unvergessen sind. Davon scheint dann auch das zweite Jahr der Abenteuer des elften Doctors geprägt zu werden.
Natürlich finden der Doktor und seine Begleiterin Alice auch nach den Schwierigkeiten mit der ominösen Firma „Serveyou Inc.“ keine Ruhe, denn schon auf den nächsten Halt werden sie nicht gerade freundlich empfangen. Ja, man verhaftet ihn sogar und klagt ihn kurzerhand schwerster Kriegsverbrechen an.
Doch die Vorwürfe kann der Doktor nicht so ganz nachvollziehen, denn wann und wie soll er schreckliche Dinge getan haben wie die Veränderung und Auslöschung von Spezies?
Das würde er niemals tun! Aber nach und nach kommt die Erinnerung zurück und macht ihm klar, dass da doch einige Dinge sind, die nicht ganz in Ordnung waren.
Alice ist zwar schockiert, aber sie steht zu ihm, auch als es ihnen beiden endlich gelingt, zu verschwinden. Dennoch können sie nicht alleine nach der Wahrheit suchen, denn eine gestrandete gallifreyische Schildmaid und ein durchgeknallter Kopfgeldjäger schließen sich ihnen mehr oder weniger freiwillig an.
Man merkt, den Autoren gehen die Ideen nicht aus, und warum sollte man nicht etwas thematisieren, für das man freie Hand hat. Der Elfte und der Kriegsdoktor sind ohnehin enger miteinander verbunden als man denkt, so passt das mit der Handlung ganz gut.
Interessant ist, wie Gegenwart und Vergangenheit immer wieder miteinander verschwimmen, auch wenn das manchmal für den Leser etwas verwirrend ist. Und wie man sich das bei einem Auftaktband denken kann, so werden zwar immer wieder ein paar Antworten gegeben, die generellen Fragen aber bleiben durchaus offen.
So hat der Doktor am Ende zwar wichtige Hinweise auf das gefunden, was er angeblich getan haben soll – aber ist dem wirklich so? Hat er die Erinnerungen zu recht verdrängt oder weil nur er seine Schuld nicht wahrhaben wollte? Das muss er noch genauer untersuchen.
Natürlich bleibt man wie immer auch dem üblichen Tenor treu, damit der elfte Doktor als der typische, manchmal ein wenig kindlich wirkende Chaot erkennbar bleibt. Skurrile Ideen sorgen für die entsprechende Exotik. Zugleich beginnt auch seine Begleiterin immer mehr über ihn und sein Verhalten nachzudenken und sich zu fragen, wie sehr sie sich eigentlich auf ihn verlassen sollte.
Doctor Who – Der elfte Doctor 4: Damals und Heute kann durchaus mit einer interessanten Idee und einem gelungenen Auftakt punkten. Zugleich erweisen sich die kleinen Details, Anspielungen und Hinweisen in der Handlung als Salz in der Suppe, ebenso wie die selbstbewusste Begleiterin, die die Graphic Novel um so unterhaltsamer machen.
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