Pünktlich zum 60. Jahrestag der Kultserie Doctor Who kündigte sich auch wieder ein neuer Doctor an, allerdings anders als erwartet. Denn David Tennant schlüpfte noch einmal in die Rolle des Zeitreisenden, um für ein Jahr den nächsten Darsteller Ncuti Gatwa zu vertreten, der noch anderweitig gebunden war. Genau dieses wiederkehrende Gesicht ist auch eine der Triebfedern der in drei locker miteinander verbundenen Specials erzählten Geschichte.
Während der Doctor immer noch rätselt, warum er nach seiner Regeneration noch einmal das gleiche Gesicht erhält wie in seiner zehnten Inkarnation, läuft er ausgerechnet Donna Noble über den Weg und dann stürzt auch noch ein Raumschiff über London ab.
Kaum ist diese Gefahr beseitigt, geraten er und Donna, die das erneute Aufeinandertreffen überlebt hat, dank der Tardis auf ein Raumschff, das kurz vor der Zerstörung steht und müssen einen Wettlauf gegen die Zeit beginnen, denn zwei Gestaltwandler haben es auf sie abgesehen.
Und heil wieder zurück in London erwartet sie eine letzte Herausforderung, denn die Menschen drehen plötzlich dank des Kicherns einer Puppe durch. Die Fäden in der Hand hält wie könnte es anders sein, ein alter Feind des Doctors – der furchterregende Spielzeugmacher …
Nicht nur die Hauptdarsteller sind schon einmal da gewesen, auch Russel T. Davies kehrt zurück, um der unter Chris Chibnaill kränkelnden Serie wieder einen frischen und vor allem modernen Anstrich zu verleihen auch wenn er auf den ersten Blick auf beliebte Schauspieler und ein paar ebenso vertraute Themen zurück greift.
Aber auch wenn die Figuren die Alten sind, die Dynamik zwischen dem Doktor und Donna Noble ist doch ein wenig anders, hat die ehemalige Begleiterin doch eine Familie mit einer ebenso selbstbewussten und aktiven Tochter, die ebenfalls frischen Wind in die Geschichte bringt.
Zudem greift er auf einen Gegenspieler zurück, der noch aus der Zeit des ersten Doctors stammt und modernisiert ihn ebenfalls, ohne jedoch die Essenz des Charakters zu verwässern.
Auch sind die Folgen stimmig aufeinander aufgebaut, denn feiert die erste Folge noch das Wiedersehen der beiden Freunde und amüsiert mit einem scheinbar niedlichen Gegenspieler, geht es in der zweiten doch schon deutlicher zur Sache und betont die Action. Die dritte und letzte Folge schließlich führt die offenen Fäden zusammen und lässt sich auf ein gekonntes Spiel mit alt und neu ein, führt dann am Ende auch sehr aktiv den neuen Doctor ein.
Zudem werden dem Hintergrund der Serie neue Aspekte hinzugefügt, die vielleicht viele altgediente Fans nicht mögen, was aber auch typisch für Doctor Who selbst ist, denn jeder Showrunner hat das bisher getan.
Alles in allem setzt er aber auf eine gute Mischung aus Humor und Action, den die Charaktere gut zu tragen wissen, beachtet auch moderne gesellschaftliche Entwicklungen, die die Weichen bewusst für den neuen Doctor zu stellen wissen.
In den Folgen kommt keine Langeweile auf, sie werden rasant erzählt und lassen beim mehrfachen Sehen auch noch Details ins Auge stechen, die in der Zukunft wichtig werden könnten, wie bestimmte scheinbar achtlos hingeworfene Sätze des Spielzeugmachers.
Heraus kommen sehr unterhaltsame Folgen die Lust auf mehr machen, darf man den neuen Doctor doch bereits einige Minuten in Aktion sehen, so dass man erahnt, welch Geistes Kind er nun wieder ist.
Polyband hat sich auch nicht bei den Extras lumpen lassen, denn neben dem ausführlichen Booklet gibt es auch noch jede Menge Featurettes auf den Silberscheiben, die verschiedene Charaktere und auch Inhalte der entsprechenden Folgen beleuchten, es gibt In-Vision-Kommentare und auch Szenenanalysen. Bild und Ton sind natürlich wieder auf der Höhe der Zeit.
