Doktor Maxwells winterliches Zeitgeschenk von Jodi Taylor
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Es ist Heiliger Abend und die zeitreisende Historikerin Madeleine »Max« Maxwell erhält von der Muse der Geschichte den Auftrag, ihrem guten Freund Ian Guthrie ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk zu besorgen. Max zögert keinen Moment und macht sich auf die Suche. Schnell wird ihr klar, dass sie dabei nicht nur ihr eigenes Leben riskiert. Aber was soll’s: Es ist schließlich Weihnachten …
Rezension:
Weihnachten. Auch am St.-Mary’s-Institut für Historische Forschung sind derzeit keine Zeitreisen angesetzt. Doch gerade jetzt erfährt Doktor Maxwell genaueres über eine misslungene Mission vor 10 Jahren, als sie selbst noch nicht hier tätig war. Könnte man die damals verschwundenen Forscher eventuell doch noch retten? Zeit spielt mit der Möglichkeit zu Zeitreisen schließlich eine untergeordnete Rolle.
Nach Doktor Maxwells weihnachtliche Zeitpanne und Doktor Maxwells römischer Zeiturlaub erschien in der Romanreihe um Doktor Maxwells Zeitreisen pünktlich zur Weihnachtszeit die 3. kostenlose Novelle. Passenderweise hat Jodi Taylor die Handlungszeit auf das Weihnachtsfest gelegt.
Die grundlegenden Elemente bleiben natürlich wieder beim Gewohnten. Allerdings hat sich diesmal doch eine auffallende Logiklücke eingeschlichen. Vor 10 Jahren verschwand ein Team auf einer Zeitreise. Der Zeitreise-Pod wurde gestohlen. Auch ein Rettungsteam konnte die Mitglieder des Teams nicht auffinden, obwohl sie auch als Leichen anhand der implantierten Ortungssender anpeilbar seien müssten. Deshalb wurde vermutet, dass der Dieb des Pods die Zeitreisenden – tot oder lebendig – mitnahm und sie an anderem Ort und/oder anderer Zeit ›entsorgte‹. Der Pod konnte später wieder aufgefunden werden. So weit – so gut. Aber wieso ist vor Max nie jemand auf die Idee gekommen, den Speicher des Pods auszulesen, um festzustellen, wohin der Dieb damals gesprungen war? Das hat die Autorin wohl nicht ganz so gut durchdacht.
Stilistisch bleibt natürlich alles beim Alten. Die Autorin lässt ihre Protagonistin das gewohnt pannenreiche Abenteuer wieder in der Ich-Form erzählen. (Und ein gewisser Rezensent ist immer noch nicht dazu gekommen, sich endlich mal die Romane zu gönnen.)
Fazit:
Diese weihnachtliche Zeitreise ist chaotisch und ganz bestimmt nicht besinnlich. Aber wer würde das bei Doktor Maxwell schon erwarten?
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