Dominion (Kartenspiel)
 
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Dominion (Kartenspiel)

Rezension von Olaf Kieser

 

„Dominion“ war der große Abräumer des Jahres im Bereich Gesellschaftsspiel. Es erhielt neben der prestigeträchtigen Auszeichnung „Spiel des Jahres“ auch noch weitere Preise, wie etwa den „À la carte-Kartenspielpreis“ und Österreichs Spielepreis "Hit mit Freunden". Eine solche Fülle an Auszeichnungen deutet auf Qualität hin. Hier soll nun der Frage nachgegangen werden, was an „Dominion“ tatsächlich dran ist.

 

Wer einen Blick in die Box wirft stellt rasch fest, dass es für sein Geld eine Menge Karten bekommen hat, nämlich 500. Doch worum geht es in „Dominion“ überhaupt? Man übernimmt in dem Spiel die Rolle eines kleinen Adeligen, der eindeutig nach mehr strebt und von einem großen Reich mit vielen Ländereien träumt. Das Spielkonzept ist ebenso packend wie einfach. Jeder Spieler beginnt mit einem eigenen Kartendeck, dass am Anfang etwas Geld und ein paar Punktekarten umfasst. Im Verlauf des Spiels kauft man sich dann immer weitere Karten dazu, mit denen das Deck vergrößert und verbessert wird. Dies können Aktionskarten, Geldkarten oder Punktekarten sein. Letztere sind allerdings erst am Ende der Partie von Interesse, bestimmt die höchste Punktzahl doch den Sieger. Nur leider sind sie bis zur finalen Abrechnung völlig nutzlos. Kauft man also bereits früh Punktekarten, füllt man sein Deck mit toten Karten und verringert so die Chancen gute Aktionskarten oder Geldkarten zu ziehen. In der ersten Hälfte des Spiels dreht sich also alles darum, starke Aktionskarten zu kaufen, effektive Kombinationen zu finden und sein Vermögen zu vergrößern. Aktionskarten lassen Spieler beispielsweise mehr Karten ziehen, bringen ihnen zusätzliches Geld oder gestatten mehrere Kaufe. Da man grundsätzlich nur eine Aktion pro Runde hat und auch nur einen Kauf tätigen darf, liegt der Vorteil von mehreren Aktionen und Käufen auf der Hand.

 

In jeder Partie werden nur zehn der 25 verfügbaren Aktionskarten-Sets des Spiels verwendet. Man kann sich leicht die enorme Variabilität vorstellen, die sich den Spielern bietet. Kaum eine Partie gleicht der anderen. Bevor man beherzt in die Box greift und zehn Sets auswählt, sollte man aber die in den leicht verständlichen Regeln empfohlenen 10er-Sätze durchspielen. Dadurch lernt man die einzelnen Karten-Sets recht gut kennen. Beim ausgiebigen Testen (An dieser Stelle noch einen herzlichen Dank an die netten „Versuchskaninchen“, die beim Testen halfen!) stellte sich heraus, dass die verschiedenen Sets gut aufeinander abgestimmt sind und sich tatsächlich verschiedene Partien und Strategien ergaben. Man spielt zwar durchaus gegen die anderen Mitspieler, doch steht das Behindern der Gegner weniger im Vordergrund, als man vermuten würde. Zumeist kann man „sein Ding durchziehen“. Natürlich gibt es auch Karten, mit denen man den Mitspielern auch mal den einen oder anderen Knüppel zwischen die Beine werfen kann. Die einzelnen Partien dauerten in der Regel länger, als in den Spielregeln angegeben, was aber wohl daran gelegen haben mag, dass der Rezensent und seine Mitspieler sich erst in das Spiel einfinden mussten.

 

Wenn man etwas an „Dominion“ kritisieren will, dann ist es die Unterbringung der vielen Karten-Sets in der Box. Wie bereits erwähnt gibt es 25 Aktionskarten-Sets. Dazu kommen noch sechs weitere Stapel mit Punkte- und Geldkarten. Zwar weist die Box einen festen Karteneinsatz mit Sortierstreifen auf. Doch während der Einsatz die einzelnen Sets recht sicher zusammenhält, so dass sie bei einem einigermaßen gesitteten Transport nicht alle durcheinander geraten und mühsam sortiert werden müssen. Doch der Sortierstreifen ist nur bedingt hilfreich, wenn man bestimmte Sets heraussuchen oder einsortieren will. Eine erkennbare Art von Ordnungssystematik wäre da hilfreich gewesen.

 

Das Fazit fällt insgesamt ganz eindeutig positiv aus. „Dominion“ ist ein verdientermaßen vielfach ausgezeichnetes Gesellschaftsspiel, das über das packendste und abwechslungsreichste Konzept der letzten Jahre verfügt. Die Regeln sind relativ einfach verständlich. „Dominion“ ist ein Gesellschaftsspiel an dem Spielefans kaum vorbeikommen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202409132010337c75436b
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MEDIUM:

Dominion

Autor: Donald X. Vaccarino

Illustrationen: Matthias Cartein

Cover: Michael Menzel

Spielerzahl: 2 - 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahre

Spieldauer: ca. 30 – 45 Minuten

ASIN: B001EWE4EG

Veröffentlicht: August 2009 bei Hans im Glück

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 10.02.2010, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 10026