Donnerschläge von E. E. Knight

Reihe: Vampire Earth Bd. 3

 

Rezension von Christel Scheja

 

In der postapokalyptischen Saga um die “Vampire Earth” haben die außerirdischen Kur die Erde übernommen. Sie haben dafür gesorgt, dass die Menschen in eine Zivilisationsstufe zurückgefallen sind, die der des 19. Jahrhunderts gleicht und gezwungen sind, um ihr eigenes Überleben zu kämpfen.

Eine Schar von anderen Wesen sorgt ebenfalls dafür, dass die Sterblichen keine Chance haben, wieder auf die Beine zu kommen, und nicht zuletzt die treuen Anhänger der Kur, die Quislingas, die sich durch ihre Unterwerfung die Gunst erhoffen, nicht durch die „Schlächter“ getötet zu werden. Dies sind die Avatare mit denen sich die Kur die Lebenskraft der Menschen zu holen.

 

David Valentine gehört seit er denken kann zum Widerstand. Nachdem er lange bei den „Wölfen“ gedient hat, gehört er nun nach einer Intrige von Unbekannt zu den „Katzen“, den Spionen und Kundschaftern der Menschen, die noch um ihre Freiheit kämpfen.

Schon eine ganze Weile lebt er mit seiner Ausbilderin in einer von den Kur beherrschten Küstenstadt. Kurz nachdem er einen Verräter entdeckt und tötet, verändert sich auch sein Auftrag. Nun soll er sich nach Haiti begeben und dort den Gerüchten nach einer Wunderwaffe nachgehen.

Schon die Reise wird zu einem Abenteuer, denn auch auf dem Schiff muss er mit Verrat rechnen und auf der Karibikinsel herrschen ebenfalls die Kur wie einst die weißen Sklavenhalter.

Zum ersten Mal steht er einem er Außerirdischen Auge in Auge gegenüber und kann ihn sogar töten. Das zeigt dem Widerstand auf der Insel, dass ihm zu trauen ist und sie weihen ihn sogar in ihr Geheimnis ein, dass von einem gewissen „Papa Legba“ bewahrt wird.

David erhält wertvolle und überraschende Informationen über den Feind und tatsächlich eine Waffe, der die Kur und ihre Schlächter nicht gewachsen sind. Doch kann er sie auch sicher auf das Festland bringen?

 

Nach dem eher enttäuschenden zweiten Band, der eher auf die Action als auf den Hintergrund setzte, legt der dritte nun wieder zu, denn die Reise nach Haiti ist auch eine in die Vergangenheit und die Geheimnisse der Kur. Man erfährt sehr überraschende Dinge, die vorher noch nicht ganz so klar waren.

Zwar kann auch dieser Band nicht verleugnen, dass er Military-SF mit Horror-Elementen ist, die in einer postapokalyptischen Welt spielt, aber diesmal wird dem Hintergrund sehr viel mehr Raum gegeben und es geht nicht nur um den reinen Kampf.

Zusätzlich zu den Informationen über die Vergangenheit der Kur gibt es auch welche über das Zusammenleben der Menschen an den Orten, die sich den Aliens untergeordnet haben, so dass man auch diese Leute besser verstehen kann.

Wieder ist David die plastischste Figur, er bekommt aber diesmal auch Gesellschaft von „Papa Legba“, durch den man einiges mehr über die Mentalität seines Volkes erfährt. Die anderen Figuren bleiben dafür eher blass, haben bestimmte Aufgaben zu erfüllen, aber nicht mehr.

Gerade weil die Feinde diesmal sehr viele Facetten bekommen und dadurch vielschichtiger werden, gewinnt der Roman an Kraft und ist spannend von Anfang bis Ende. Das liegt nicht nur an der Action die trotz allem natürlich auch vorhanden ist.

 

„Donnerschläge“, der dritte Band der „Vampire Earth“-Saga legt im Vergleich zu seinem Vorgänger sehr zu. Diesmal nutzt der Autor die Möglichkeiten, die er sich durch die Einführung und Ankunft der Aliens geschafften hat und enthüllt neben der gewohnten Action auch noch weitere Facetten dieser postapokalyptischen Welt.

 

Nach oben