Doom Eternal (PC; USK 18)
 
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Doom Eternal

Rezension von Cronn

 

Unter mir liegt der ehemalige Park zwischen den Hochhäusern der Megacity. Aber wo ehemals Büsche und Bäume wuchsen ist nur noch eine dicke Suppe aus lilafarbenem Schleim. Dazwischen liegen Autowracks, worauf sich Rüstungs-Chips befinden.

Die Hochhäuser ringsum sind zerstört. Riesengroße Tentakel winden sich um die Ecken und bohren sich in die Häuserfront.

Zwischen Autowracks und Telefonzellen wanken sie vor zerstörten Fassaden umher – Zombies und andere Dämonen!

Beherzt springe ich hinein in die höllische Brut. Mit meiner Shotgun wüte ich, lasse Fäuste sprechen und klatsche mit Glory Kills einen nach dem anderen nieder, was mir meine Lebensenergie wieder auffüllt. Meine Kettensäge hilft mir, wenn die Munition knapp wird.

Plötzlich taucht ein fetter Mancubus auf und verteilt Raketenschauer! Verfluchte Axt!

Ich dashe zur Seite aus, schieße zurück, ziele mit der Sniperfunktion meines Sturmgewehrs auf die beiden Raketenwerfer des Mancubus und schalte sie aus. Dann gehe ich in den Frontalangriff gegen das Riesenmonster.

Bald schon leuchtet er orange auf und ein Glory Kill meinerseits macht ihm den Garaus! Geschafft!

Um mich herum sind keine Dämonen mehr übrig. Ich springe auf ein Jump-Pad, das mich in luftige Höhen katapultiert und schwinge an mehreren Stangen entlang, bevor ich mit einem Doppelsprung, gefolgt von zwei Dash-Moves auf einem hohen Gerüst lande.

Wow – was für ein Spektakel!

 

Doom Eternal ist erschienen und füllt eine Lücke, welche sein Vorgänger gelassen hat. Kein anderes Spiel ist derzeit actionlastiger und schneller. Id-Software hat mit dem Reboot von Doom (2016) einen Reißer auf die Beine gestellt, dessen Actionflow überragend war. Mit »Doom Eternal« versuchen die Macher aus Texas sich zu überbieten. Ob das gelingen kann?

 

Hintergrund:

Wie? »Doom Eternal« hat eine Story? Ja, tatsächlich. Die Hintergrundgeschichte rund um den Doom Guy oder Slayer, wie er neuerdings heißt, ist im Spiel enthalten und wird vor allem durch Textfragmente erzählt, die man aufsammeln kann. Allerdings ist sie sehr verwirrend mit vielen Namen, Völkern und historischen Anspielungen. Wer darauf keine Lust hat, lässt sie einfach weg und hat dennoch nichts verpasst, denn die Zwischensequenzen erzählen genug Story für »Doom Eternal«.

 

Gameplay:

Der Kern von »Doom Eternal« stellt das Actiongameplay dar und das wurde im Vergleich zum Vorgänger nochmals aufgebohrt.

Wo schon »Doom« schnell war und einen wahnsinnigen Actionflow brachte, legt »Doom Eternal« noch eine Schippe drauf. Wer bereits mit dem Vorgänger ausgelastet war, sollte den Nachfolger auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad starten, sonst könnte eine Action-Überforderung der Fall sein. »Doom Eternal« ist heftig schnell und schwer, sogar auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad.

 

Wer »Doom« kennt, weiß, was ihn erwartet: Eine Schießbude per excellence! Nicht mehr und nicht weniger. Allerdings gibt es ein paar neue Kniffe, die nun vorgestellt werden sollen. Zum einen ist weniger Munition, Rüstung und Lebensenergie in den Levels vorhanden. Diese müssen von erledigten Gegnern gefarmt werden. Glory Kills geben Lebensenergie, Kettensägenkills geben Munition. Auf diese Weise zwingt »Doom Eternal« den Spieler in den Nahkampf mit den Dämonen.

 

Zum anderen gibt es viel mehr Upgrade-Möglichkeiten. Man kann seinen Anzug aufwerten, seine Waffen in mehreren Stufen. Dazu gibt es freischaltbare Sekundärfunktionen der Waffen, die ebenfalls aufgelevelt werden können und so weiter. Für Completionistis ist »Doom Eternal« ein Game, das lange beschäftigen kann. Dazu gehören auch die versteckten Secrets. Zum Beispiel kann man Doom-Musik finden, welche man in der Doom-Fortress (das Basisraumschiff, auf das man zwischen den Missionen zurückkehrt) anhören kann. Und vieles andere mehr steht zum Finden bereit.

 

Auch existieren Slayer-Herausforderungslevels. Hier kann man sich gegen Horden von Dämonen wehren und erhält dann einen Teil für eine besonders mächtige Waffe.

Für Wiederspielwert ist bei »Doom Eternal« also bestens gesorgt.

 

Was dem ein oder anderen etwas sauer aufstoßen kann, sind die zahlreichen Jump-Passagen. Hier ist Geduld gefragt, denn sie unterbrechen den Actionflow und bringen Try-And-Error-Element hinein, das nicht jedem gefallen mag.

 

Grafik und Sound:

Dank der neuen Iteration der id-Tech-Engine sieht »Doom Eternal« zum Anbeißen knackig aus: hochgradig aufgelöste Texturen, allerfeinste Feuer- und Lichteffekte, sowie butterweiche Animationen sorgen für ein hohes Gefühl an Immersion.

Der Sound ist ebenfalls gelungen. Die bekannten Heavy-Metal-Klänge knallen ins Ohr und die Monsterschreie sind perfekt umgesetzt. Hier bleibt kein Ohr trocken, sozusagen.

 

Fazit:

»Doom Eternal« ist ein Fest für Actionfreunde, die auf Ballern in Hyperspeed stehen. Storyfreunde, die es gemächlicher wollen und immersiver, sollten Abstand halten. Bei »Doom Eternal« steht die Action klar im Vordergrund. Und die ist perfekt umgesetzt. Kein anderer Ego-Shooter bringt derzeit so viel Geschwindigkeit auf den Bildschirm wie »Doom Eternal«!

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PC-Game:

Doom Eternal

id-Software / Bethesda, 20. März 2020

USK: 18

 

ASIN: B07WGQ8LW9

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 03.04.2020, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 18471