Doppelgänger (Autorin: Marie Brennan)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Doppelgänger von Marie Brennan

Rezension von Christel Scheja

 

Mit Marie Brennan betritt eine neue amerikanische Autorin den deutschen Markt. „Doppelgänger“ scheint nur der Auftakt zu einer lose zusammen hängenden Serie von Büchern mit den gleichen Helden zu sein.

 

Mirage und ihr Gefährte Eclipse gehören trotz ihrer Jugend bereits zu den erfahrenen Kopfgeldjägern, die für klingende Münze Verbrecher jagen, Verschollene suchen oder Gegenspieler ausschalten. Diesmal scheint ihr Auftrag jedoch besonders gefährlich zu sein, denn sie müssen sich im Auftrag einer Hexe mit einer anderen anlegen. Und mit den Frauen, die über elementare magische Kräfte gebieten ist nicht unbedingt zu spaßen. Sie sind den meisten normalen Menschen überlegen und wenn sie intrigieren, dann kommen meistens die anderen zu Schaden. Die Kopfgeldjäger merken recht schnell, dass sie ohne Unterstützung nicht weiter kommen. Doch wo sollen sie diese finden?

Was Mirage nicht ahnt ist, dass sie zur etwa gleichen Zeit selbst zum Ziel einer Jagd wird. Die junge Hexe Miryo bereitet sich auf das Ende ihrer Ausbildung vor und muss nur noch in einer Prüfung beweisen, dass sie ihre Kräfte kontrollieren kann. Erst dann wird sie in die Gemeinschaft der magisch begabten Frauen aufgenommen.

Es kommt wie es kommen muss. Miryo besteht zwar die Proben der Elemente, aber in der letzten Prüfung versagt sie. Damit ist klar, dass ihr magischer Zwilling noch lebt. Denn wenn das Kind einer Hexe geboren wird, entsteht ein Doppelgänger, um die durch diesen Akt entfesselten Kräfte abzuleiten. Die Kinder bleiben magisch miteinander verbunden. Damit die Hexe, wenn sie erwachsen ist, ihre Kräfte beherrschen kann, sollte die Verbindung komplett gekappt werden, was bei Miryo noch nicht geschehen ist.

Und so muss die junge Hexe Mirage möglichst bald finden und töten. Doch als die Frauen aufeinander treffen kommt es ganz anders als beide denken.

 

„Doppelgänger“ ist ein merkwürdiges Buch ohne klares Ziel. Ebenso schwammig wie der Hintergrund, der einerseits westlich zu sein scheint, andererseits nicht nur durch die Namen fernöstliche Züge hat, sind auch die Nebenfiguren und der eigentliche Sinn der Geschichte. Zunächst einmal werden die beiden Heldinnen ausführlich vorgestellt, ihr Charakter und ihre Profession spielen dabei die größte Rolle, während die Abenteuer und Prüfungen eher nebensächlich zu sein scheinen.

Marie Brennan arbeitet sauber und leidlich spannend auf das Aufeinandertreffen der beiden so unterschiedlichen Frauen hin, vergisst dabei hin und wieder aber auch, dass sie die Informationen innerhalb einer neugierig machenden Handlung erzählen und nicht nur aneinanderreihen sollte. Die Idee hat durchaus potential und das Problem wird am Ende sehr elegant gelöst, aber bis dahin braucht man eine Menge Geduld.

 

Was bleibt ist ein Roman mit interessanten Ansätzen, schönen Ideen, aber einer Handlung, der stellenweise eine Straffung und klarere Beschreibungen gut getan hätte. „Doppelgänger“ ist nicht ganz so überzeugend, wie die Geschichte hätte sein können - aber wer Abenteuer von mutigen Frauen mag, sollte dem Buch ruhig eine Chance geben.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423120822dec5b6a7
Platzhalter

Doppelgänger

Autorin: Marie Brennan

Broschiert, 463 Seiten

Bastei-Lübbe, erschienen Januar 2008

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Axel Plantico

Titelbild von Frank Fiedler

ISBN-10: 3404205871

ISBN-13: 978-3404-20587-5

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 14.02.2008, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 19:56, 5823