Draculas Hexenjagd (DVD; Horror; FSK 16)
 
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Draculas Hexenjagd (DVD; Horror; FSK 16)

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

Das britische Hammer Film Studio ist wie kein anderes mit dem phantastischen Genre verbunden. Auch wenn es einige Produktionen gab, die nicht viel mit Horror oder Fantasy zu tun hatten, so sind sie doch nicht in Erinnerung geblieben, dafür eher die Verfilmungen von Klassikern wie „Frankenstein“ oder „Dracula“. Man sah den Produktionen zwar oft an, dass sie mit einem niedrigen Budget in immer den gleichen Kulissen gedreht wurden, aber das schadete der gelungenen Atmosphäre keinesfalls.

Das Zusammenspiel von Mimen wie Peter Cushing und Christopher Lee, die Ausleuchtung, Kameraführung oder gar die manchmal überraschend schrägen Ideen taten einiges dazu, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen, die einige Filme zu unvergessenen Kultklassikern machten.

 

Neben Bram Stokers Roman wurde auch eine andere Geschichte zur Grundlage mehrerer Filme. Basierend auf Sheridan Le Fanus Novelle „Carmilla“ entstand die „Karnstein“-Trilogie. Man darf sich darunter keine zusammenhängende Geschichte vorstellen, vielmehr benutzen die einzelnen Streifen Figuren und Themen aus der Geschichte.

„Draculas Hexenjagd“ ist der dritte Film der Reihe, die mit „Gruft der Vampire“ begann und mit „Nur Vampire küssen blutig“ weiter geführt wurde.

 

Irgendwo in den Weiten Osteuropas zittert ein ganzer Landstrich unter dem Regiment der Hexenjäger-Bruderschaft. Angeführt wird diese von dem sittenstrengen und ernsten Gustav Weill, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Böse an der Wurzel auszurotten und Hexen zu vernichten, ehe sie all zu viel Unheil anrichten können. So sind schon mehrere Frauen dem Feuertod überantwortet worden.

Auch gegenüber seiner Familie zeigt er Strenge. Das bekommen vor allem die Zwillinge Frieda und Maria Gellhorn zu spüren, die er nach dem Tode ihrer Eltern in sein Haus aufnimmt. Während letztere ganz nach seinem Geschmack gottesfürchtig und gehorsam zu sein scheint, will die erste wesentlich mehr vom Leben.

Und so verfällt sie dem geheimnisvollen Grafen Karnstein, den Gustav Weill schon lange im Verdacht hat, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Allerdings konnte er bisher noch nicht viel gegen den Adligen unternehmen, da dieser unter dem Schutz des Kaisers steht.

Tatsächlich hat sich dieser mit den Mächten des Bösen zusammengetan und in einer schwarzen Messe den Teufel beschworen. Dieser erscheint ihm in der Gestalt seiner Urahnin Mircalla, die ihm durch einen Biss das ewige Leben schenkt. Zum Vampir geworden macht er auch Frieda zu seiner Gespielin und schließlich einer Untoten.

Doch im Dorf ist man nicht mehr länger bereit, das Treiben des Vampir-Grafen zu dulden, als mehrere tote Frauen gefunden werden. Angeführt von Gustav Weill und dem Dorflehrer Anton Hoffer, der durch seine Reisen geheimes Wissen erlangt hat, beschließen die verängstigten Menschen, ihren Feind zu stellen...

 

Auch wenn der Film selbst nicht mehr viel mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat, so weiß er doch gut zu unterhalten und vor allem durch seine Ambivalenz zu unterhalten. Wie in vielen Werke Hammer Films werden die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht klar gezogen sondern fließen ineinander über und man muss sich die Frage stellen, wer eigentlich mehr Übel über die Menschen bringt, die gnadenlose Bruderschaft, die ein auserwähltes Opfer nicht mehr gehen lässt, wenn die Männer einmal entschieden haben, eine Hexe vor sich zu haben – oder aber der gelangweilte Adlige, der weit weniger Blut an den Händen kleben hat, bevor er zum Unsterblichen wird.

Die Geschichte folgt nur vordergründig eingetretenen Pfaden, denn immer wieder schleichen sich Grautöne in die klar abgezeichneten Grenzen ein, denn beide Seiten schenken sich nichts und sehen Gewalt und Grausamkeit als einziges Mittel. Selbst der eher feinfühlige Dorfschullehrer verändert sich im Verlauf des Films. Zwischen den Fronten stehen die Frauen des Films, vor allem die beiden Zwillinge, die einen Hauch von Erotik mit sich bringen und durch ihre Ähnlichkeit manchmal für Verwirrung sorgen. Sie trifft die tragische Entwicklung der Dinge besonders hart.

Die Schauspieler agieren ungewöhnlich gut in ihren Rollen. Vor allem Peter Cushing wirkt als fanatischer Hexenjäger besonders überzeugend. Vermutlich ist der Schmerz und der Hass auf die Welt, der ihn prägt nicht einmal sonderlich gespielt, da der Schauspieler erst kurz vorher seine geliebte Frau verloren hatte. Auch die Darstellerinnen der von Frida und Maria – Madelein und Marie Collinson, die 1969 als erste Zwillinge für den „Playboy“ posierten – machen nicht nur körperlich eine gute Figur. Damien Thomas komplettiert die Riege als arrogant herablassender aber charmanter Graf Karnstein und David Warbeck weiß als gelehrter und feinfühliger Dorfschullehrer zwischen den Fronten zu überzeugen.

Interessant sind auch die immer wieder mit einfließenden und ungewöhnlichen Ideen, die dem Film an einige Stellen interessante Wendungen geben und damit die Spannung verstärken.

Auch die Atmopshäre stimmt, auch wenn man durch Kleidung und Verhalten der Leute eher das Gefühl hat, sich im puritanischen England aufzuhalten.

 

 

Fazit:

„Draculas Hexenjagd“ überzeugt durch eine angenehme Gruselstimmung, ungewöhnliche Ideen und nicht zuletzt spielfreudige Schauspieler, die dem Film erst die gewisse Note geben und ihn zu einem Grusel-Klassiker machen, den man gesehen haben sollte.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241203002245d8bcd1ef
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DVD:

Draculas Hexenjagd

GB 1971

Original: Twins of Dracula,

Regisseur: John Hough

Format: Dolby, HiFi Sound, PAL

Sprache: Deutsch (Dolby Digital mono 2.0), Englisch (Dolby Digital mono 2.0)

Bildseitenformat: 4:3

Anzahl Disks: 1

FSK: 16

Koch Media, 5. Dezember 2008

Spieldauer: 83 Minuten

Extras: 16-seitiges Booklet, geschnittene Szene, Trailer

 

ASIN: B001HY8QJA

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller

Peter Cushing

Dennis Price

Madeleine Collinson

Mary Collinson

Damien Thomas

David Warbeck


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Erstellt: 26.12.2008, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 8028