Druckversion: Dragon Love (Oneshot)

Dragon Love

Rezension von Christel Scheja

 

Um die Auserwählten zusammen zu bringen, lassen sich Mangaka, die sich auf Boys Love spezialisiert haben, schon so einiges einfallen. Besonders leidenschaftlich und wild wird es, wenn junge Männer mit im Spiel sind, die ohnehin schon den Ruf haben, gefährlich und brutal zu sein, weil sie Mitglied von Mafia-Clans oder Verbrecherbanden sind.

 

In „Dragon Love“ wählt Jun Mayama ein sehr klassisches Setting, das man immer wieder findet: Weil er die chinesischen Triaden zu oft verärgert hat, wird der Polizist Kyosuke Kuga nach Hongkong entführt. Auf einer privaten Party wird er zur Schau gestellt. Die Männer wollen noch ein wenig Spaß haben, bevor sie ihn umbringen.

Doch dazu kommt es nicht. Der geheimnisvolle Rau Feifon taucht auf und kauft ihn den anderen ab. Allerdings erwartet er von Kyosuke, ohne wenn und aber sein Liebhaber zu werden. Allerdings gelingt es dem jungen Japaner zu entkommen und in sein Land zurück zu kehren, ehe der chinesische Industrielle seinen Preis einfordern kann.

Dort nimmt er seine Arbeit auf, als sei nichts gewesen. Doch eines Tages steht Feifon vor ihm und erinnert Kuga daran, dass es noch eine Schuld gibt, die er bezahlen muss. Nun gerät der Polizist in Zugzwang. Einerseits kann er sich der charismatischen Anziehungskraft seines Gegenüber nicht entziehen, um anderen ist Feifon der Sohn eines ehemaligen Bosses der Yakuza und könnte – auch wenn er anderes behauptet – immer noch ein hohes Tier bei den Triaden sein ... und damit ein idealer Fang.

 

Wenn zwei fast gleichstarke und selbstbewusste junge Männer aufeinandertreffen, entwickelt sich die Liebesbeziehung nur im Kampf, da niemand der beiden der Unterlegene, also der Uke sein will. Dementsprechend sind die Sex-Szenen mit Rangkämpfen vermischt, was man auch in „Dragon Love“ ausgiebig zu sehen bekommt. Der Band ist nicht ohne Grund eingeschweißt, enthält er doch sehr ausgiebige und freizügige Sex-Szenen. Man bekommt sogar in Umrissen das zu sehen, was viele andere Mangaka verschweigen.

Die Geschichte verläuft allerdings in sehr konventionellen Bahnen. Nach der Rettung folgt die Flucht, eine Verfolgung wird aufgenommen und so lange nicht aufgegeben, bis der andere in den Fängen des letztendlich überlegenen landet. Welche Konsequenzen das für beide hat, ist nicht weiter wichtig.

Auch wird der Hintergrund nur angedeutet – ist das Setting in dem die Beziehung entsteht und sich entwickelt, nicht aber der Motor, der die Handlung vorantreibt. Letztendlich geht es nur um Leidenschaft und Sex.

 

Damit wendet sich „Dragon Love“ in erster Linie an erwachsene Fans, die explizit gezeichnete Sexszenen zwischen zwei hübschen Männern in einem Manga voller wilder Leidenschaft lieben, und nichts gegen die klassischen und manchmal etwas brutalen Dominanzspielchen dabei haben.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425014733725e54f6

Comic:

Dragon Love (Oneshot)

Autorin & Künstlerin: Jun Mayama

Mitsugetsu sura Ryakudatsu no hate, Japan 2010

Ema, erschienen September 2011

Manga-Taschenbuch, 176 Seiten

Übersetzung aus dem Japanischen von Monika Hammond

ISBN-10: 3770475046

ISBN-13: 978-3770475049

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, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50