Dragonball Z: Burst Limit (PS3)
 
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Dragonball Z: Burst Limit (PS3)

Rezension von David Grashoff

 

Ich hatte das Glück einen großem Teil meiner Kindheit und Jugend in Südfrankreich verbringen zu dürfen. Glück, nicht nur wegen dem tollen Wetter, sondern auch deswegen, weil ich als Heranwachsender die Möglichkeit hatte tolle Zeichentrickserien zu sehen, die zwar nicht so pädagogisch Wertvoll waren, wie die Kindersendungen der 80er Jahre in Deutschland, dafür aber viel mehr Spaß bereitet haben. Eine dieser Serien war Dragonball, in der die Zuschauer die Abenteuer des jungen Son-Goku verfolgen konnten. Inzwischen gehört Dragonball zu den erfolgreichsten Serien seiner Art und die Serien-Trilogie (Dragonball, Dragonball Z und Dragonball GT) kommt auf gewaltige 508 Folgen und 17 Kinofilme. Natürlich gibt es auch eine ganz Reihe Videospiele rund um Dragonball und mit Dragonball Z: Burst Limit geht jetzt auch in High-Definition auf der neuen Konsolengeneration weiter.

 

Bei Dragonball Z: Burst Limit handelt es sich um ein reines Beat-them-up, oder wie man auf Neudeutsch sagt: Prügelspiel. Eigentlich kein Wunder, denn wer die Serie kennt, weiß, dass dieses Genre dazu passt, wie die Faust aufs Auge. Das Herzstück von Dragonball Z: Burst Limit ist der Story-Modus, in dem man die verschiedenen Sagen (Freezer-Saga usw ...) nachspielen kann. Nachspielen ist vielleicht auch ein wenig übertrieben, denn die Story dient lediglich dazu, einen Rahmen für Prügeleinlagen zu bieten, wobei man dabei in die Haut verschiedener Kämpfer schlüpft. Ob man gewinnt oder verliert nimmt keinerlei Einfluss auf die Geschichte: Gewinnt man, geht es weiter. Verliert man, muss man es halt noch einmal probieren. Hier von einem Story-Modus zu sprechen ist also ein wenig übertrieben, eigentlich ist es eher ein ausgeschmückter Arcade-Modus. Wer übrigens die Geschichte von Son-Gokus Abenteuer nicht kennt, wird beim Story-Modus nicht wirklich verstehen, was genau auf dem Bildschirm abläuft, weil man immer nur Häppchen der Sagen serviert bekommt. Durchzocken sollte man diesen Modus allerdings schon, weil man dabei sowohl neue Charaktere, als auch schicke Extras frei spielt.

 

Ergänzt wird der Story-Modus durch einen Arcade, einen Zwei-Spieler und einem Ausdauer-Modus, in dem man 100 Gegner besiegen muss. Natürlich darf auch ein Online-Modus nicht fehlen, der – bis auf gelegentliche Ruckler bei Interkontinentalen Kämpfe – sehr gut funktioniert und der Langzeitmotivation bei Dragonball Z: Burst Limit zu gute kommt.

Allerdings liegt mir das Fehlen eines Turnier-Modus wirklich schwer im Magen. Das ist bei einem Dragonball Spiel doch eigentlich ein Muss.

 

Bei Dragonball Z: Burst Limit kann der Spieler auf eine Riege von ca. 20 Kämpfer zurückgreifen, wobei man hier auf das Who-is-Who des Dragonball-Universums trifft, allerdings auch nur aus der „Z“ Reihe. Dabei sehen die Kämpfer wirklich verdammt gut aus. Die Cell-Shade-Charakter-Grafiken sind sehr schön modelliert und geschmeidig animiert und so kommt es bei Dragonball Z: Burst Limit zu wirklich sehenswerten und temporeichen Duellen, die sich vor der Zeichentrickvorlage nicht zu verstecken brauchen. Einzig die Kampfarenen und die Hintergründe hätte man ein wenig liebevoller gestalten können, wirken sie doch oftmals etwas detailarm und statisch.

 

Die Kämpfe sehen dafür umso spektakulärer aus, denn sie werden in einem Höllentempo ausgefochten, dem das Auge teilweise nur schwer noch folgen kann. Um diese Geschwindigkeit auch spielbar zu machen, muss man allerdings auch Abstriche bei der Steuerung machen. Echte Prügelspiel-Fanatiker werden dementsprechend die fehlende Spieltiefe von Dragonball Z: Burst Limit bemängeln, dessen Move-Auswahl doch recht übersichtlich ist. So spielen sich die Charaktere auch oftmals sehr gleich, was auf Dauer ein wenig eintönig werden kann.

Das kommt aber wiederum der Einsteigerfreundlichkeit zur gute, weil man sich bei Dragonball Z: Burst Limit in keine ellenlange Kombo-Moves einarbeiten braucht.

Die serien-typischen Elemente, wie die Verwandlung zum (Super-)Saiyajin, oder die Super-Attacken a la Kamehame-Ha oder die Kiki-Kanone können natürlich genutzt werden und fegen oftmals wie Naturgewalten über den Bildschirm, so beindruckend, dass ich manches Mal das Gefühl hatte, der Boden unter meinen Füßen würde erzittern.

Auch an typische Plot-Elemente, wie plötzlich herbeieilende Freunde oder Gegner, oder das „sich-selbst-wieder-stark-reden“ wurde gedacht. Man kann sich vor dem Kampf solche „Ereignisse“ aussuchen und sie können dann während der Schlacht die Moral oder die Kampfeskraft der Kämpfenden steigern oder die der Gegner schwächen. Wann diese Drama-Ereignisse eintreffen, kann man allerdings nicht steuern, das geht automatisch.

Diese sehr gute Übertragung der Serienelemente auf das Spiel sind Segen und Fluch zugleich.

Einerseits bekommt man dadurch wirklich das Gefühl eine Dragonball-Folge zu spielen, andererseits werden die sich immer wiederholenden Sequenzen irgendwann eintönig.

 

Dragonball Z: Burst Limit ist in technischer Hinsicht ohne Zweifel das gelungenste Dragonball-Videospiel, das mir bisher untergekommen ist. Die Kämpfe sind dynamisch, die Steuerung einfach und die Geschehnisse auf dem Bildschirm kommen sehr nach an die Serie ran.

Leider dürfte diese einfache Spielbarkeit für Hardcore-Zocker keine große Herausforderung bieten und auch die Tatsache, dass sich die Kämpfe immer sehr ähneln drückt ein wenig auf die Langzeitmotivation. Was bleibt ist ein spektakuläres Prügelspiel, dem es aber an Spieltiefe fehlt.

Fans der Serie kommen ohnehin nicht umher sich dieses Spiel zu holen. Beat-Them-Up Profis sollten es erst einmal ausprobieren. Wer auf der Suche nach einem netten, unkomplizierten Prügelspiel ist, dem kann ich Dragonball Z: Burst Limit wärmstens empfehlen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419024820b623298c
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Dragonball Z: Burst Limit

von Atari

Plattform: PLAYSTATION 3

USK-Einstufung: Freigegeben ab 12 Jahren gem. 14 JuSchG

ASIN: B0017IK8T2

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.10.2008, zuletzt aktualisiert: 15.01.2015 01:23, 7522