Als ihr Vater unerwartet stirbt, wird Prinzessin Ella plötzlich zu seiner Nachfolgerin. Eigentlich, denn die Fürsten des Reichs wollen keine Königin. Lieber wollen sie das Fehlen eines männlichen Nachfolgers nutzen, um selbst an Macht zu gewinnen. Deshalb graben sie eine alte und fast vergessene Vorschrift aus, die besagt, dass beim Fehlen eines neuen Königs die Herrschaftsfrage durch ein Drachenopfer geklärt wird. Und dieses Opfer soll Ella sein! Statt sie zu fressen, verbündet sich der Drache jedoch mit ihr. Gemeinsam nehmen sie den Kampf auf.
Der Kampf um den Thron des Vaters wird in der (High) Fantasy relativ häufig thematisiert. Dass der rechtmäßige Nachfolger weiblich ist und dieses Thema mit der im Genre ebenfalls oft anzutreffenden Drachen-Thematik kombiniert wird, hebt Ryvie Fux’ Geschichte allerdings von vielen ähnlichen ab. Auch dass der Drache sich mit seinem ›Futter‹ verbündet, ist nicht allzu oft in Fantasy-Werken zu finden.
Was dagegen schon eher ins gewohnte Bild der Fantasy-Literatur der letzten Zeit passt, ist, dass der Drache auch eine (attraktive männliche) menschliche Gestalt annehmen kann. Allerdings fällt der Begriff »Romantasy« ja bereits im Klappentext. Was sich in dieser Hinsicht ergibt, stellt demzufolge keine große Überraschung dar. Die Idee, eine noch recht junge Prinzessin um den ihr rechtmäßig zustehenden Thron kämpfen zu lassen, kann Genre-Fans aber durchaus überzeugen.
Die Autorin lässt ihre Protagonistin Ella überwiegend als Ich-Erzählerin auftreten, überträgt die Rolle des Ich-Erzählers zwischenzeitlich aber auch streckenweise an den Drachen Gewin.