Dunkelmond (Autor: Susanne Picard)
 
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Dunkelmond von Susanne Picard

Rezension von Christel Scheja

 

Schon als Kind war die heute in Bonn lebende Susanne Picard von phantastischen Stoffen begeistert. Dieser Liebe blieb sie auch treu, als sie ihr Geld als Kinomitarbeiterin und Redakteurin fürs Business-Fernsehen verdiente. Seit 2007 ist sie als freiberufliche Übersetzerin, Lektorin und Autorin tätig. „Dunkelmond“ ist ihr erster großer Roman und Auftakt zu einer magischen Saga.

 

Was die Elben dazu veranlasste, die Welt mit Krieg zu überziehen und die Menschen zu versklaven, wusste niemand. Aber seit dieser Zeit müssen sie ihnen dienen, sonst erleiden sie ein grausames Schicksal. Vor allem die Magier bekommen dies zu spüren...

Sanara gelang es vor mehr als zehn Jahren einem Massaker zu entkommen, das sie ihre Familie kostete. Seither ist sie auf der Flucht und verbirgt sich vor den Menschen, aus Angst, sie könnte als das erkannt werden, was sie ist, eine Magierin mit einer ganz besonderen Gabe, auch wenn sie diese nie wirklich richtig ausbilden konnte.

Mittlerweile arbeitet sie als Schankmädchen in einem Wirthaus und kommt gerade eben über die Runden. Durch eine unglückliche Verkettung von Umständen wird nicht nur ihr Bruder auf sie aufmerksam, der mittlerweile den Fürsten der Elben als Schmied dient, sondern auch erstere.

Ehe sie sich versieht ist Sanara eine Gefangene. Sie erwartet ein ungewisses Schicksal, wenn es ihr nicht gelingt, ihre wahre Gabe zu verbergen – gebietet sie doch über die Magie der Seelen. Und genau diese Fähigkeit ist Dreh-und Angelpunkt einer alten Prophezeiung, die der Welt wieder den Frieden bringen und die Menschen aus der Sklaverei befreien könnte. Doch wollen das die Elben überhaupt?

 

„Dunkelmond“ ist kein Abenteuerroman im klassischen Sinne, sondern eher ein magisch poetisches Märchen, in dem die übersinnlichen Mächte und Elemente im Widerstreit zueinander stehen. Die Autorin spinnt ihre Handlung in sehr vielen Bildern – die Interaktion zwischen den Figuren ist ehr verbal als physisch.

Zudem nimmt sie das Thema sehr ernst, denn die Magie spielt eine tragende und handlungsweisende Rolle, ist Dreh und Angelpunkt für die Ereignisse, die sich wie eine Perlenschnur aneinander reihen.

Das, was zu kurz kommt sind die Figuren. Auch wenn man eine Menge über Sanara und ihren Bruder auf der einen und die beiden Zwillingsfürsten der Elben auf der anderen Seite erfährt, so bleiben die Figuren doch distanziert und fremd. So wirken ihre Gefühle nicht immer ganz echt und nachvollziehbar.

Das mag auch ein wenig an dem fehlenden Hintergrund liegen, denn gerade über die Kultur der Menschen und ihrer Besatzer selbst erfährt man noch relativ wenig. Es scheint aber auch Teil des Geheimnisses zu sein, dass die Spannung vorantreiben soll.

Alles in allem lässt sich die Geschichte sehr gut lesen, auch wenn actionverwöhnte Fans eher zu kurz kommen dürften. Es gibt zwar gelegentlich ein paar Kämpfe und brutale Momente, diese dienen aber in erster Linie dazu, die Entwicklungen zu vertiefen. Wer romantische Gefühle liebt wird diese ebenfalls nur andeutungsweise vorfinden.

 

Alles in allem dürfte „Dunkelmond“ vor allem die Fans personenzentrierter High-Fantasy ansprechen, die eine etwas andere Interpretation der Elben und vor allem den ausführlichen Gebrauch der Magie lieben. Wer epische Schlachten liebt, wird durch die dialoglastige Handlung eher enttäuscht werden. Auch die Liebe spielt noch keine wirkliche Rolle.

 

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MEDIUM:

Dunkelmond

Autorin: Susanne Picard

broschiert, 494 Seiten

Bastei Lübbe, erschienen Februar 2013

Titelbild von Arndt Drechsler

Karte von Nils Kreuzer

ISBN-10: 3404206894

ISBN-13: 978-3404206896

Erhältlich bei: Amazon

Kindle Edition

ASIN: B008OFJFRW

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328201821f8ec12cc
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Erstellt: 02.08.2013, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:47, 13184