Rezension von Katrin Kress
Handlung:
Edna wacht ohne jede Erinnerung in der Gummizelle einer Nervenheilanstalt auf. Wie ist sie hierher gekommen? Sie hat nicht die leiseste Ahnung, doch eines ist sicher: Sie wird zu unrecht festgehalten und muss ausbrechen! Immerhin fühlt sie sich geistig vollkommen gesund - auch ihr sprechender Stoffhase Harvey stimmt ihr da vollkommen zu.
Gemeinsam wagen sie die Flucht und treffen auf die skurrilen Mitinsassen, vom Mann im Bienenkostüm bis zu den siamesischen Zwillingen Hoti und Moti. Doch Dr. Marcel, der Leiter des Sanatoriums, lässt nichts unversucht, sie dabei aufzuhalten. Was hat dieser böse Mensch bloß mit Edna vor? Nach und nach erlangt Edna die Erinnerung an die Zeit vor ihrem Aufenthalt in der Zelle zurück...
Und so macht man sich mit Edna und ihrem Stoffhasen Harvey auf die verschlungenen Wege durch das Irrenhaus und erfährt immer mehr über die Geschichte welche dahinter steckt. Dem Ausgang nähert man sich dabei auch, aber dies wird während des Spiels immer nebensächlicher.
Die durchgeknallten Charaktere von "Edna" begleiten einen das ganze Spiel über, überall im Irrenhaus begegnet man ihnen.
Da ist zum Beispiel der Bienenmann, ein schöngeistiger Schauspieler, der mit seinem Leben im Bienenkostüm gegen den eigenen Vater, einen passionierten Imker, rebelliert.
Oder Hoti und Moti, die sich für zwei siamesische Zwillinge halten, dabei aber nur im selben Pullover stecken. Oder der Bienenmann, ein schöngeistiger Schauspieler, der mit seinem Leben im Bienenkostüm gegen den eigenen Vater, einen passionierten Imker, rebelliert. Selbst die Macher des Spiels haben sich verewigt – in einer anonymen Selbsthilfegruppe für Spieleentwickler, die an ihrem eigenen Größenwahn zerbrechen Heimlicher Held des Spiels: Der Droggelbecher, eigentlich ein netter Kerl, verfügt über einen angeborenen Sprachfehler, weswegen er außer seinem Namen nicht viel über die Lippen bringt…
Harvey ihr ständiger Begleiter führt uns in einigen Zwischensequenzen regelmäßig in Ednas Kindheit zurück. Sobald er einen Gegenstand erblickt welcher in ihm die Erinnerung weckt. Auch das Spiel findet dann für kurze Zeit in der Vergangenheit satt.
Dort lernt sie auch einige Spezialfähigkeiten, welche ihr im weiteren Spielverlauf nützlich sein könnten, z.B die Fähigkeit, mit abgekauten Fußnägeln Schrauben zu lösen…
Technik:
Wer damit anfängt, die veraltete Technik hinter "Edna bricht aus" zu kritisieren, hat zwar in gewisser Hinsicht recht, hat aber leider das was dieses Spiel ausmacht nicht verstanden (oder gehört der jüngeren, und mitunter, verwöhnten Spielergruppe an).
Denn dieses Spiel besticht nicht mit Megapixeln oder Graphik- und Soundwundern, sondern durch seinen ganz eigenen Charm. Und davon hat es eine ganze Packung voll.
Nicht umsonst werben die Entwickler für ihr Spiel mit dem Satz :
„Von den Leuten, die Monkey Island gut finden!"
Es erwarten den Spiel daher auch eher Grafiken nach alter Adventureart im 2D-Stil, auch der Sound ist nicht überragend, muss er auch nicht. Wie bei den klassischen Point & Click Adventuren wird hier mit Sprachauswahlmenü gearbeitet.
Und das alles zusammen macht dieses großartige Adventurer aus.
Spielspaß:
"Edna bricht aus" langweilt den Spieler nicht mit den üblichen Einstiegsrätseln auf niedrigem Niveau sondern legt den Schwierigkeitsgrad von Beginn an etwas höher.
Dass das Spiel dennoch zu keiner Zeit unfair oder übermäßig schwierig erscheint, ist vor allem dem cleveren Spieldesign zuverdanken. Denn zum einen sind die Rätsel jederzeit logisch, zum anderen vergibt das Spiel immer ausreichend Hinweise sowohl auf die mögliche Lösung als auch darauf, was überhaupt zu tun. Nichts desdotrotz sind sie teilweise genauso abgedreht wie man es von diesem Spiel erwartet.
Benutze alles mit Jedem, ist auch hier der Leitsatz an den sich jeder Point & Click Spieler tunlichst halten sollte. Und bei „Edna“ macht das sogar besonderst viel Spass. Die Entwickler haben von der normalen Floskel „Das geht so nicht“ abgesehen und auch unmögliche Kompinationen mit individuellen Sprüchen und manchmal auch Szenen gespickt. So das es zu keinem Punkt wirklich langatmig oder gar langweilig wird. Hier geht einfach alles, und alles macht Sinn, und wenn nicht, dann gibt es zumindest einen Lacher und den Hinweis auf die richtige Lösung.
Besonderst erwähnenswert ist jedoch auch, das die Machen darauf verzichtet haben den Spieler in einen vorgegebenen Ablauf zu zwängen. Statt einer linear vorgegebenen Story stehen dem Spieler in "Edna" von Beginn an beinahe sämtliche Locations des Irrenhauses offen. Kommt er am einen Ende der Rätselkette nicht weiter, wendet er sich einfach einer anderen Aufgabe zu. Frust oder Langeweile haben so erst gar keine Chance.
Die durchgeknallten Charaktere von "Edna" sind allesamt derart liebenswert, dass man ihnen allen ein eigenes Spiel wünschen würde.
Da sind zum Beispiel Hoti und Moti, die sich für zwei siamesische Zwillinge halten, dabei aber nur im selben Pullover stecken. Oder der Bienenmann, ein schöngeistiger Schauspieler, der mit seinem Leben im Bienenkostüm gegen den eigenen Vater, einen passionierten Imker, rebelliert. Selbst die Macher des Spiels haben sich verewigt – in einer anonymen Selbsthilfegruppe für Spieleentwickler, die an ihrem eigenen Größenwahn zerbrechen ("30.000 Dialogzeilen alleine im ersten Akt! Wie konnte ich nur?!") Heimlicher Held des Spiels: Der Droggelbecher, eigentlich ein netter Kerl, verfügt über einen angeborenen Sprachfehler, weswegen er außer seinem Namen nicht viel über die Lippen bringt.
Besonderts erwähnenswert ist wohl auch noch das dieses Spiel nicht von namenhaften Entwicklern gemacht wurde sondern von einem Studenten dem es als Abschlussarbeit diente.
Da würde ich doch sagen, Hut ab. 1+++++++ bestanden mit Auszeichnung.
Fazit:
Ein Point & Click Adventure, wie es klassischer nicht sein könnte. Wie in der guten alten Zeit.
Sein einzigartiger Comic-Stil in 2D und per Hand gezeichnet sowie die skurrilen teils komplett durchgedrehten Charakter gepaart mit absolut schrägem Humor machen dieses Spiel zu einem echten Vergnügen. Die Extrem lange Spieldauer dank der größtenteils knackigen Rätsel und umfangreichen Dialoge lässt es nie langweilig werden auf dem Weg durch die 120 begehbaren Räume der Irrenanstalt.
Ein irre gutes Spiel!