Ein bisschen verliebt (Autor: Michelle Rowen)
 
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Ein bisschen verliebt von Michelle Rowen

Rezension von Julia

 

Das Vampir-Fieber hat in den letzten Jahren beständig um sich gegriffen und so haben es auch humoristische Vampir-Bücher auf den deutschen Büchermarkt geschafft. Im Stil von „weiblich, ledig, untot“ hat der erste Band der Sarah Dearly Reihe überzeugt und nun kann man endlich den heiß ersehnten zweiten Band lesen.

 

Sarah Dearly hatte es in letzter Zeit nicht leicht. Nachdem sie während eines Blind Dates von einem Vampir gebissen wurde, der kurze Zeit später auch noch Vampirjäger anlockte, die es dann auch auf Sarah abgesehen hatten, geht bei ihr alles drunter und drüber. So hat sie aber immerhin den alten und mächtigen Vampir Thierry kennen und direkt lieben gelernt, mit dem sie jetzt sozusagen zusammen ist. Sie würde gerne eine noch engere Beziehung führen, das ist jedoch alles andere als einfach, weil Thierry sich von ihr zurückzieht.

Da Sarah seit neustem auch noch den Ruf hat die Schlächterin der Schlächter zu sein, weil sie einen Vampirjäger getötet hat (was sie bis heute noch verfolgt und sie schrecklich bereut), muss sie sich kaum noch vor den Vampirjägern fürchten, die ergreifen nämlich sogleich die Flucht, wenn sie Sarah nur sehen. Sie greifen dafür zu anderen Mitteln, um die brünette Vampirin aus dem Weg zu räumen. So sprengen sie beispielsweise ihre Wohnung in die Luft, was die junge Frau nur überlebt, weil sie gerade mit ihrem Werwolf Gassi geht und das mitten in der Nacht und ungeplant. Da Thierry Sarah nicht anbietet bei ihm zu wohnen, muss sie wohl oder übel zu George ziehen, ihrem schwulen Arbeitskollegen, der sie zwar gerne aufnimmt, aber deutlich macht, das es nicht für lange sein sollte.

Als wäre das nicht schlimm genug, glaubt Sarahs beste Freundin Amy, die den Vampiren Barry in einer Art Kurzschlussverfahren geheiratet hat und der sie ebenfalls zu einem Vampir gemacht hat, dass Barry sie betrügt. Amy bittet Sarah ihn zu beschatten, um die Wahrheit herauszufinden. Mit Leibwächtern im Schlepptau ist das aber gar nicht so einfach. Thierry ist zwar nicht bereit Sarah bei sich aufzunehmen, sorgt aber dafür, dass sie rund um die Uhr beschützt wird, was auch bitter nötig ist, wie sich herausstellt. Als aber ausgerechnet Thierry zur größten Gefahr für Sarah wird, als er sie beißt und in Blutrausch verfällt, wobei er sie fast tötet und dann sterbend liegen lässt, weil er nicht mehr bei Sinnen ist, überrascht das wohl niemanden mehr als Sarah selbst. Diese möchte Thierry auf jeden Fall halten, doch dieser sieht keine Zukunft in ihrer Beziehung und beschließt sich von ihr zu trennen.

 

Das erste Buch konnte bereits auf ganzer Strecke überzeugen. Auch der zweite Band lässt keine Wünsche offen, so verfolgt man Sarahs Lebenslauf als Vampir, was ihr bisher keinerlei Vorteile eingebracht hat. Stattdessen steht sie plötzlich vor dem Nichts, besitzt nicht einmal mehr ein Erinnerungsfoto weil jemand ein blödes Gerücht gestreut hat, ihre Freunde scheinen nicht zuverlässig zu sein, ihr Geliebter hält nicht zu ihr, sondern nimmt ihren Tod in Kauf und sie fühlt sich noch immer oft genug, einfältig und unbedeutend. Stellenweise tut sie einem schrecklich leid, doch dann lockert Michelle Rowen die Stimmung wieder auf, sodass man niemals zu sehr abrutscht und die gesamte Atmosphäre zerstört wird. Die Geschichte ist nämlich im Grunde recht lustig, schon allein der Anfang ist so absurd komisch, das man von dem Rest nur noch Gutes erwarten kann auch der Action und Spannungsanteil kommt dabei nicht zu kurz. Die gelungene kitschige Verarbeitung der Liebesszenen und Sarahs Herzschmerz passen zudem wunderbar in das Gefüge der Geschichte.

Der Stil der Autorin bleibt dabei locker und frisch, auch wenn sie es sich und ihrer Sarah erlaubt, einmal traurig oder deprimiert zu sein, weil das eben zum Leben dazugehört. Es werden einige ernste Themen angesprochen, die aktuell und wichtig sind, dabei werden diese aber nicht durch den sprichwörtlichen Kakao gezogen, sondern ernsthaft abgehandelt, obwohl die Geschichte ihren Witz nicht verliert. Leider hat man das Buch viel zu schnell durchgelesen und kann nur hoffen, dass bald ein weiterer Band folgen wird.

 

Alles in allem liegt hier eine überaus gelungene Fortsetzung des ersten Teils vor, der auf ganzer Strecke überzeugen kann und damit nur zu empfehlen ist!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042508164392a54f12
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Ein bisschen verliebt

Autor: Michelle Rowen

Broschiert: 400 Seiten

Verlag: Blanvalet (1. März 2009)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3442371171

ISBN-13: 978-3442371174

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.04.2009, zuletzt aktualisiert: 25.07.2022 18:56, 8601