Reihe: Die Wolf-Gang Bd.2
Rezension von Christine Schlicht
Sollte die Schweinebande nicht eigentlich verschärften Stubenarrest haben? Vlad ist sich da plötzlich nicht mehr so sicher, glaubt er doch, seinen Erzfeind Oliver auf offener Straße gesehen zu haben. Und warum bläst sich der Wachtmeister, Olivers Vater, gegenüber Wolf so auf, ja, beschimpft ihn und droht ihm und den anderen beiden? Und warum hält angeblich der Bürgermeister, Dämonicus der 13., seine Hand schützend über die Schweinebande und deren Familien?
Viele Fragen, keine Antworten. Ein Eis im „Eiskalten Händchen“ sollte eigentlich für Entspannung sorgen, doch Wolf macht plötzlich entsetzliche Erfahrungen. Warum muss er plötzlich für eine Eiselfe, die sich Faye gewünscht hat, 3000 Kredits zahlen, beziehungsweise einen Schuldschein über drei Dämonentaler unterschreiben? Und wohin führt ihn MacGregor mit dem Eis? Plötzlich sieht er sich der Schweineband gegenüber und flüchtet durch die endlosen Gänge der Unterwelt von Crailsfelden. Seine letzte Fluchtmöglichkeit ist ein waghalsiger Sprung in eine unheimliche schwarze Kutsche.
Der Fahrer dieser Kutsche entpuppt sich als Geisterjäger und glaubt, Wolf wäre Vlad. Wolf kann ihm das nicht verständlich machen und wird von dem Kerl verschleppt. Vlad und Faye sind derweil auch der Schweinebande in die Arme gelaufen. Rektor Penner kommt ihnen zu Hilfe und macht seinen Sohn rund. Nicht nur, weil der es geschafft hat, mit den beiden anderen aus dem verschärften Arrest zu entkommen, sonder auch wegen der Art und Weise, wie er das bewerkstelligt hat: Jürgen hat das Zauberbuch seines Vaters entwendet und benutzt. Dadurch sind Geisterjäger auf den Plan gerufen worden.
Vlad, der aus einem unerfindlichen Grund genau spürt, was mit Wolf geschieht und umgekehrt, wird von seinem Vater in Sicherheit gebracht. Auch Faye soll im Geisterhaus bleiben, einen Ort, an den kein Geisterjäger gelangen kann, weil er jenseits des Endes der Welt liegt. Doch die beiden machen sich auf, Wolf zu befreien. Sie werden von dem Geisterjäger und seinem Großmeister, MacGregor, gefangen genommen. Wolf ist derweil nicht mehr Herr über sich selbst, er verwandelt sich in einen Werwolf. Mit Hilfe einer Bohnermaschine kann Vlad das Gefängnis aufbrechen, doch für Wolf ist es schon fast zu spät....
Der zweite Band der neuen Serie von Wolfgang Hohlbein beginnt ein wenig konfus. Die Sprünge innerhalb der Geschichte, von Wolf zu Vlad und Faye und wieder zurück sind etwas grob und irgendwie scheinen dazwischen Abschnitte zu fehlen, die ein wenig Klarheit bringen könnten. In der zweiten Hälfte bekommt der Lesefluss aber glücklicherweise die Kurve und wird wieder schneller und flüssiger. Ein bisschen wirkt es, als sei das Manuskript an diesen Stellen zum jeweils anderen Autor weiter gereicht worden.
Aber abgesehen davon strotzt auch der zweite Teil wieder vor ungewöhnlichen Einfällen und aberwitzigen Handlungsabläufen. Nebenbei werden die drei Hauptpersonen etwas klarer charakterisiert, was im ersten Band ein bisschen zu kurz gekommen ist. Faye, Vlad und Wolf gewinnen klarere Konturen.
Trotz der kleinen Hänger im Lesefluss am Anfang eine vielversprechende Fortsetzung, die auf viele weitere spannende Abenteuer hoffen lässt.