Ein Mord unter Gentlemen von Rhys Bowen
Reihe: Im Auftrag Ihrer Majestät Band 15
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
In der Königsfamilie stehen die Feiertage bevor, doch ein Gast hegt wenig feierliche Absichten …
Lady Georgie plant hingebungsvoll ihr erstes Weihnachten als verheiratete Frau. Doch spontan werden sie und ihre ganze Familie auf königliche Bitte hin nach Sandringham eingeladen. Georgie ist klar, dass sie mal wieder für die Königin auskundschaften soll, wie es zwischen dem Prince of Wales und seiner speziellen amerikanischen Freundin Mrs. Simpson steht. Doch tatsächlich ist der Auftrag Ihrer Majestät viel ernster: Auf dem Anwesen gab es mehrere tödliche »Unfälle‹ unter den Mitgliedern des royalen Haushalts, und dann wird bei der Jagd sogar auf den Prince of Wales geschossen. Georgie versucht herauszufinden, ob die königliche Familie in Gefahr ist. Doch diesmal riskiert sie mit ihren Ermittlungen nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer großen Liebe Darcy …
Rezension:
Als das 1. Weihnachtsfest nach ihrer Hochzeit naht, stellt Lady Georgina, verheiratete Mrs O’Mara sicher, dass ihr Darcy sich zur Zeit des Festes keinesfalls zu einem seiner Aufträge überreden lässt. Dabei ist sie sich nicht mal sicher, wie genau das Fest eigentlich ablaufen soll. Doch darüber braucht sie sich auch keine Gedanken mehr zu machen, denn Darcys Tante lädt beide zu sich ein. Schnell wird Georgie allerdings klar, dass in Wirklichkeit die Königin hinter der Einladung steckt, denn die Tante lebt am Rande des königlichen Landsitzes Sandringham, wo die Königsfamilie die Weihnachtszeit verbringt. Dabei soll Georgie gewisse Sachen diskret im Auge behalten.
Im 15. Band ihrer Cosy-Crime-Reihe Im Auftrag Ihrer Majestät konfrontiert Rhys Bowen ihre Protagonistin gleich mit einer ganzen Mordserie. Dabei fängt alles eigentlich recht ruhig an. Wie man es aus dieser Reihe schon gewohnt ist, gibt es erst recht spät Opfer zu beklagen. In diesem Fall begegnet uns die 1. Leiche sogar erst nach gut 50 % des Buches. Noch deutlich länger dauert es, bis sich der ›Unfall‹ eindeutig als Mord nachweisen lässt. Aber dass es Lady Georgie am Ende natürlich gelingt, das Rätsel zu lösen, dürfte wohl ohnehin kein Leser bezweifeln.
Was beim Lesen auffällt, ist, dass das Amt des deutschen Übersetzers in den letzten Bänden immer wieder wechselt. Nachdem Sarah Schemske diese Aufgabe 13 Bände lang übernahm, war es bei Band 14 (beziehungsweise Staffel 3 Band 2, Ein mörderisches Erbe) plötzlich Martin Spieß, um diesmal gleich wieder durch Claudia Fluor ersetzt zu werden. Und dass das dem Leser auffällt, darf durchaus wörtlich verstanden werden. Die Unterschiede der persönlichen Übersetzungsstile sind nämlich deutlich bemerkbar. Insbesondere bei den typisch englischen Satzanhängseln wie zum Beispiel »isn’t it« und ähnlichem fällt die unterschiedliche Übersetzung sofort ins Auge. Der Stil der Autorin bleibt dagegen natürlich unverändert und die Protagonistin weiterhin die Ich-Erzählerin.
Fazit:
Umgeben von Mordopfern stellt sich nur schwer eine weihnachtliche Stimmung ein. Aber Georgie ist in ihrer Art natürlich wieder brillant.
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