Gabriel lebt bei seiner Großmutter, mit der er allerdings gar nicht wirklich verwandt ist. Das Geld ist stets knapp, denn die alte Frau findet nur schlecht bezahlte Jobs. Deshalb trägt er etwas zum Einkommen bei, indem er Taschendiebstähle begeht. Dabei stiehlt er eines Tages einem Mann die Geldbörse. Doch die enthält nur eine Einladung an eine besondere Schule. Der Mann muss ihn also erkannt und selbst ausgetrickst haben. Nach einigem Zögern macht Gabriel sich auf den Weg zum angegebenen Treffpunkt – und erlebt eine Überraschung: ein Internat für Nachwuchsdiebe.
Nachdem ich die Bände 2 (Das vergessene Labyrinth) und 3 (Die geheimnisvolle Insel) aus J. J. Arcanjos Jugendbuch-Reihe schon kannte, musste ich natürlich endlich auch Band 1 nachholen. Genaugenommen stellte schon der Klappentext eine kleine Überraschung dar. Gleich zu Beginn wird dort erwähnt, dass der Protagonist Gabriel 12 Jahre alt ist. Das in diesem Band behandelte 1. Schuljahr an der Schule der Meisterdiebe wäre also das, das die Schüler mit 12 beginnen und während dessen sie 13 werden. Am Beginn seines 2. Internatsjahres in Band 2 ist Gabriel aber schon 14. Das passt nicht. Allerdings heißt es auch im vorliegenden 1. Band, dass der Protagonist in Kürze in die 9. Klasse käme. Da die Geschichte in Großbritannien spielt, wo man mit 5 eingeschult wird, müsste er hier auch 13 sein, was zu den Angaben in Band 2 passt. Da das Alter im Buch selbst nicht erwähnt wird, handelt es sich hier wohl nur um einen Fehler des Klappentextes.
Das Schuljahr, durch das wir den jungen Protagonisten begleiten, birgt die in derartigen Internats-Geschichten üblichen Abenteuer, wobei die in zahlreichen ähnlich aufgebauten Büchern enthaltenen Fantasy-Elemente jedoch fehlen. Wir befinden uns hier in unserer realen Welt. Mit ihren kriminellen Elementen – die Schüler werden im Schlösserknacken und ähnlichem ausgebildet – kann die Handlung trotzdem durchaus gefallen. Und überzeugen.
Der Autor folgt erzählerisch stets seinem Protagonisten, womit auch der Leser immer auf dessen Wissensstand beschränkt bleibt. Die Hörbuch-Umsetzung kann gefallen.