El Capitan (Brettspiel)
 
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El Capitan

Rezension von Stefan Glaubitz

 

Sie sind ein angesehener Kaufmann im Mittelmeerraum des 15. Jahrhunderts und reisen mit ihrem Schiff zu den strategisch wichtigsten Städten und errichten dort Warenhäuser und Festungen, mit dem Ziel der mächtigste und erfolgreichste Kaufmann zu werden.

 

Spielziel

 

Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Kaufleuten und laufen mit ihren Schiffen wichtige Städte im Mittelmeer an. Das Spiel hat drei Phasen und jede Phase endet mit einem Zahltag. An jedem dieser Zahltage bekommen die Spieler Geld für die Anzahl an Städten, in denen er mit Warenhäusern vertreten ist, für jede Festung die er gebaut hat und für die Städte, in denen ein Spieler die meisten oder zweitmeisten Warenhäuser besitzt. Nach drei Zahltagen endet das Spiel und der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt.

 

Ausstattung

 

Das Erste, was am Karton von El Capitan auffällt ist der sehr schön illustrierte Karton. Der hat zwar kein quadratisches Format, das sich besonders gut einlagern lässt, aber trotzdem sollte das Einlagern kein Problem darstellen. Die Spielkomponenten im Einzelnen sind:

<typolist>

1 Regelwerk

5 Schiffe aus Holz

90 Warenhäuser

15 Festungen

1 Startspielerplättchen

54 Segelkarten

3 Karten Verbreitungsbonus

30 Darlehenskarten

108 Münzen

3 spezielle Städtekarten

1 schwarzes Piratenschiff

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Nicht nur der Karton ist schön illustriert, sämtliche Spielkomponenten sind es auch. Sie sind im selben Stil gehalten wie der Karton und ermöglichen es dem Spieler sich wunderbar in die Welt von El Capitan zu versetzten. Abstriche muss man leider am Innenleben des Kartons machen. Hier steht nur ein Fach zur Verfügung, sodass die Komponenten etwas wahllos in der Schachtel herumfliegen. An sonsten hat Pro Ludo es wieder einmal geschafft sehr ansprechende Spielkomponenten mitzuliefern und wird dem gewohnt hohen Standard, den man von diesem Verlag kennt, wieder einmal gerecht.

 

Spielregeln

 

Das Regelwerk von „El Capitan“ ist 11 Seiten stark und schon recht umfangreich. Das sollte aber niemanden schrecken, ist das Regelwerk doch reichlich bebildert. Schwierigkeiten sollte es nach einem Studium der Regeln eigentlich nicht geben, sodass man eigentlich sofort loslegen kann. Auch Spielregeln für Fortgeschrittene Spieler liegen bei, die passenden Komponenten sind sowieso in der Ausstattung enthalten. Ein rundum gelungenes Regelwerk, typisch für den ProLudo-Verlag.

 

Spielablauf

 

Die Spielvorbereitungen dauern eigentlich nicht allzu lange dauern. Der Spielplan wird in der Mitte des Tisches ausgelegt und jeder Spieler wählt eine Farbe. Dann bekommt jeder ein Schiff, eine Festung und sechs Warenhäuser seiner Farbe sowie 20 Florin Startgeld. Die Segelkarten werden in zwei Stapel geteilt, der eine beinhaltet Ziel- und Streckenkarten, der andere Streckenverbindungskarten. Diese beiden Stapel werden gemischt, von den Zielkarten werden vier oberhalb des Spielplans ausgelegt und der Rest als verdeckter Stapel daneben platziert. Unterhalb des Spielplans werden sechs Streckenverbindungskarten offen ausgelegt, auch hier wird der verdeckte Stapel daneben platziert. Die Darlehenskarten werden nach Betragshöhe sortiert und auf die passenden Plätze auf dem Spielplan gelegt. Danach werden noch die übrigen Münzen und die drei Bonuskarten für die Verbreitung neben dem Spielplan ausgelegt, dann kann es losgehen.

 

Der jüngste Spieler bekommt den Startspielermarker und beginnt die erste Phase. Eine Partie „El Capitan“ läuft über drei Phasen und endet jedes Mal mit einem Zahltag, sobald ein Spieler alle seine vor ihm ausliegenden Festungen und Warenhäuser verbaut hat. Ist ein Spieler am Zug, so hat er folgende Möglichkeiten: Ein Warenhaus bauen, eine Festung bauen oder ein Darlehen aufnehmen. Er ist aber verpflichtet eine der drei Aktionen zu tätigen!

Vorher muss man natürlich erst mal eine oder mehrere Segelkarten erwerben um auch von einem Hafen zum nächsten zu kommen. Jede Segelkarte hat einen gewissen Geldbetrag aufgedruckt, den man erst einmal bezahlen muss. Erst dann darf man segeln. Dabei ist es egal ob man nur eine Karte ausspielt, oder mehrere. Ist man erst einmal im Hafen seine Wahl angekommen, darf man aus zwei von den drei oben aufgeführten Möglichkeiten eine wählen:

 

Ein Warenhaus bauen

 

Ist man nach der Reise in seinem Zielhafen angekommen darf man ein Warenhaus bauen. Dabei zahlt man den Preis, der auf dem Hafenfeld abgedruckt ist, auf dem das eigene Schiff steht. Sind natürlich beide Hafenfelder belegt, kann kein weiteres Schiff in der Stadt anlegen. Hat man sein Schiff im Hafen liegen, darf man nun ein Warenhaus bauen. Außerdem darf man nicht mehr als drei Warenhäuser hintereinander im Hafen haben. Dabei ist für den Zahltag teilweise die Position der Warenhäuser von entscheidender Bedeutung. Baut man aber ein Warenhaus und ein schwarze Feld, so wird das erste Warenhaus in diesem Hafen geschlossen und in die Mitte des Hafens gelegt. Aber keine Angst, man kann es wieder öffnen!

 

Eine Festung bauen

 

Der Bau einer Festung vollzieht sich so ähnlich wie der eines Warenhauses. Nur dass es pro Stadt nur zwei Bauplätze gibt und man pro Stadt nur eine Festung besitzen darf. Festungen geben beim Zahltag auch wiederrum Geld, welches man ja zum segeln, bauen und vor allem gewinnen braucht.

 

Ein Darlehen aufnehmen

 

Das Feld der Bank hat einen großen Hafen, sodass dort theoretisch alle Spieler ihr Schiff gleichzeitig dort platzieren können. Danach sucht man sich einfach einen Kredit aus, aber Vorsicht beim nächsten Zahltag sollte man ihn mit Zinsen zurückzahlen. Es ist auch möglich erst beim übernächsten Zahltag seine Schulden zu tilgen, nur wird der Betrag, den die Verleiher zurückfordern noch höher.

 

Hat nun ein Spieler alle seine Warenhäuser und Festungen verbaut, kommt es zum Zahltag.

 

Zuerst wird auf der auf dem Spielplan abgedruckten Verbreitungsskala verglichen in wie vielen Städten man mit Warenhäusern vertreten ist und wie viel Geld das einbringt. Ist dies geschehen wird geschaut ob einer odermehrere Spieler in allen neun Städten vertreten ist. Der erste Spieler, dem dies gelingt bekommt die Bonuskarte mit dem höchsten Geldbetrag, welcher beim dritten Zahltag zu seinem sonstigen Geld dazugerechnet wird. Es gibt drei dieser Bonuskarten mit den Werten 15, 10 und 5 Florin. Nun wird in jeder einzelnen Stadt geguckt, welcher Spieler in welcher Stadt die meisten Warenhäuser hat und wer die zweitmeisten. Der Spieler mit den meisten Warenhäusern bekommt den Betrag in Florin ausgezahlt, der auf dem nächsten freien Feld abgedruckt ist. Derjenige mit den zweitmeisten Warenhäusern bekommt ebenfalls den halbierten, abgedruckten Betrag, wobei immer abgerundet wird. Mit den Festungen dann genauso verfahren. Für jede Festung bekommt man den halben Betrag der abgerundet ist. Die einige Ausnahme bildet die Stadt mit den meisten Warenhäusern. Hier gibt es die volle Punktzahl pro Festung.

 

Nachdem alle Spieler ihr Geld eingestrichen haben ist es nun an der Zeit sich um die Darlehen zu kümmern. Um ein Darlehen zu tilgen bezahlt man den rechten der beiden Beträge an die Bank und legt die Karte zurück auf den passenden Stapel. Will man das Darlehen noch nicht zurückzahlen dreht man die Karte um. Damit erhöht sich der zu tilgende Betrag noch einmal und beim nächsten Zahltag muss es getilgt werden. Danach zählt jeder sein Geld und zieht seine noch zu tilgenden Beträge davon ab. Das, was die Spieler noch übrig behalten würden ist der Betrag, den sie nun öffentlich verkünden. Damit bekommt jeder einen ungefähren Überblick darüber, wo er im Rennen um den Sieg steht. Dann bekommt jeder noch sechs neue Warenhäuser und eine neue Festung und der Spieler mit dem geringsten Vermögen darf bestimmen wer der Startspieler für die nächste Phase sein darf.

 

Nach dem dritten Zahltag endet das Spiel und Gewinner ist der Spieler, der die meisten Reichtümer ansammeln konnte.

 

Spielspass

 

„El Capitan“ ist ein Spiel für Taktiker und Strategen. Das fehlen von Würfeln lässt auch den Glücksfaktor gegen null sinken, was dem Spiel noch einmal viel mehr Tiefe gibt. Auch die Interaktion miteinander kommt dabei nicht zu kurz. Man spielt nicht nebeneinander her und hat aber auch noch genug Zeit sich miteinander zu unterhalten. Allerdings bedeutet ein solches Spiel, dass eine recht hohe strategische Tiefe aufweist auch, dass man mit jüngeren Spielern erst einmal eine ganze Weile braucht, bis diese das Spielprinzip auch wirklich umsetzen können

 

Fazit

 

Was soll man noch großartig an Worten verlieren? Ein tolles Spiel bei dem das Glück fast keine Rolle spielt und welches strategisch recht anspruchsvoll ist. Dazu gibt es fantastisch aussehende Spielkomponenten a la ProLudo. Mit solchen Komponenten macht es einfach Spaß zu spielen und die recht zugänglichen Regeln erlauben ein schnelles losspielen. Taktiker und Strategen werden mit „El Capitan“ ihre wahre, Freunde haben, aber auch jedem anderen Spieler kann ich nur empfehlen sich einmal „El Capitan“ anzugucken.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328151249c07e6ddc
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Brettspiel:

El Capitan

Pro Ludo, 2007

Autor: Wolfgang Kramer und Horst-Rainer Rösner

Spielerzahl: 2 bis 5

Spieldauer: ca. 75 Minuten

Mindestalter: ab 10 Jahre

ISBN-13: 3-558380-000976

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

Inhalt:

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1 Regelwerk

5 Schiffe aus Holz

90 Warenhäuser

15 Festungen

1 Startspielerplättchen

54 Segelkarten

3 Karten Verbreitungsbonus

30 Darlehenskarten

108 Münzen

3 spezielle Städtekarten

1 schwarzes Piratenschiff

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Erstellt: 17.12.2007, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 5506