Elfenlicht (Autor: Bernhard Hennen; Die Elfen 3)
 
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Elfenlicht von Bernhard Hennen

Reihe: Die Elfen Band 3

 

Rezension von Christel Scheja

 

Bereits mit „Die Elfen“ und dem Nachfolgeband Elfenwinter schrieb Bernhard Hennen Genre-Bestseller. Grund genug, um einen weiteren Band hinzuzufügen und Hoffnung auf mehr zu machen. Inzwischen hat seine Saga Fortsetzungscharakter, denn „Elfenlicht“ schließt nahtlos an seinen direkten Vorgänger an.

 

Das Elfenreich zwar erste Schlachten mit den Trollen überstanden und Siege errungen, aber der Krieg ist noch nicht gewonnen. Kann es überhaupt noch einem weiteren Angriff standhalten?

Die Elfenkönigin Emerelle, die ihren Feinden im letzten Band nur knapp entkam, Verrat und einen Mordanschlag nur knapp überlebte, will ihr Glück nicht noch einmal herausfordern. Um weiteres Morden zu verhindern, wirkt sie ihre Magie und verschließt einige der Albenpfade, auch wenn sie die Gefahren kennt. Sie schwächt damit das magische Netz und erlaubt Schattenwesen den Zutritt, die sich wie eine Krankheit langsam schleichend ausbreiten und eben so zerstörerisch wie die Trolle wirken könnten. Eine Koboldheilerin erkennt sehr schnell die ersten Anzeichen und warnt die Herrscherin, dass sie damit das Vertrauen der unsterblichen Völker verlieren dürfte, wenn das bekannt wird.

Doch gibt es überhaupt Möglichkeiten das Unheil aufhalten? Oder den Zerfall des zerbrechlichen Bündnisses zwischen den verschiedenen Elfenrassen? Denn schon allein die Bewohner des Meeres verweigern Emerelle jegliche Hilfe und andere scheinen dem folgen zu wollen.

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, schickt Emerelle ihren getreuen Schwertmeister Ollowain zusammen mit der Kobold-Heilerin in die große Bibliothek zu Iskendria. Sie hofft, dass die Hüter des Wissens mehr herausfinden können. Leider scheint dort nicht mehr alles so zu sein wie früher und der Elfenkrieger muss sich einer besonderen Art von Verrat stellen.

Unterdessen ruhen auch die Trolle nicht. Die Schamanin Skraga wiegelt ihre Rassegenossen und ersetzt den König durch einen anderen. Während sie beobachtet, wie die Elfenvölker langsam uneins werden, bereitet sie ihren nächsten großen Schlachtplan vor...

In der Menschenwelt ist mittlerweile Frieden eingekehrt. Die Menschen vergessen langsam die Schrecken des Krieges, die sie auch berührt hatten, und kehren zu alten Gewohnheiten und Verhaltensweisen zurück. Das bekommt auch der junge Ulric zu spüren, der in einer Atmosphäre aus Abscheu und Aberglauben aufwächst, weil man ihn für einen Wiedergänger hält. Sein Vater König Alfadas unternimmt nichts dagegen, denn er trauert immer noch um seine in den letzten Kriegstagen verschollene Frau und Tochter, nicht ahnend, das beide überlebt haben, wenn auch ohne Erinnerung an ihr früheres Leben...

 

Mittlerweile kennt man die Menschen und Elfen recht gut, so dass sich Bernhard Hennen nicht mehr lange damit aufhalten muss, die Protagonisten und ihr Umfeld einzuführen. So haben Neueinsteiger es etwas schwerer. Wie auch schon in den ersten Bänden der Saga bedient sich Bernhard Hennen vieler Elemente aus den nordischen Sagen um Licht- und Dunkelelfen.. Ähnlich hält er es mit den Figuren und ihren kulturellen Eigenheiten, die vertraut erscheint, aber doch noch neue Aspekte bieten. Man erkennt das früh mittelalterliche Skandinavien oder andere Landstriche und die ersten christlichen Missionare ebenso wieder wie die klassischen Sagen und Märchen um Elfen und Elben.

Erstaunlich gut gelungen sind seine Figuren, die zwar auf den ersten Blick hin archetypisch wirken, aber mittlerweile doch genug eigenen Charakter besitzen, um lebendig zu werden.

Die Handlung spielt auf mehreren Ebenen. Jeder Erzählstrang in der Elfen- oder Menschenwelt besitzt seinen eigenen kleinen Höhepunkt, es gibt aber keinen wirklich großen, auf den hingearbeitet wird. Zwar verhindert der Autor durch seinen kraftvollen Erzählstil und die geschickt eingesetzten Cliffhänger, dass man das Buch nicht ganz beiseite lebt, doch manchmal fragt man sich doch, warum die Geschichte einfach nicht voran kommen will und zu dem führt, was auf dem Klappentext versprochen wird. Erst zum Ende hin werden erste Verknüpfungen sichtbar – die Geschichte selbst ist dann leider noch nicht zu Ende erzählt.

 

Man merkt dem Buch zwar an, dass es eine Auftragsarbeit ist, die bestimmte Erwartungen erfüllen soll, aber Bernhard Hennen versteht sein Handwerk. Er verpackt die gewünschten Archetypen und Klischees unterhaltsam und erzählt sie in epischer Breite, wenn er dabei den Bogen diesmal auch ein wenig überspannt. Wem die Längen in „Elfenlicht“ nichts ausmachen, der erhält ein farbenprächtiges Abenteuer, das allen anderen Tolkien-Epigonen aus deutschen Landen immer noch etwas vormacht.

Ältere kommentare:

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032804423897af6148
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Buch:

Elfenlicht

Reihe: Die Elfen Band 3

Autor: Bernhard Hennen

Taschenbuch, 928 Seiten

Heyne, Dezember 2006

Titelbild: Michael Welply

Karten: Andreas Hancock

 

ISBN-10: 3453522184

ISBN-13: 978-3453522183

 

Erhältlich bei Amazon

 

Kindle-ASIN: B005Q27M1C

 

Erhältlich bei Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 15.12.2006, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 12:39, 3205