Vor zwanzig Jahren erschien mit Die Elfen der erste Roman aus der Albenmark und begeisterte die Fans von Anfang an, so dass viele weitere Romane folgten und auch heute noch das ein oder andere Buch in Planung ist. Um diesen Anlass zu feiern, erscheint nun eine Sammlung von Kurzgeschichten, die teilweise in den Neuauflagen der Bücher oder nur als E-Book erschienen, zwei Erzählungen sind neu.
So erfahren wir in Farodin, wie der gleichnamige Elf seiner großen Liebe Aileen begegnete, wie Nuramon der Wanderer in einer seiner ersten Inkarnationen gegen die mythischen und gefährlichen Gelgeron kämpft und später die Gemeinschaft des Weldaron im Kampf gegen die Drachen unterstützt.
Die Kinder der Nacht sind keine anderen als Emerelle und ihr Bruder, die noch als Kinder mit ihrer Mutter Nandalee vor den Himmelsschlangen fliehen müssen. Und nicht zuletzt erfährt Askalel einen großen Verlust und entfesselt seine dunkle Seite.
Acht Geschichten sind in dem Band versammelt. Sechs stammen von Bernhard Hennen, zwei von James A. Sullivan, der auch ein interessantes Nachwort beisteuert, bei dem er noch einmal auf die Anfänge zurück blickt und warum er zunächst auch nicht als Mitautor genannt wurde.
Dem Ganzen folgt auch noch eine Auflistung der bisher erschienenen »Elfenromane«, die in der und um die Albenmark angesiedelt sind.
In den teilweise novellenlangen Erzählungen begegnen die Leser natürlich vor allem den bekannten und geliebten Charakteren. Die Geschichten erzählen ganz eigene Begebenheiten, die teilweise bisher nur erwähnt wurden und so meisten keinen Einfluss auf das große Geschehen haben, aber zur Charakterbildung beitrugen. Daher ist es schon besser, zumindest einige der Romane zu kennen, um alle Andeutungen und Hinweise zu verstehen, obwohl die Erzählungen durchaus für sich stehen und ein kurzes Lesevergnügen bieten können.
Man merkt, dass die beiden Autoren ihr Handwerk verstehen, sie spulen solide Abenteuerfantasy mit all dem ab, was dazu gehört und tragen auch ein wenig zum Ausbau des Hintergrunds bei. Dabei durchbrechen sie auch das ein oder andere Klischee und interpretieren es ganz neu.
Die Figuren gehen natürlich aufgrund der Länge der einzelnen Geschichten nicht all zu sehr in die Tiefe, aber man fühlt, dennoch mit ihnen.