Endstation Pallas (Mark Brandis Raumkadett 09)
 
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Endstation Pallas

Hörspiel

Mark Brandis Raumkadett Folge 09

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Mark Brandis und Rodrigo Rojas sind zum Dienst auf einer verlassenen Raumstation im Inneren des Asteroiden Pallas abgestellt. Als beide sich bereits an die langweilige Routine gewöhnt haben, lässt ein vermeintlicher Republikenangriff auf die afrikanische Stadt Nairobi und JUSTITIA bei Mark alle Alarmglocken läuten. Sind Attentäter vielleicht schon unterwegs, um ihn als Augenzeugen des Mordes an Präsident Bähler zu beseitigen? Den beiden Raumkadetten bleibt nur wenig Zeit, um sich auf alle Möglichkeiten vorzubereiten …

 

Rezension:

In Folge 3, Tatort Astronautenschule wurde nicht nur der Direktor der VEGA-Astronautenschule tot aufgefunden, sondern auch Präsident Bähler ermordet. Annika, Alec und Mark waren damals Zeugen. Allerdings fand man keine Beweise, dass Bähler eines nicht natürlichen Todes starb. Um vor den bislang unbestraften Verschwörern sicher zu sein, gaben die Freunde ihre Aussagen in Folge 5, Der Aladin-Schachzug bei JUSTITIA zu Protokoll.

Doch nach dem Beginn der Feindseligkeiten zwischen Union und Republiken in der letzten Folge, Mondschatten, wird JUSTITIA angegriffen.

Zu dieser Zeit befindet sich Mark mit Rodrigo Rojas an Bord einer alten Bergbaustation in einem Asteroiden zu einem einmonatigen Wartungsdienst.

Für Mark steht fest, dass er nun auf der Abschussliste der Verschwörer steht …

 

Diverse Handlungsfäden werden in der neunten Folge von Mark Brandis, Raumkadett zusammengeführt und vorläufig beendet. In Endstation Pallas bietet Balthasar von Weymarn dazu noch ein schwergewichtiges Wiedersehen mit Valéria Alvarez aus der Startfolge Aufbruch zu den Sternen.

Hierfür verfrachtet er Mark und dem in der letzten Folge dazugestoßenen Rodrigo Rojas mitten im Krieg in eine streng geheime, aber völlig wertlose Station. Damit ihre Abgeschiedenheit auch wirklich klar wird, verbietet man ihnen mehrfach das Absenden von Funksprüchen. Außer in Notfällen natürlich. Die natürlich auf solch einer öden Mission nicht auftreten. Niemals. Völlig unvorstellbar.

Mark und Rodrigo bringen erstmal die Station in Ordnung. Aus Langeweile. Die bisherigen Besatzungen hatten wohl besseres zu tun. Die beiden machen es sich gemütlich. Kochen, treiben Sport samt Unfall, der Mark dazu bringt, einen Schwerelosigkeitstank zu nutzen.

Aber sie quatschen auch mal so richtig unter Männern und Mark kann endlich mal jemandem von seiner Stimme im Kopf erzählen. Ja, Rob Monniers Geistfragmente aus der telepatischen Verbindung in Folge 7, Laurin, wuselt da immer noch herum. Ohne irgendeine Funktion in der Handlung einzunehmen.

Nach einem verdächtigen Annäherungsalarm kommen die beiden auf die geniale Idee, alte Bergwerksgeräte aus einem kalten Schacht zu holen und als Waffen zu installieren. Dorthin führt zwar eine Schleuse, aber wie das so ist auf Außenstationen, bleibt die Tür auf. Man lehnt sie nur an, damit die olle Kälte nicht ins Innere dringen kann. Und schwupps, schließt sich die Tür. Eine manuelle Öffnung von außen ist nicht vorgesehen. Eine tödliche Falle schließt sich.

Ohne Fehler der Bösewichte wäre die Serie nun zu Ende.

 

Interessanterweise wurde bereits im Teaser angedeutet, dass Mark in dieser Folge von etwas berichten wird, das ihm ewig schwer im Magen liegen wird. Als Grund dafür erweist sich ein schweres ethisches Verbrechen, welches ziemlich unmotiviert in die Handlung eingebaut wird. Die hammerharte Valéria Alvarez plaudert dann auch alles Nötige aus, um mit wenigen Sätzen alle mühsam aufgebauten Rätsel aufzudecken. Okay, eines darf Direktor Zarin Narayan postum aufklären.

Wird das unseren Weltraumhelden Mark Brandis tiefergehende psychische Probleme bereiten? Wird er an seinem Kriegsverbrechen zerbrechen?

Unangenehm ist es ja schon, aber …

 

Erneut wird eine an sich interessante Abenteuer-Situation durch eine hanebüchene Story erschlagen. Die Masse an Ungereimtheiten und deus ex machina Konstruktionen ist beeindruckend.

So gut die Folge auch produziert ist und soviel Mühe sich das Sprecherensemble auch gibt, in die Handlung einzutauchen, »Endstation Pallas« ist ein neuerlicher Reinfall.

Man kann nur hoffen, dass nach dem großen Reinemachen ein besser durchdachter Storybogen beginnt.

 

Fazit:

»Endstation Pallas«, die neunte Folge der Science-Fiction Hörspielreihe »Mark Brandis, Raumkadett«, bietet weiterhin die traurige Mischung aus hochwertiger Produktion und unglaublich schlechtem Script. Zwar werden einige alte Handlungsfäden früherer Folgen beendet, aber weder Inhalt noch ihre Präsentation können überzeugen.

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Hörspiel:

Endstation Pallas

Reihe: Mark Brandis, Raumkadett Folge 09

Manuskript: Balthasar von Weymarn

Sounddesign und Musik: Jochim-C. Redeker

Aufnahme: Tommi Schneefuß und Dennis Schmidkunz

Wortschnitt: Henrik Cordes

Tonstudio: Sound Of Snow, Berlin

Produktion, Regie und Schnitt: Jochim-C. Redeker und Balthasar von Weymarn

Artwork: Alexander Preuss

Layout/ Satz: Jürgen Straub

Umfang: 1 CD

Folgenreich (Universal Music), 1. Juli 2016

Laufzeit: ca. 54 Minuten

Altersempfehlung: ab 12

 

ASIN: B01EGTGBLM

 

Erhältlich bei Amazon

SprecherInnen:

  • Mark Brandis (Erzähler): Michael Lott

  • Mark Brandis: Daniel Claus

  • Rodrigo Rojas: Arne Kapfer

  • Maj. Richard Westhoff: Leon Boden

  • Lt. Antoine Mercier: Marius Clarén

  • Alec Delaney: Sebastian Kluckert

  • Valéria Alvarez: Katrin Decker

  • Robert Monnier: Sebastian Fitzner

  • Direktor Zarin Narayan: Reinhard Scheunemann

  • Anja Jaramillo

  • Jessica Müller


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Erstellt: 06.07.2016, zuletzt aktualisiert: 12.02.2024 15:44, 14670