Enriettas Vermächtnis (Autorin: Sylvia Madsack)
 
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Enriettas Vermächtnis von Sylvia Madsack

Rezension von Christel Scheja

 

Sylvia Madsack wurde zwar in Hannover geboren, lebt aber heute in Zürich und Salzburg. Nach ihren Studium hat sie lange Jahre als Journalistin und Übersetzerin gearbeitet, bis sie selbst anfing zu schreiben. Enriettas Vermächtnis ist eigenständig und hat nichts mit ihrer Graf Stanislaw-Reihe zu tun.

 

Die weltweit geschätzte Schriftstellerin Enrietta da Silva ist hochbetagt in der Schweiz gestorben. Ihr Nachlassverwalter hat nun die im Testament benannten Erben eingeladen, den konservativen argentinischen Schönheitschirurg Emilio und die eigenwillige Schauspielerin Jana aus Salzburg.

Beide fragen sich schon, warum die alte Dame gerade ihnen ihr nicht unbeträchtliches Vermögen vermacht hat. Bis zu dem Moment, in dem auch noch ein Dritter auftaucht: Armando da Silva, der uneheliche Sohn Enriettas, von ihr abgelehnt und verleugnet, der nun auch Anspruch auf das Erbe erhebt.

 

Letztendlich geht es allerdings weniger um das Vermögen als die Aufarbeitung der Vergangenheit, die ganz anders ist als man am Anfang denkt. Denn auch die beiden Hauptfiguren haben so ihre eigenen Geheimnisse – zum Beispiel ist Emilio bekannt, dass es Armando gibt, sind die beiden doch mehr oder weniger miteinander aufgewachsen, auch wenn sich ihre Wege früh trennten.

 

Die Autorin nimmt sich die Zeit, die Figuren genau vorzustellen, um sie dann zu verändern, denn genau so wie der konservative und ein wenig engstirnige argentinische Arzt beginnt auch die Schauspielerin nachzudenken.

Armando, der zunächst wie der Antagonist erscheint, entwickelt sich ebenfalls zu einem vielschichtigen Charakter, der zwar einiges an Fehlern begangen hat und sich auch jetzt noch hinter einer etwas bösen Attitüde versteckt, aber was seine Mutter betrifft, auch ein Opfer ist.

 

Die Bigotterie der argentinischen Gesellschaft wirkt nach, sie hat mehr als deutliche Verletzungen geschlagen. Und selbst die Verstorbene ist nicht ganz schuldlos an den Entwicklungen.

Allerdings fragt man sich auch, ob sie das Zusammentreffen der Menschen, die sie am meisten geprägt haben, nicht auch forciert hat, und das ist dann wohl das Spannende an der Geschichte – weniger die romantischen Gefühle, die am Ende ein gewisses Happy End für die Charaktere erlauben und so auch die Handlung abrunden, die allerdings immer noch ein paar Fragen offen lässt.

 

Der Abschluss wirkt dann auch insgesamt etwas erzwungen, weil sich alle verändern, die mit dem Erbe zu tun haben, auch wenn teilweise kein Grund dazu bestünde. Aber vielleicht ist genau das auch das Vermächtnis Enriettas.

 

Fazit:

Heraus kommt ein durchaus interessanter und stellenweise starker Roman. »Enriettas Geheimnis« erzählt eine durchaus nachvollziehbare Geschichte, die allerdings am Ende etwas nachlässt und dadurch vielleicht ein wenig enttäuschen könnte, da zu viel festgelegt wurde.

 

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Buch:

Enriettas Vermächtnis

Autorin: Sylvia Madsack

Pendragon, 24. März 2021

Gebundene Ausgabe, 288 Seiten

 

ISBN-10: 3865327494

ISBN-13: 978-3865327499

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B08XJJ7XLQ

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.05.2021, zuletzt aktualisiert: 26.03.2024 19:17, 19728