Far Cry Primal (PC)
 
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Far Cry Primal

Rezension von Cronn

 

Ich trete aus der Höhle hinaus in das gleißende Sonnenlicht.

Irgendwo dort draußen muss mein Volk sein. Ich muss es nur noch finden …

Über mir kreist ein Bussard. Das zeigt mir an, dass hier Udam in der Nähe sein müssen. Ich gehe in die Hocke und krieche durch das niedrige Gras.

Ja, dort vor mir in einer Senke stehen sie. Gedrungener, starker Körperbau, dumpf-niedrige Stirn, wulstige Brauen. Kräftig sind sie ja, diese Udam. Aber viel im Kopf haben sie nicht!

Sie umstehen einen Mann in ihrer Mitte. Es ist ein Wenja – einer aus meinem Volk! Ich muss ihn befreien!

Von meinem Rücken ziehe ich den Bogen und ziele auf den Kopf des ersten Udam. Dann ziehe ich die Sehne voll durch und lasse sie los. Der Pfeil schwirrt durch die Luft und bohrt sich in die Stirn des Gegners. Mit einem dumpfen Schrei fällt er zu Boden. Die anderen beiden schauen sich verwirrt um, dann stürmen sie auf mich los.

Es gelingt mir noch einen weiteren Pfeil auf die Sehne zu legen, zu zielen und zu feuern. Er fliegt und bleibt in der Brust des Heranstürmenden stecken. Der wird zurückgeworfen, sein Kamerad überholt ihn. Ich kann nicht mehr den Bogen benutzen und greife zum Speer. Damit steche ich zu.

Der Udam vor mir wird getroffen, taumelt. Ich stoße ein zweites Mal zu und er geht zu Boden.

Hinter ihm steht der Kerl von vorhin. Aus seiner Brust ragt mein Pfeil. Ich wechsle zur Steinaxt und schwinge sie gegen den Udam. Er wird getroffen, wankt, aber er fängt sich wieder und schlägt mit seiner Axt gegen meinen Schädel.

Mir verschwimmt die Sicht und ich fürchte ohnmächtig zu werden. Aber der Moment geht vorbei. Voller Wut packe ich den Speer und schleudere ihn gegen den Udam. Dieser wird getroffen und fällt tot zu Boden.

Geschafft. Nun gilt es, die Gegner nach Materialien zu durchsuchen. Damit kann ich später andere Gegenstände herstellen, wie beispielsweise größere Tragetaschen.

Ich laufe hinunter zu meinem gefesselten Wenja-Kollegen. Ich befreie ihn und er dankt mir vielmals. Dann rennt er los, hin zu meinem Dorf. Er wird sich uns anschließen.

Somit ist wieder ein Stück auf dem Weg zum Besiegen der Udam im Tal Oros gelungen!

 

Rezension:

Far Cry Primal ist der neueste Ableger der Far Cry-Reihe, die von Crytek aus Coburg in Franken erfunden wurde und ab dem zweiten Teil von Ubisoft selbst entwickelt wird. Inzwischen ist nach Far Cry 4 der nächste Titel des Franchise auf dem Markt. Doch wie gelungen ist er?

 

Hintergrund:

Der Spieler übernimmt die Rolle des Steinzeit-Jägers Takkar, der von seinem Stamm, den Wenjas, getrennt wird und nun im Tal Oros aufwacht. Dort trifft er eine Sammlerin, welche ihm von der Unterdrückung der im Tal lebenden Wenjas berichtet.

Aufgabe des Spielers ist es nun, die Wenjas vom Oros-Tal zu befreien und die Unterdrückung durch die Udam zu beenden.

Die Story ist ordentlich und leitet den Spieler durch das Game. Wer allerdings tiefere Charakterzeichnungen erwartet, sollte zu anderen Spielen greifen. Die Story verschwindet sehr schnell nach dem Beginn und taucht nur vereinzelt wieder auf. Das Gameplay in der Open World überwiegt den meisten Teil der Spielzeit.

 

Gameplay:

Der ersten Eindruck von »Far Cry Primal« ist positiv. Man fühlt sich sofort in die Steinzeit versetzt. Das Tal von Oros ist wunderbar in Szene gesetzt mit seltsamen Pflanzen, die sich im Wind wiegen, malerischen Landschaften voller Seen und Wasserfälle. Die Fauna ist bemerkenswert eigenständig. Tiere streifen durch das Tal, jagen andere Tiere oder den Spieler. Das lässt den Spieler sehr schnell eintauchen in die Spielwelt und sich als Teil einer lebendigen Welt fühlen.

Auch die Tatsache, dass die Nacht sehr dunkel und durch Wölfe gefährlich wirkt, lässt den Spieler sich schnell an die Lagerfeuer flüchten, die er entzündet und hofft, dass das Feuer bis zum Morgen hält. So muss sich ein Steinzeit-Game anfühlen. Hier macht »Far Cry Primal« alles richtig.

 

Nach dem ersten Eindruck, der das Spiel als neue Erfahrung preist, bemerkt man sehr schnell die alten Open-World-Mechaniken, die darunter stecken. Wie schon in den beiden Vorgängertiteln gibt es eine Reihe von Mechaniken, die den Spieler bei der Stange halten sollen. So wird die Karte erst nach und nach durch das Entzünden von bestimmten Feuern aufgedeckt, es gibt Sammelfiguren zu entdecken und Nahrungsmittelsäcke zu finden und optionale Nebenquests der Wenjas.

Aber Ubisoft hat sich bemüht, auch neue Elemente einzufügen. So darf man als sogenannter »Beastmaster« andere Raubtiere zähmen. Mit dabei sind u. a. Wölfe oder Säbelzahntiger. Auch hier kann man erst nach und nach die verschiedenen Raubtier-Gattungen zähmen. Diese Raubtiere kann man im Kampf benutzen und auf Gegner hetzen. Dieses neue Gameplay-Element überzeugt.

Das Wenja-Dorf wächst mit dem Spielfortschritt mit. Es ist eine große Genugtuung zu sehen, wie im Laufe der Zeit immer mehr Hütten entstehen und die Anzahl der Dorfbewohner steigt. Dadurch erhält man auch Boni wie beispielsweise die Freischaltung von craftbaren Gegenständen.

 

Überhaupt ist das Craften nun deutlich besser in die Spielwelt von »Far Cry Primal« eingefügt als in den Vorgängern. Es fühlt sich einfach stimmiger an, in der Steinzeit die Köcher und Taschen selbst herzustellen, als in der modernen Inselwelt von Far Cry 3 oder in Kyrat von »Far Cry 4«.

Die Fähigkeiten von Takkar lassen sich ebenfalls verbessern. So erhält man mehr Lebenspunkte pro Heilung, neue Lebensbalken, andere Take-Downs usw. Dabei sind die Talentbäume angelehnt an die verschiedenen Personen, die man im Laufe der Spielhandlung in das Dorf holen muss. Das führt dazu, dass man leicht in eine Belohnungsspirale kommt. Die Karotte der nächsten Talent-Updates hat man dabei stets vor der Nase.

 

Kämpfe sind in »Far Cry Primal« vor allem auf den Nahkampf ausgelegt. Die Fernkämpfe mit Pfeil und Bogen funktionieren prima, doch schnell sind die Gegner herangestürmt und dann gibt es eine auf die Ohren mit den Keulen und Speeren. Das Treffergefühl beim Bogen ist super. Beim Nahkampf allerdings weniger. Die Gegner torkeln kaum zurück und es ist eher ein großes Hauen und Stechen, bis einer umfällt. Man zieht sich zurück, heilt sich und stürzt sich wieder in den Kampf. Sobald man ein dressiertes Tier dabei hat, wird es allerdings taktischer. Dieses kann man auf die Gegner hetzen, so dass sich ausgefeiltere Taktiken ergeben. Doch immer wieder enden die Kämpfe dennoch im Nahkampf.

Granaten gibt es auch, sie sind nun Bienen-Taschen, die geworfen werden. Klingt lustig und man sollte über die Logik dessen nicht allzu lange nachdenken, machen aber Laune. Daneben gibt es noch Fleischstücke, die man aus gejagten Tieren erbeutet und die man essen kann oder als Tierköder benutzt.

 

Grafik und Sound:

Die grafische Qualität von »Far Cry Primal« hat sich im Vergleich zum Vorgänger »Far Cry 4« nicht groß verändert, ist aber immer noch gut. Es fällt allerdings auf, dass die Texturgröße etwas höher ausfallen könnte. Im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Titeln ist die Engine von »Far Cry Primal« nicht mehr absolut top.

Gefallen können besonders die Charaktermodelle und deren Mimik. Diese ist sehr aussagekräftig.

Im Soundbereich fällt auf, dass man konsequenterweise keine Lokalisierung durchgeführt, sondern eine fiktive Steinzeit-Sprache zu hören ist. Mittels Untertitel kann man der Story problemlos folgen, wobei auch die Mimik bereits sehr aussagekräftig ist.

Die weitere Sounduntermalung ist superb. Die Umgebungsgeräusche und Sounds von Tieren sind sehr gut gelungen und jederzeit aus allen Richtungen ortbar.

 

Fazit:

»Far Cry Primal« ist ein gelungenes Spin-Off der »Far Cry«-Serie. Der Umstand, dass das Game in die Steinzeit transportiert wurde, erhält die Serie frisch. Man muss Ubisoft für den Mut danken, den sie damit beweisen. Auch wenn unter der Oberfläche die üblichen Open-World-Mechaniken rattern, die man bereits seit »Far Cry 3« kennt, so rechtfertigt das gelungene Setting und die Crafting-Belohnungsschrauben klar den Kauf von »Far Cry Primal«.

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PC-Game:

Far Cry Primal

Ubisoft, 1. März 2016

Plattform: Windows 8 / 7 / Vista

USK: 16

 

ASIN B01674345K

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Min. Systemvoraussetzungen:

<typolist>

OS: Windows 7, Windows 8.1, Windows 10 (nur 64-Bit Versionen)

Prozessor: Intel Core i3-550 | AMD Phenom II X4 955

Arbeitsspeicher: 4GB RAM

Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 460 (1GB VRAM) | AMD Radeon HD 5770 (1GB VRAM)

Festplattenspeicher: 20 GB

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404192105274213a65b
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Erstellt: 14.03.2016, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 14369