Fast & Furious 9 (BR)
 
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Fast & Furious 9

Filmkritik von Cronn

 

Es gibt Filme, die den Oscar gewinnen wegen ihrer opulenten Ausstattung. Es gibt Filme, die vordergründig durch ihr gelungenes Sounddesign überzeugen. Und dann gibt es immer wieder auch noch Filme, die den Schwerpunkt auf Charakterzeichnung und Atmosphäre legen.

In keine dieser Kategorien passt Fast & Furious 9. Die Reihe hat sich von den Ursprüngen als Underground-Raser-Thrill weit weg bewegt und müht sich zwischen Impossible Mission und James Bond ab, einen Mittelweg zu finden. Dieser ist beim neunten Teil gründlich schief gegangen.

Doch zunächst soll ein Blick auf die Handlung geworfen werden.

 

Verlagsinfo:

Eigentlich wollte Dom Toretto seinem Leben als Outlaw den Rücken kehren, doch nicht mal er ist so schnell, dass er die Vergangenheit abschütteln kann. Als sein verloren geglaubter Bruder Jakob unerwartet als Elite-Auftragskiller wieder auftaucht, versammelt sich die alte Crew, um Dom zu helfen, eine alte Rechnung zu begleichen …

 

Kritik:

Die Handlung ist damit nahezu vollumfänglich beschrieben, was bereits Rückschlüsse auf die Qualität des Drehbuchs ziehen lässt. Es bemüht sich um Tiefgang, indem Rückblenden auf die Jugendjahre von Dom Toretto, dessen Bruder und Vater gegeben werden. Allerdings verbleiben diese Charakterzeichnungen sehr flach und oberflächlich. Mit Onelinern den Wert der Familie zu beschwören, gelingt nur unzureichend und unglaubwürdig. Auch untergräbt die Tatsache, dass Dom im Verlauf der Handlung seinen Sohn zurücklässt, die Glaubwürdigkeit seiner Familienbande.

 

Das Drehbuch springt in der Handlung von Ort zu Ort, Personen tauchen auf, die eigentlich tot geglaubt sind. Man fühlt sich direkt in die Zeit von den Serien Dallas und Denver zurückversetzt, als der tote Bobby Ewing plötzlich wieder aus der Dusche steigt und sich alles nur als Traum erweist. Auch im Fall von »Fast & Furious 9« gibt es eine hanebüchene Herleitung, auch hier überzeugt sie nicht.

 

Die Stunts sind wieder ganz großes Kino, doch glaubwürdig sind sie nicht. Die opulenten Bilder täuschen nur mäßig darüber hinweg, dass die Gesetze der Physik mit Füßen getreten werden. Glaubwürdigkeit beim Action-Kino sieht anders aus. Oft erwischt man sich als Zuschauer, dass man ungläubig den Kopf schüttelt.

 

Dabei nimmt sich der Film in jeder Sekunde ernst. Da ist keine Ironie wie bei Hobbes und Shawn, dem durchaus gelungenen Ableger der Reihe, bei dem man zwar das Hirn an der Kinokasse abgeben muss, der aber durch abgedrehten Humor und Over-the-Top-Action blendend unterhält. »Fast & Furious 9« tut das nicht, ist viel zu bierernst und voller vermeintlicher Tragik inszeniert. Die wahrlich lustigen Szenen kann man an den Fingern einer Hand abzählen.

 

Fazit:

»Fast & Furious 9« ist weit weg von seinen Wurzeln. Er findet auch keinen Weg sich mit Action-Reihen a la »James Bond« oder »Impossible Mission« zu vergleichen. Einziger Lichtblick ist Charlize Theron, die sich mit Erfolg darum bemüht, eine schauspielerische Leistung zu zeigen, die zwischen Ironie, Erotik und Boshaftigkeit changiert. Aber sie allein kann den Film nicht retten.

»Fast & Furious 9« ist daher der schwächste Teil der Reihe und nur hartgesottenen Fans empfohlen.

 

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Blu Ray:

Fast & Furious 9

Regisseur: Justin ‎ Lin

FSK: 12

Umfang: 1 BR

Laufzeit: 2 Stunden und 30 Minuten

Universal Pictures, 7. Oktober 2021

Untertitel: Deutsch, Englisch, Griechisch

 

ASIN: B099BQRS62

 

Erhältlich bei: Amazon

Darsteller·innen:

  • Vin Diesel

  • Tyrese Gibson

  • John Cena

  • Jordana Brewster

  • Nathalie Emmanuel

  • Charlize Theron


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Erstellt: 22.10.2021, zuletzt aktualisiert: 19.10.2023 16:07, 20217