Seira ist eine Tierfee. Allerdings hasst sie es, sich um Tiere kümmern zu müssen, und obendrein hat sie eine Tierhaarallergie. Ein Piratenschiff, das auf der Feeninsel Wasser bunkert, bietet ihr die Gelegenheit zur Flucht. Doch das Verhältnis zwischen der Fee Seira und dem Piratenkapitän Raven erweist sich als kompliziert, zumal der auf einer Geheimmission ist, von der auch seine Mannschaft nichts ahnt.
Jacqueline Weichmann-Fuchs’ märchenhafte Fantasy-Reihe Märchen für 1001 Nachmittag war mir bisher unbekannt. In den Geschichten dieser Reihe verarbeitet sie Motive aus bekannten Märchen und klassischen Fantasy-Stories zu modernen Fantasy-Stoffen. Die einzelnen Bände stellen dabei weitestgehend voneinander unabhängige Geschichten dar.
In der vorliegenden Geschichte kombiniert sie Ideen aus dem Grimm-Märchen Die sieben Raben mit Elementen aus Peter Pan und der 1001-Nacht-Figur Sindbad. Falls noch andere Quellen verarbeitet wurden, sind mir diese nicht bewusst aufgefallen. Diese illustre Mischung vereint die Autorin zu einer stimmigen Geschichte, wobei das Hauptaugenmerk auf Humor liegt, während Romantasy-Elemente ständig mitschwingen. Zahlreiche Szenen sind schreiend komisch. Und auch wenn eigentlich ständig klar ist, dass Fee und Piratenkapitän ein Paar werden, gibt es doch immer wieder auch spannende Momente. Das Ende lässt bewusst die Möglichkeit offen, die verschiedenen Charaktere in späteren Bänden zu ›recyceln‹. Diese witzige Fantasy kann rundum überzeugen und macht Lust, sich gelegentlich auch die bisherigen (und natürlich auch eventuelle zukünftige) Bände anzusehen.
Die Autorin erzählt wechselweise aus Seiras und Ravens Perspektive, wobei Seira jedoch definitiv die Rolle der eigentlichen Protagonistin zufällt.