Feind (Autor: Robert Corvus, Die Schattenherren, Bd. 1)
 
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Feind von Robert Corvus

Reihe: Die Schattenherren, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Robert Corvus ist das Pseudonym von Bernd Robker. Der 1972 geborene Wirtschaftsinformatiker arbeitete zunächst in verschiedenen Konzernen als Strategieberater und Projektleiter, widmet sich heute aber mehr dem Schreiben. Er hat bisher vor allem für die „Battletech“- und „Das Schwarze Auge“-Reihen geschrieben, nun wagt er mit der Saga um „Die Schattenherren“ eine eigene Trilogie. Erschienen ist nun der erste Band „Feind“.

 

Schon seit geraumer Zeit verbreiten die Schattenherren Angst und Schrecken. Sie knechten die Menschheit und versuchen immer mehr Gebiete unter ihre Herrschaft zu bekommen. Den dämonisch wirkenden Unsterblichen, die sich von der Lebenskraft und den Qualen der Sterblichen ernähren stehen nur die Paladine des Ordens der Mondritter gegenüber, die einzigen, die zusammen mit den Priesterinnen der Mondmutter genug Macht aufbringen, um ihnen wenigstens eine Zeitlang entgegen zu stehen.

Vor fünf Jahren musste der junge Knappe Helion miterleben, wie sein Lehrmeister und Ritter in einer Nacht des Schreckens und Blutes starb. Damals verkaufte ein einfacher Schreiber und schwacher Magier seine älteste Tochter an die Schattenherren, um große Macht zu erlangen. Bei dem Versuch, ihn aufzuhalten, kamen nicht nur der Mondritter, sondern auch eine Frau ums Leben.

Nun steht er selbst vor der Weihe zum Silberträger und fiebert der Aufgabe entgegen, endlich das Versprechen einzulösen, dass er einem Meister in dessen Todesstunde gab. Doch seine Welt wird erschüttert, als er nicht nur gleich in den Kampf ziehen muss, sondern auch erfährt, dass ausgerechnet Ajina, die Priesterin der Mondmutter zu der sie sich besonders hingezogen fühlt, die Tochter jenes verderbten Magiers namens Mordranel ist, der damals so viel Leid über sie alle brachte.

Und auch auf der Seite der Feinde erwartet alle eine unangenehme Überraschung, denn Lióla, die Dunkelruferin, die ihnen entgegentritt, hat überraschende Bande zu ihnen und jeden Grund sie alle zu hassen.

 

Robert Corvus zeichnet eine dunkle und düstere Fantasy-Welt, die von vampirähnlichen Geschöpfen belagert wird und in der die dunkle Magie zu regieren scheint. In endlosen Schlachten bekriegen sich die Menschen mit ihnen und scheinen doch immer wieder die Unterlegenen zu sein, auch wenn sie sich tapfer halten.

Leider erweist sich die Geschichte als sehr dünn. Auch wenn der Auftakt anderes andeutet, so konzentriert sich der Autor doch mehr auf den jungen Paladin als die Familie, die durch das Schicksal und dunkle Gefühle so grausam auseinander gerissen wird. Ausgerechnet der Magier, der anfangs so gezielt ausgearbeitet wird, verkommt zu einer blassen Nebenfigur, seine Töchter erhalten ebenfalls nur wenig Profil. Tatsächlich krankt die Geschichte vor allem an den Charakteren. Sie bleiben allesamt – ob Held oder Gegenspieler – blass und sind kaum umrissen, ihr Verhalten ist nicht besonders gut nachzuvollziehen.

Zwar liest sich der Band sehr flüssig, da es genügend Action gibt, um Spannung zu schaffen und der Autor auch darauf verzichtet, unnötig abzuschweifen. Das Ende sorgt zusätzlich für Verwirrung, fragt man sich doch nun, wer eigentlich die Hauptpersonen in der Geschichte gewesen sind.

Alles in allem schadet gerade die Unentschlossenheit, wer nun eigentlich die Geschichte trägt, dem Roman und lässt ihn unausgegoren wirken, die Oberflächlichkeit der Figuren tut ihr übriges, um den Lesegenuss zu schmälern. Schade eigentlich, denn die zugrundeliegende Idee ist eigentlich nicht schlecht und bietet einige ungewohnte Elemente.

 

„Feind“ hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck, besitzt die Geschichte doch einige gute Ideen, enttäuscht aber durch die oberflächliche Umsetzung, die zwar die Action betont, dafür aber Handlung und Charaktere vernachlässigt.

 

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Buch:

Feind

Reihe: Die Schattenherren, Bd. 1

Autor: Robert Corvus (Bernd Robker)

broschiert, 398 Seiten

Titelbild von Anke Koopmann, Bilder: shutterstock

Piper erschienen Februar 2013

ISBN-10: 3492269133

ISBN-13: 978-3492269131

Erhältlich bei: Amazon

Kindle Edition

ASIN: B009KKFRNG

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419064544f7353412
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Erstellt: 30.06.2013, zuletzt aktualisiert: 17.04.2024 16:26, 13142