Wimmelbildabenteuer
Rezension von Wiebke
Abenteuerurlaub à la Twilight
Ohne es wirklich zu wollen, fährt Valerie gemeinsam mit ihren Eltern in den Urlaub. Ein kleines Kaff namens Brownsborrow ist das Ziel, um mit den Kindern ein paar schöne Stunden abseits des stressigen Alltags zu verbringen. Doch schon am ersten Tag soll Valerie nicht nur ihr Zimmer aufräumen, sondern auch noch mit der kleine Schwester spielen. Genervt von den Gängeleien der Mutter verlässt sie das Haus, um im naheliegenden Wald spazieren zu gehen. Doch was ruhig beginnt, endet schon bald in einem wahren Abenteuer. Auf der Flucht vor einem Wolf trifft sie auf einen faszinierenden Jungen, der sie nicht nur von den Klauen des Untiers rettet, sondern von nun ab ihre Gedanken bestimmt. Aber Valeries Versuche ihrem Retter etwas näher zu kommen, scheitern an dessen merkwürdigen Verhalten. Immer wieder versucht er Valerie davon abzubringen, ihn zu treffen, scheint aber trotzdem in sie verliebt zu sein. Als Valerie eines Tages einige Minuten allein in der Bibliothek des alten Herrenhauses verbringt, kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das das seltsame Benehmen des Jungen erklärt.
Auf der Suche nach der Wahrheit
Bis es soweit ist und Valerie die Wahrheit über Vincents Vergangenheit erfährt, müssen einige Rätsel gelöst, Puzzle zusammengesetzt, Farben kombiniert und Gegenstände gesucht werden. Dazu begibt sich der Spieler in die Rolle des Mädchens, um durch den Wald zu streifen, den Schuppen zu durchsuchen oder Gegenstände zu reparieren. Aufgaben, die in unterschiedlichen Schwierigkeits-graden vorhanden sind. Während die verschiedenartigen Puzzle schnell gelöst werden können, stellen die Suchbilder eine größere Herausforderung dar. Überaus kleine, kaum sichtbare Gegenstände, wie ein Pfefferkorn in einem Glasstreuer, bringen den Spieler schnell einmal an den Rand der Verzweiflung und nötigen ihn, die angebotene Hilfe in Form einer roten Rose zu benutzen. Doch der sehnsüchtig erwartete Aha-Effekt bleibt leider aus, da die erscheinenden roten Punkte nur eine vage Andeutung davon geben, wo sich der zu suchende Gegenstand befindet. Interessanter und vielseitiger hingegen präsentieren sich die Knobelaufgaben, die bei Nichtgefallen übersprungen werden können. Eine Option, die versierte Spieler aber kaum nutzen werden.
Unbefriedigende Grafik, aber angenehmer Sound
Getreu der Story des Casualgames, stellen sich viele Orte im Spiel als überaus düster heraus. Leider, muss hier festgestellt werden. Denn wenn es darum geht, in dunklen Ecken überaus kleine Gegenstände zu finden, versagt der Spieler schnell. Wildes Klicken ist die Folge, das in dem zeitlosen Spiel lediglich mit einem Abdriften des Mauszeiger geahndet wird. Unscharfe Konturen und stark eingegrenzte Bereiche, um Suchobjekte anklicken zu können, tun ihr Übriges, um den Spaß am Spiel zu schmälern. Glücklicherweise versteht es die Story, den Spieler am Suchen zu halten und ein angenehm atmosphärischer Sound verbreitet mystischen Flair. Sämtliche Bilder sind handgezeichnet und mit deutschen Untertiteln versehen, durch die sich der Spieler klicken muss. Vorhandene Zwischensequenzen, die der Erläuterung der Story dienen, erscheinen in schwarz-weiß und laufen ohne Zutun des Spielers ab, können aber bei mangelndem Interesse übersprungen werden.
Fazit:
Das Wimmelbildabenteuer „Finstere Liebschaft“ hält leider nicht, was das überaus gelungene Coverbild verspricht. Während sich der Spieler auf magische Orte und eine düstere Geschichte freut, begegnen ihm oftmals nur nervige Suchbilder und langweilige Charaktere. Einzig die Rätselaufgaben wissen zu überzeugen, können aber über die recht kurz gehaltene Spielzeit nicht hinweg trösten.
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