Finsterwald (Autorin: Gail Martin; Die Chroniken des Beschwörers, Bd. 3)
 
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Finsterwald von Gail Martin

Reihe: Die Chroniken des Beschwörers, Bd. 3

Rezension von Christel Scheja

 

Eigentlich waren die Chroniken des Beschwörers mit dem zweiten Band abgeschlossen. Während „Im Bann des Nekromanten“ schilderte, wie Martris Drayke, das jüngste Mitglied der königlichen Familie von Margolan durch den Verrat und Putsch seines älteren Halbbruders Jared dazu gezwungen wurde, zu fliehen und zusammen mit dem Meisterbarden Carroway und dem Krieger Soterius eine Zuflucht zu finden, um nicht nur am Leben zu bleiben, sondern auch den Ursupatoren und seinen Helfershelfer, den Magier Foor Arontala zu bekämpfen, hat sich „Der Blutkönig“ genau dieses Kampfes angenommen. Martris, von seinen Freunden Tris genannt, hat gelernt, seine Gabe als Seelenrufer geschickt anzuwenden, um so nicht nur das Land zurück zu erobern, sondern auch das Grauen zu beenden, das der feindliche Zauberer mit seiner Blutmagie angerichtet hat.

 

„Finsterwald“ beginnt dort, wo der zweite Band aufhörte. Zwar sind die mächtigsten Feinde tot, aber Margolan noch nicht zur Ruhe gekommen. Nun gilt es die Menschen zu bestrafen, die Jared freiwillig gefolgt sind und in seinem Namen allerlei Greueltaten anrichteten, die Wunden zu heilen und den Menschen wieder Frieden zu geben. Die Trümmer der äußerlichen Zerstörungen zu beseitigen, ist noch die geringste der Aufgaben.

Dementsprechend kümmert sich Martris um die wichtigsten Dinge und verzichtet darauf, sich in Schmuck und Pomp zu zeigen. Auch wenn als nächstes Fest seine Vermählung mit Prinzessin Kiara ansteht, die er im Exil als tapfere Kriegerin an seiner Seite kennen lernte, bleibt er doch weiter wachsam und vorsichtig.

Denn immer noch gibt es Adlige und Soldaten, die mit seiner Herrschaft nicht einverstanden sind und immer wieder Attentate auf ihn verüben. Zudem verdichten sich die Gerüchte, dass irgendwo noch ein neugeborener Sohn seines Halbbruders existiert, der leicht zur Galionsfigur gemacht werden könnte.

Bei all diesen Problemen gerät eine Sache jedoch ins Hintertreffen und wird von den Helden erst spät bemerkt. Offensichtlich hat Foor Arontala Tore aufgestoßen, die besser verschlossen hätten bleiben sollen. Denn eines ist ganz offensichtlich – die magischen Ströme sind in Unordnung geraten und eine Gefahr zieht herauf, die noch nicht abzuschätzen ist.

 

Gail Martin hat sich wieder ein Stück weiter entwickelt, denn die Geschichte, die auf mehreren Ebenen erzählt wird, entwickelt sich erstaunlich spannend. Denn es werden nicht nur die Erlebnisse von Tris und Kiara genauer unter die Lupe genommen, auch andere Weggefährten aus den vorhergehenden Bänden, wie die Heilerin Carina bekommen ihre eigenen Handlungsstränge, in denen die Geschehnisse im Land und durch die Magie genauer beleuchtet werden.

Nur der Leser ahnt den Zusammenhang zwischen den Beobachtungen der einzelnen Helden. Doch bevor er Antworten bekommt ist das Buch schon wieder zu Ende – was man als größtes Manko betrachten kann. Denn nur wenige Fragen sind im Verlauf der Geschichte beantwortet worden.

Ansonsten erkennt man die Figuren leicht wieder und kommt schnell in sie hinein. Gerade Tris und seine Gefährten sind weit davon entfernt, nur Archetypen zu sein. Sie zeigen angenehmerweise immer mehr Schwächen und Unzulänglichkeiten, behalten aber ihre sympathischen Züge bei.

Alles in allem gewinnen sie dadurch weiter an Tiefe, was die Bindung zu ihnen verstärkt. Auch die Handlung gerät an keiner Stelle ins Stocken, so das die Spannung von Anfang bis Ende gewährleistet bleibt.

 

Mit „Finsterwald“ beweist Gaqil Martin, dass sie das Zeug zu einer guten Autorin hat, denn die Geschichte hat nun keine der Anfängerfehler und Schwächen mehr. Auch wenn man die ersten beiden Bände des Zyklus kennen sollte, um einiges zu verstehen, bietet sie auch neuen Lesern ein spannendes Abenteuer vor interessantem Hintergrund und mit sympatischen Figuren.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424021935c71a815f
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Finsterwald

Reihe: Die Chroniken des Beschwörers, Bd. 3

Autor: Gail Martin

Broschiert, 493 Seiten

Bastei Lübbe, erschienen Februar 2010

Übersetzung aus dem Englischen von Susanne Picard

Titelbild von Michael Komarck

ISBN-10: 3404206126

ISBN-13: 978-3404206124

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 17.02.2010, zuletzt aktualisiert: 22.04.2024 08:05, 10065