Firenze (Brettspiel)
 
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Firenze

Rezension von Christel Scheja

 

Italien zur Zeit der Renaissance: Die reichen Familien von Florenz zeigen ihren Reichtum im Bau von prächtigen und hohen Türmen und versuchen dabei einander zu übertreffen. Zu diesem Zweck haben sie fähige Baumeister angestellt, die mit ihren Kenntnissen den Erfolg und damit auch die Macht bringen sollen.

So beginnt ein Wettstreit in der Stadt, der seinesgleichen sucht und fast schon politischen Machtspielen gleich kommt. Denn neben dem Handwerk ist auch kluges Taktieren vonnöten – und die richtige Strategie, um seine Mitstreiter auszutricksen.

 

 

Spielidee:

 

Die Spieler schlüpfen in die Rolle der Baumeister und haben nun die Aufgabe Prestige und Ruhm für „ihre“ Familien zu sammeln.

Das ist nicht immer einfach, denn es gehören Planung und Strategie dazu, möglichst günstig an die farblich passenden Bauteile für die eigenen Türme zu kommen und niemals ganz mit dem Bau von einem aufzuhören. Denn wird ein Turm nicht weiter gebaut, dann stürzt er sehr schnell zusammen und alle Arbeit, Geld und Mühen waren umsonst.

Natürlich spielen neben dem Wettbewerb um das Baumaterial auch andere Umstände eine Rolle. Um Geld zu bekommen werden die Türme plötzlich besteuert, Katastrophen brechen über den Bauplatz herein oder plötzlich ist kein Geld mehr da, bzw. wird gestohlen.

 

 

Ausstattung:

 

„Firenze“ ist ein Spiel mit reichhaltiger Ausstattung, die Box ist ordentlich mit Spielsteinen, Karten und Markern aus Holz und Pappe gefüllt. Dabei wurde darauf geachtet, dass das Design miteinander harmoniert und auch in Ordnung ist – aus den Spielsteinen lassen sich tatsächlich sehr stabile Türme bauen. Ein Leinenbeutel hilft dabei, der Auswahl der Steine dem Zufall zu überlassen und sie sicher aufzubewaren.

Das Material selbst ist sehr stabil und griffbeständig, farblich gut voneinander zu unterscheiden. Vor allem die Karten und Marker sind ansprechend gestalten und vertiefen mit den schönen Bildern das bereits auf dem Titelbild angestimmte Renaissance-Ambiente.

 

 

Spielregel

 

Die achtseitige Spielregel ist sehr ausführlich und reich bebildert, was vor allem beim Aufbau des Spieles hilfreich ist, da man anhand einer Checkliste vorgehen kann. Auch später sind die einzelnen Spielschritte ausführlich und mit Beispielen erklärt. Allerdings sind diese am Anfang nicht ganz so gut zu verstehen, so dass es sinnvoll sein dürfte, sich erst einmal in einer Probepartie mit dem Ablauf vertraut zu machen.

Späteres Nachschlagen wird durch deutlich hervorgehobene Überschriften erleichtert. Alles in allem ist die Anordnung sehr übersichtlich und logisch.

Ein Extrablatt erklärt die beigefügten Aktionskarten und hilft dabei, sich auch während des Spiels zu orientieren. Allerdings hätte es doch etwas stabiler sein sollen, da es sehr leicht verknicken kann und sicherlich mehr als einmal gebraucht werden wird, auch wenn es nur den Text auf den Karten wiedergibt.

 

 

Spielablauf

 

Nach dem zugegebenermaßen doch recht komplexen Spielaufbau, in den alle Mitspieler eingebunden werden und dafür sorgen können, dass immer wieder neue Varianten entstehen, da diverse Bauaufträge durch neutrale Siegel blockiert und andere wieder durch attraktivere Aufgaben interessant gemacht werden, beginnt der vorher ermittelte Startspieler mit seinem Zug. Danach wird in einer Richtung weitergespielt.

Zunächst wählt der Spieler eine Aktionskarte auf dem Spielbrett und muss eine entsprechende Anzahl an Bauteilen dafür bezahlen, die auf die Karten links neben der ausgewählten gelegt werden. Dafür kann man aber auch die Bausteine an sich nehmen, die auf der Karte selbst lieben.

Die Art der Karte bestimmt, ob sie sofort ausgeführt werden muss oder erst später eingesetzt werden kann. Ereigniskarten wirken sich oft genug auch auf die anderen Spieler aus, während andere nur dem Spieler oder seinen Kontrahenten Vorteile bringen.

Besitzt man nicht genug Bauteile einer bestimmten Farbe kann man pro Runde einen gegen drei aus dem eigenen Bestand eintauschen. Diese optionale Regel kann verhindern, dass ein Turm aus dem Spiel genommen werden muss.

Danach wird „gebaut“. Jeder kann an beliebig vielen Türmen weiterarbeiten, muss aber abwägen, wie viel er wo macht, da die Bauteile ja auch zur Bezahlung dienen und es gegebenenfalls nicht gut ist, alles zu verbauen, da das im nächsten Zug unter Umständen zu Schwierigkeiten führen kann.

Wenn ein Turm nicht weitergebaut werden kann, muss er im nächsten Schritt abgerissen werden. Danach kann der Spieler entscheiden, ob er seinen Turm einfach nur so gebaut hat oder einen ganz bestimmten Bauauftrag übernehmen will.

Dann legt er eines seiner Siegel auf den entsprechenden Platz auf dem Spielplanes und erhöht damit auch seine Prestigepunkte. Allerdings sollte er auch das entsprechende Vermögen (= Bauteile) haben, um den Auftrag überhaupt erfüllen zu können.

Mehr als zehn Bauteile darf aber keiner Spieler am Ende der Runde in seinem Lager haben, damit verhindert wird, das einer übermäßig viel horten kann. Bereits verbaute Spielsteine werden hierbei nicht mehr mitgezählt.

Das Spiel endet, wenn ein Spieler all seine Siegel ausgespielt hat. Alle anderen Spieler dürfen danach nur noch einmal an die Reihe kommen und ihre Züge durchführen, danach kommt es zur Endabrechnung.

 

 

Spielspaß

 

Schon der Spielaufbau beweist, dass Firenze kein einfaches Spiel ist, sondern höhere Anforderungen an die Spieler stellt, denn man muss neben seinen eigenen Plänen auch noch die der Mitspieler im Auge behalten. Wirkliche Interaktion gibt es aber nicht, nur mit dem Ausspielen von Karten kann man eventuell das Fortkommen seiner Gegenspieler behindern. Letztendlich spielt jeder für sich doch alleine.

Zudem muss man bei jeder Runde abwägen, welche Karte man sich vom Spielbrett holt – ob man Schwierigkeiten in Kauf nimmt, weil man ausgerechnet bestimmte Bauteile braucht, oder lieber auf Nummer Sicher geht

Dabei ist letztendlich strategisches Geschick gefragt, da man in jeder Runde abwägen muss, wie viel man baut und welche Steine man sich verwahrt. Risikobereitschaft kann sich auszahlen aber auch genau zum Gegenteil führen. Auch sind die Preise für Bauten zunächst recht niedrig, explodieren aber sehr schnell, so dass man aufpassen muss, wenn man hoch hinaus will. Letztendlich ist schon ein wenig Erfahrung und Konzentration gefordert, wenn man seine Türme effizient aufbauen will. Aus diesem Grund werden Spieler unter zwölf oder dreizehn Jahren eher mit den Regeln und der geforderten Taktiken überfordert sein.

Doch wer glaubt, dass alles nur vom strategischen Geschick und der Erfahrung der einzelnen Spieler liegt, täuscht sich. Durch die Ereigniskarten kommt ein gewisser Zufallsfaktor ins Spiel, der unter Umständen dafür sorgt, dass ein geborener Taktiker nicht wirklich zum Zuge kommt. Das wirkt als ausgleichendes Element, ist aber auch nicht so dominant, dass man gar nichts mehr vorausplanen kann. Allerdings gelten für das Spiel zu zweit einige kleine Sonderregeln, um es am Laufen zu halten.

Für Abwechslung während des Spiels ist durch die Karten gesorgt, die immer neu gemischt werden, aber auch die Ausgangssituation sorgt für Variationen – je nach dem wo die neutralen Siegel und die vier Aufgaben ruhen.

Für das Zusammenrechnen der Punkte sollte man sich auf jeden Fall auch Papier und Bleistift zurechtlegen, da man die zu ermittelnden Punkte unter Umständen nicht im Kopf behalten kann.

 

 

Fazit

 

„Firenze“ ist letztendlich ein abwechslungsreiches und flottes Spiel, das sowohl mit zwei als auch mit vier Spielern über längere Zeit Spaß machen kann, da genügend Faktoren für Abwechslung sorgen. Der Spielablauf ist nicht so schlicht wie man denkt, so dass einiges an strategischem Geschick und Erfahrung dazu gehören, um zu gewinnen.

Zudem lässt es das richtige Ambiente durch die schöne Gestaltung der Karten, des Spielbretts und der Verpackung aufkommen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328144145056ba7fe
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Firenze (Brettspiel)

Autor: Andreas Steding

Grafik: Michael Menzel

Verlag: Pegasus Spiele GmbH

Material: Karton/Papier

Spielerzahl: 2-4

Spielmotivation: Strategie, Taktik

Sprache Spielanleitung: DE

Altersempfehlung: 12 - 99 Jahre

Spieldauer: mindestens 45 Minuten

Modellnummer: 51370G

ASIN: B0040QE4PC

Erhältlich bei: Amazon

 

Weitere Infos:

Inhalt:

<typolist>

1 Spielplan

4 Bauplätze

88 Bausteine

52 Aktionskarten

8 Übersichtskarten

36 Siegel

7 neutrale Siegel

4 kleine Siegel

19 Balkonplättchen

4 Etagenplättchen

1 Spielendeplättchen

4 Prestigemarker

1 Beutel

1 Anleitung

1 Übersichtsblatt

</typolist>


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Erstellt: 30.04.2011, zuletzt aktualisiert: 02.03.2016 11:40, 11764