Flashpoint: Das Spezialkommando – Staffel 2 (DVD)
 
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Flashpoint: Das Spezialkommando – Staffel 2

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

 

Was die sogenannte „2. Staffel“ von „Flashpoint“ angeht ist man sich ein wenig uneins. Während die Kanadier die gesamten ersten 22 Folgen als Einheit betrachten, auch wenn nach den ersten 13 eine lange Drehpause folgte, machten die Amerikaner lieber gleich zwei Staffeln daraus. In Deutschland folgt man diesem Schema und so umfasst die zweite Season auch nur neun Folgen.

Wieder dreht sich das ganze dabei um eine Einsatztruppe der Strategic Response Unit (SRU), die zwar rein fiktiv ist, aber dennoch ähnlich strukturierten Emergency Task Forces der Polizei nachempfunden wurden

 

Ed Lane, Gregory Parker, Julianna Callagan, Lou Young, Mike Scarlatti und Kevin Wordsworth kommen immer dann zum Einsatz, wenn es darum geht Krisensituationen zu lösen, in denen normale Polizeibeamte überfordert sind, wie etwa Bobenentschärfungen, Geiselnahmen und schwerbewaffnete Kriminelle. Sie sind sogar dazu berechtigt, diese, wenn sie sich nicht durch Verhandlungen überzeugen lassen und es auch keinen Weg gibt, sie anders zu entwaffnen, zu erschießen.

Auch in diesen neun Episoden stehend überraschend wenige Schwerkriminelle im Mittelpunkt der Geschichte. Fast immer sind es ganz normale Menschen, die zu sehr in die Enge getrieben wurden, oder die in Panik geraten und einfach nicht weiter wissen. Mit der Waffe in der Hand werden sie dann zu einem unberechenbaren Risiko, wie etwa die beiden Jungen, die einen Supermarkt überfallen um an Geld zu kommen, damit die Eltern des einen nicht in eine billigere Wohnung ziehen müssen.

In einer anderen Folge versuchen sie eine Geiselnahme in dem Haus einer wohlhabenden Familie aufzulösen. Sehr schnell stellt sich heraus, dass die Kinderfrau mehr als nur ein Opfer ist.

Besonders schwer wird es für die Beamten, als sie einem Serienkiller, der nach Kanada zurückgebracht werden soll, Geleitschutz geben sollen. Ganz offensichtlich sind Informationen über seine Ankunft durchgesickert, was die Angehörigen der Opfer am Flughafen zu einer Demonstration herausfordert. Das aber ist nicht das einzige, denn jemand scheint es auch auf den Mann abgesehen zu haben – und er versteht sein Fach. Allerdings müssen sie bald feststellen, dass der Unbekannte nicht der Einzige ist, der Rachepläne hegt, sonder auch andere, bei denen sie es gar nicht vermutet haben.

Dann ist da noch der Schüler, der so lange gedemütigt wird, bis er sich die Pistole seines Vaters holt und in das College zurückkehrt, um Rache an denen zu nehmen, die ihn gedemütigt und gequält haben. Glücklicherweise gibt es eine Schülerin, die auch jetzt noch zu ihm steht. Das sind nur einige der Fälle, die die Einheit manchmal bis zum Äußersten ihrer Kraft treiben.

Zudem müssen sie sich auch mit personalen Veränderungen herumschlagen, da Julianna die Einheit verlassen will, weil sie weiß, dass ihre Affäre mit Sam auf Dauer ihre Arbeit gefährden könnte und das Reglement die Zusammenarbeit von Paaren nicht erlaubt.

Zwar findet man Ersatz in einer toughen Ex-Polizistin, die allerdings auch ihre Probleme hat und sich erst bewähren muss. Doch über kurz oder lang kann auch Julianna nicht ohne ihr Team sein und kehrt zurück.

Ihre Beziehung zu Sam kommt dabei zwar ans Licht, aber man ist auch dazu bereit, den beiden eine Chance zu geben, um sich zu bewähren.

 

Gerade die Folge mit dem Serienkiller zeigt, wie sehr die Beamten der SRU manchmal zwischen den Stühlen stehen. Sie müssen – um das Leben eines mehrfachen Mörders, der vor allem junge Mädchen umgebracht hat, die Menschen von ihm fernhalten, die unter seiner Tat leiden – die Hinterbliebenen. Dabei kommt es zu einer Tragödie die nicht nur Ed Lane nahe geht.

Diejenigen von den Beamten, die Kinder haben, sehen einen Spiegel vor sich, wenn es darum geht, Teenager zu entwaffnen. Gerade wenn diese in Panik geraten und nicht mehr weiter wissen scheint alles verloren zu sein.

Wie in den ersten dreizehn Folgen konzentriert sich die Serie in erster Linie auf die Fälle und nicht ganz so sehr auf die persönlichen Entwicklungen. Zwar erhalten auch diese ein wenig Raum und spielen ab und zu ein wenig in die Arbeit mit hinein, aber der Fokus liegt doch mehr auf den Tätern und Opfern, ihren Beweggründen und Reaktionen.

Dadurch, dass sich die Folgen Zeit nehmen, zu schildern, wie die Männer und Frauen eigentlich in die Lage geraten sind, versteht man, warum sie durchgedreht sind oder zu diesen drastischen Mitteln gegriffen haben. Dramaturgisch geschickt ist manchmal der Kniff eine Situation an den Anfang zu stellen, die im Nachhinein ganz anders aussieht, wenn man die Hintergründe kennt.

Die Beamten der Spezialeinheit sind zwar nur grob charakterisiert, man bekommt aber genug von ihnen mit, dass sie lebendig und glaubwürdig sind, dass man ihnen ihr Mitgefühl abnimmt und sie als Menschen wie du und ich sieht.

All das bringt eine gewisse Spannung in im Prinzip sehr geradlinigen Geschichten, ebenso wie die abwechslungsreichen Ausgangssituationen.

Allerdings fängt der immer gleiche Aufbau – Teaser und dann Rücksprung um drei bis fünf Stunden um die Geschichte von ihrem Anfang her aufzurollen mit der Zeit ein wenig an zu nerven, da es hier noch keine Variationen gibt.

Die drei DVD’s sind von guter Bild und Tonqualität. An Extras gibt es leider nur zwei kurze Featurettes zu den Stunts und den eingesetzten Waffen.

 

 

Fazit:

 

„Flashpoint: Das Spezialkommando“ bietet auch in der zweiten Staffel leicht überdurchschnittliche Krimi-Kost in einem actionreichen und an Thriller angelehnten Stil. Vor allem die glaubwürdig dargestellten und sehr menschlichen Helden, Täter und Opfer tragen die Geschichten.

Man kann sich bei den Folgen insgesamt gut entspannen, da sie zwar mitreißend aber nicht all zu komplex sind und abgeschlossene Geschichten erzählen. Nur tritt langsam auch Ermüdung ein, da sich die Struktur der einzelnen Folgen überhaupt nicht ändert und der ein oder andere Inhalt wiederholt.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423151011d86e9fac
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DVD:

Flashpoint: Das Spezialkommando – Staffel 2

33-teilige Krimi/Action-Fernsehserie, CAN, 2008

Staffel 2 mit 9 Folgen

Regisseur(e): David Frazee, Charles Binamé, Holly Dale

Produktion: Anne Marie La Traverse

Idee: Mark Ellis, Stephanie Morgenstern

Musik: Amin Bhatia

Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1

Bildseitenformat: 16:9

Anzahl Disks: 4

Extras: Featurettes zu Stunts & Waffen

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Koch Media GmbH - DVD

Erscheinungstermin: 1. Oktober 2010

Spieldauer: 362 Minuten (9 Folgen a ca. 43 min)

ASIN: B003Y919EU

 

Erhältlich bei: Amazon

 

 

Darsteller:

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Hugh Dillon

Enrico Colantoni

Amy Jo Johnson

David Paetkau

Mark Taylor

Sergio di Zio

Michael Cram

Ruth Marshall

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Weitere Informationen

Es wurde ein Pressemuster rezensiert. Daher können leider keine Aussagen über das Cover, Bonusmaterial, Bild- und Soundqualität gemacht werden.


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Erstellt: 22.11.2010, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 11293