Flucht in die Tiefe von London Shah
Reihe: Water Rising Band 1
Rezension von Christel Scheja
London Shah ist eine in Großbritannien geborene Muslima und trägt den Namen der Stadt, in der sie die meiste Zeit gelebt hat. Sie träumt sich gerne in andere Welten und so entstand auch ihr zweibändiges Debüt Water Rising, dessen erster Band Flucht in die Tiefe nun erschienen ist.
Leyla weiß nicht mehr, wie sich Regen und Schnee anfühlen und hat die Sonne noch nie gesehen. Sie gehört zu der Generation, die gänzlich unter Wasser aufgewachsen ist, in einer Welt unter Kuppeln, die streng überwacht wird.
Sie muss sich deshalb auch in ihr Schicksal fügen, als ihr Vater einfach so verhaftet wird und spurlos verschwindet. Weil sie das nicht so einfach hinnehmen kann, macht sie sich auf die Suche nach ihm und entdeckt dabei ebenso überraschende wie grausame Wahrheiten, die die Regierung vor allen anderen verheimlicht.
Dystopische Geschichten müssen nicht immer in einer Welt spielen, in der die Technik einen Rückschlag erlitten hat. Hier scheint die Klimakatastrophe eher dazu geführt zu haben, dass die Menschen sie erweitert haben um auch unter Wasser weiter leben zu können – statt Rädern oder Autos bedienen jetzt schon Jugendliche Uboote und streifen damit durch das versunkene London.
Im ersten Band des Zweiteilers führt sie in das Szenario ein, beschreibt das Leben ihrer jungen Heldin und des Umfeldes und spart Not und Leid aus, dafür aber scheinen die Menschen strengeren Regeln unterworfen zu sein.
Allerdings gehört Leyla nicht zu denen, die klaglos hinnehmen, dass ein geliebter Mensch von ihrer Seite gerissen wird, zumal es der letzte Verwandte ist, den sie hat. Aus diesem Grund wagt sie gefährliche Dinge, wie die Teilnahme an einem Rennen, um mehr zu erfahren und ihn vielleicht auch zu retten.
Die Geschichte kommt langsam in Gang, allerdings bleibt der Hintergrund auch sehr schwammig, gerade einmal die notwendigen Kleinigkeiten werden enthüllt, so dass man sich die Umgebung grob vorstellen kann.
Die Charaktere sind jugendgerecht aufbereitet – nicht zu komplex, aber mit genug Profil, um entsprechende Zu- oder Abneigung zu entwickeln. Romantik spielt noch keine große Rolle, eher das Erwachsenwerden der Heldin.
Fazit:
»Flucht in die Tiefe« ist der erste Band von »Water Rising« und beschreibt eine im Meer versunkene Welt nachdem die Polkappen geschmolzen sind. Die Geschichte hat gute Ansätze, verweilt aber zu sehr bei den Befindlichkeiten der jungen Hauptfigur, als dass man sich das dystopische Szenario wirklich vorstellen kann.
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