Rezension von Cronn
Anspruchsvolle Fantasy- oder allgemein gesprochen – Phantastik-Filme sind ausgesprochen selten. Die Sehgewohnheiten des Publikums richten sich kaum nach den Wünschen vieler kunstvoller Regisseure und daher ist es nicht leicht als Kunstschaffender ein großes Budget für einen derartigen Streifen zu erhalten.
Gerald McMorrow hat es geschafft. Sein Werk Franklyn wurde in Großbritannien produziert und ist zwar kein Big-Budget-Film, aber im mittleren Preissegment angesetzt, was man dem Film nicht ansieht. Doch dazu später mehr.
Zunächst sei der Kritik eine Inhaltsangabe vorangestellt.
Inhalt:
„Vier verfluchte Seelen auf der Suche nach Erlösung. Alle haben einen tiefen Verlust erlitten und alle gehen unterschiedlich damit um. Sie erfinden sich rettende Engel, begeben sich auf eine hoffnungslose Suche, spielen mit dem Tod. Einer von ihnen geht auf Menschenjagd in Meanwhile City, einer futuristischen Megalopolis, deren Bewohner von bizarren religiösen Kulturen beherrscht werden. Vier verletzte Seelen, die der Zufall an einem Ort zusammenführt und deren Schicksal vom Lauf einer einzigen Gewehrkugel abhängen wird. In der Vorhölle der verlorenen Seelen kann selbst der Tod Hoffnung bedeuten.“
Derart verworren und mysteriös gibt sich der Klappentext und auch der Zuschauer wird von „Franklyn“ während der ersten halben Stunde im Regen stehen gelassen. Nicht selten fragt man sich, was eigentlich hier auf dem Bildschirm geschieht. Wie stehen diese beiden unterschiedlichen Welten im Zusammenhang: das reale London und die fantastische Stadt Meanwhile City, in der aller gesellschaftlicher Zusammenhalt auf Religionen basiert?
Das zu beschreiben wäre ein allzu großer Spoiler für den Film. Es gilt nur der eine Rat für alle Zuschauer: Dranbleiben! Alles hat einen großen zusammenhängenden Sinn, der am Ende aufgezeigt wird. Und der hat es wahrhaft in sich!
Kritik:
Regieneuling Gerald McMorrow macht bei seinem Werk „Franklyn“ nahezu alles richtig. Ein intelligentes Drehbuch trifft auf eine Riege von Schauspielern, die ihr Handwerk verstehen. Herausragend ist dabei Eva Green in ihrer Doppelrolle, die wahrhaft grandios aufgelegt ihre Rollen ausfüllt. Ryan Philippe als Jonathan ist vor allem dann Klasse, wenn er als geistig gezeichneter Mann in der realen Welt auftaucht.
Ein besonderes Lob verdienen die Effekte. Von den tollen Kostümen bis hin zu der fantasievollen Set-Ausstattung ist alles, was auf dem Bildschirm erscheint Erste Sahne! Das Bild der Blu-Ray ist vorbildlich, weist nur in manchen Schwarz-Bereichen ein Flirren auf. Soundtechnisch ist ebenfalls alles in Ordnung.
Extras:
Mit auf der Blu-Ray sind ein ganzer Packen an Interviews, Trailer, ein Making-Of, dazu noch weitere Features, wie ein Beim-Dreh-Feature und drei Deleted-Scenes.
Damit ist die Blu-Ray von Ascot Elite sehr gut mit Extras versorgt und jeder an Hintergrundmaterial interessierte Fan kann damit sich in die Welt von „Franklyn“ versenken.
Fazit:
„Franklyn“ ist ein grandioser Film, der geschickt mit den Zuschauern und ihren Erwartungen spielt. Das tolle Design, die mutigen Schauspieler und das intelligente Drehbuch machen „Franklyn“ zu einem Film, den man als anspruchsvoller Phantastik-Begeisterter gesehen haben muss. Geduld in der ersten halben Stunde vorausgesetzt, bekommt man mit „Franklyn“ interessantes Futter für das Gehirn. Empfehlenswert!
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