Fremde Heimat (Reihe: Fables Bd. 7)
 
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Fremde Heimat

Reihe: Fables Bd. 7

Rezension von Christian Endres

 

Bevor wir erfahren, wie es der neuen Belegschaft im New Yorker Office von Fabletown geht, zeigen uns Fables-Schöpfer Bill Willingham und Zeichner David Hahn, was der »flotte Jack« in den letzten fünf Jahren so getrieben hat, und wie er als geheimnisvoller Studioboss hinter einer mannigfaltig erfolgreichen Fantasy-Blockbuster-Trilogie um die ›Märchenfigur Jack‹ das glamouröse Hollywood eroberte. Nach diesem gelungenen, hier und da angenehm augenzwinkernden Prolog zum Serien-Spin-off ›Jack of the Fables‹ geht es weiter mit der Haupthandlung um Prinz Charming, Beast und Blueboy - und mit letzterem ab in die »Fremde Heimat«.

 

Vor der abwechslungsreichen, atmosphärischen Kulisse der besetzten Märchenwelten drehen Willingham, Buckingham und später Medina wieder richtig auf und plätten ihren Leser schon allein mit ihrer dynamischen und elegant-verspielten Seitenaufteilung und -Gestaltung: die Herren kredenzen uns einen buchstäblich märchenhaften Comic-Leckerbissen in Sachen Storytelling, wenn zwei Kobolde der Armee des Feindes in der alten, unterdrückten Heimat der Fables die Steuern eintreiben und am Lagerfeuer von Blueboy, dem ›Schwarzen Ritter‹, überrascht werden, der das Schwert schwingt, das schon dem Jabberwock aus Carrolls Alice-Fortsetzung den Kopf gekostet hat.

 

Wenn Bill Willinghams Geschichten schon unter konventionellen Rahmenbedingungen wie eingangs mit Jack überzeugen, so brillieren sie im Zusammenspiel mit Mark Buckingham und seinen innovativen Designs und seinem weichen, aber dennoch unverkennbaren Strich förmlich. Dass Blueboys Jagd nach dem Kaiser des Imperiums dann auch noch unglaublich spannend inszeniert und gewohnt clever zwischen gängigen und weniger gängigen Märchen und Sagen verankert ist, tut dann sein übrigens dazu, dieses märchennumerisch bedeutungsvolle siebte Tradepaperback der vielfach ausgezeichneten Vertigo-Serie als einen der besten Bände der Reihe herausstechen zu lassen, zumal die Auflösung um den Feind endlich vorgenommen wird. In Fabletown und auf der Farm begegnen wir derweil Kiplings Mowgli und der Dschungelbücher-Crew (von der einige schon im zweiten Band der Reihe ihren Auftritt hatten), mit der Bill Willingham schon wieder eine heiße Lunte für die nächsten Kapitel legt. Und dann wollen wir natürlich auch wissen, wie es Snow und ihren süßen Kindern sowie dem vermeintlich verschollenen Bigby geht – wo demnächst eben Mowgli ins Spiel kommen wird, wie es aussieht ...

 

Dass man bei so viel Stoff dran bleibt und gar nicht schnell genug umblättern kann oder den nächsten Band herbei sehnt, versteht sich von selbst – und zeigt, wie gut diese Reihe wirklich ist.

 

Fables ist und bleibt die Comic-Serie, auf deren Fortsetzung ich mich derzeit jedes Mal von Neuem am meisten freue - zu Recht, wie dieser Band wieder einmal eindrucksvoll beweist.

 

Einfach großartig.

 

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404200500159797ab33
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Comic:

Fremde Heimat

Reihe: Fables Bd. 7

Autor: Bill Willingham

Zeichnungen: Mark Buckingham u.a.

Paperback m. Klappenbroschur

192 Seiten

Panini, Oktober 2008

ISBN: 3866076223

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 28.10.2008, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 09:36, 7618